Thema: Sünde, Sanftmut mit sich selbst
Wir müssen zwei gleich feste Vorsätze fassen: Nicht unruhig werden, wenn wir das Unkraut in unserem Garten wuchern sehen – zugleich aber den Mut haben, es ausreißen zu wollen. Die Eigenliebe stirbt nicht, solange wir leben, und sie bringt immer wieder ihr Unkraut hervor. Ab und zu in eine lässliche Sünde fallen, heißt nicht auch schon schwach sein, wenn wir nur sofort wieder aufstehen, wenn sich unsere Seele nur sofort wieder zu Gott hinwendet und sich ganz ruhig vor ihm verdemütigt. Wir dürfen nicht glauben, in diesem Leben ohne lässliche Sünde durchkommen zu können. (DASal 2, 137)
Kommentiert: Uns von unseren Unvollkommenheiten nicht entmutigen lassen.
Weil die Kirche einem Garten vergleichbar ist, geschmückt mit der Lieblichkeit unzähliger Blumen, die sich alle in Größe, Farbe, Duft und Schönheit voneinander unterscheiden; doch hat jede ihre Kostbarkeit, ihre Anmut, ihre Farbenpracht und alle zusammen bilden durch die Vereinigung ihrer Mannigfaltigkeit die Vollendung einer höchst ansprechenden Schönheit. (DASal 3, 117 f.)
Kommentiert: Die Vielfalt gibt der Kirche ihre Schönheit.
Thema: Unbeständigkeit, geistliche Übungen
Unbeständigkeit oder Ungebundenheit ist eine Übertreibung der Freiheit. Man will ohne Grund seine Übungen wechseln, seinen Stand ändern, ohne Grund und ohne zu wissen, ob dies Gottes Wille ist. Man ändert beim kleinsten Anlass Übung, Plan und Ordnung. Ein geringfügiger Umstand schon genügt und man lässt von seiner Einteilung und von einer lobenswerten Gewohnheit. So verflüchtigt und verliert sich das Herz. Es wird wie ein offener Garten, dessen Früchte nicht dem Herrn, sondern allen Vorübergehenden gehören (vgl. Ps 80,13). (DASal 5, 62)
Kommentiert: Innere Ordnung und Regelmäßigkeit in den geistlichen Übungen helfen uns.