Wie scharf dieser große Bischof die Dinge sieht! Was willst du tun? Du willst Liebe schenken, nicht wahr? Aber niemand gibt hier freiwillig, der nicht notwendig auch empfängt; nimmt er sie an, ist er schon in diesem Spiel gefangen. Die Pflanze Aproxis fängt Feuer, sobald sie es sieht. So ergeht es auch unserem Herzen: sobald es merkt, dass ein anderer in Liebe zu ihm entflammt ist, fängt es selbst Feuer. (DASal 1, Seite 153)
Kommentiert: Von Liebe entflammt sein
Thema: Anziehungskraft, Vereinigung mit Gott, Sehnsucht
Die Pflanze Aproxis hat (wie wir an anderer Stelle gesagt haben - eine so starke Eignung für Feuer, dass sie selbst von der Ferne die Flamme an sich zieht, sobald sie ihrer gewahr wird, und dann zu brennen anfängt. Nicht die Hitze des Feuers, sondern der Feuerschein bringt sie zum Brennen (Plin. Hist. nat. 24,17). Wenn sie so durch die Anziehungskraft des Feuers mit ihm vereint wird, würde sie nicht, könnte sie reden, etwa Folgendes sagen? "Mein geliebtes Feuer ist mein, denn ich habe es an mich gezogen und ich bin im Besitz seiner Flammen; aber ich gehöre auch ihm, denn wenn ich es auch an mich gezogen habe, so verwandelt es mich in sich als das Stärkere und Edlere. Es ist mein Feuer und ich bin seine Pflanze, ich ziehe es an mich und es verbrennt mich." So kann auch unser Herz, wenn es sich die göttliche Güte vergegenwärtigt und deren Vollkommenheiten durch das Wohlgefallen an sich gezogen hat, in Wahrheit sagen: Die Güte Gottes ist ganz mein, da ich mich ihrer Herrlichkeit erfreue; und ich gehöre ganz ihr, da ihre Freuden mich ganz in Besitz nehmen. (DASal 3, Seite 241)
Kommentiert: Gott vereinigt sich mit unseren Herzen und stillt unsere Sehnsucht