Einleitung
Heute wird uns Jesus im Evangelium einen sehr guten Rat geben: Achtet in eurem Leben auf die Kleinigkeiten, denn wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen. Damit wir die Kleinigkeiten nicht vergessen, bitten wir nun Gott um sein Erbarmen:
Bußakt
Lesung:
Die großen Gelegenheiten, Gott zu dienen, sind selten: kleine gibt es immer. Wer aber im Kleinen treu ist, sagt der Heiland, den wird man über Großes setzen. Verrichte also alles im Namen Gottes und es wird gut getan sein. Ob du isst oder trinkst, dich erholst oder am Herd stehst: wenn du deine Arbeit gut verrichtest, wirst du großen Nutzen vor Gott haben, wenn du alles tust, weil Gott es von dir verlangt.
Es kommt oft vor, dass eine schwächere und wenig begabte Person, die nur kleine Taten vollbringen kann, diese mit so viel Liebe tut, dass sie an Wert weit über großen und erhabenen Taten stehen. Mit einem Wort, die Liebe gibt den Werken den Wert.
Franz von Sales (DASal 1,191)
Evangelium:
In jener Zeit sprach Jesus:
Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist,
der ist es auch in den großen,
und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut,
der tut es auch bei den großen.
Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum
nicht zuverlässig gewesen seid,
wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen?
Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut
nicht zuverlässig gewesen seid,
wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben?
Kein Sklave kann zwei Herren dienen;
er wird entweder den einen hassen und den andern lieben,
oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten.
Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.
Lukas 16,10-13
Fürbitten:
Guter Gott, Du willst, dass wir den kleinen und weniger beachteten Dingen ebensoviel Sorgfalt und Liebe widmen, wie den großen. Wir bitten Dich:
Dies und all die unausgesprochenen Bitten jedes einzelnen von uns legen wir voll Vertrauen in Deine Hände durch Christus unseren Herrn. Amen.
Text nach der Kommunion
Kleine Worte
Herz, Hirn und Zunge kamen überein, keine kleinen Worte mehr zu machen. Das Herz sagte:
„Diese kleinen Worte belasten mich nur, sie machen mich weich. Heutzutage muss ein Herz hart sein!“
Und das Hirn sagte:
„Große Gedanken, Formeln, Spekulationen ..., das bringt was ein! Die kleinen Worte kosten nur Zeit!“
Die Zunge sagte:
„Ich spezialisiere mich auf Fachausdrücke, Fremdworte, große Reden. Mit den kleinen Worten kann ich mich nicht mehr abgeben!“
So schickte das Herz nur noch harte Worte auf die Zunge,
das Hirn produzierte nur gescheite Worte, und die Zunge hielt große Reden.
Kein kleines Wort kam mehr über die Lippen. Nach dieser Verschwörung wurde die Welt trostlos, kalt und leer. Aber es gab immer noch Menschen, die sich an die kleinen Worte erinnerten. Sie begannen, sie aus der Vergessenheit herauszusuchen. Zuerst hatten sie Angst, ausgelacht zu werden. Aber siehe da:
Mit froher Kraft sprangen sie von Mund zu Mund,
von Kopf zu Kopf,
von Herz zu Herz
und lösten ungeahnte Kreisläufe aus. – Und die Welt wurde wieder freundlicher.
Geschenkidee für die Gottesdienstbesucher:
Lesezeichen mit Aufschrift: "Wenig und Gut" Franz von Sales