From Franz von Sales

Lexikon: Symbole :: Kind

Kind

Thema: Gegenwart Gottes, Vertrauen

Foto:Christel Blücher-Pfeiffer

Mache es wie die kleinen Kinder: Mit der einen Hand halten sie sich am Vater fest, mit der anderen pflücken sie Erdbeeren und Brombeeren am Wegrain. So sammle und gebrauche auch du die irdischen Güter mit der einen Hand, mit der anderen halte dich an der Hand des himmlischen Vaters fest. Schau immer wieder zu ihm auf, ob ihm dein Tun und dein Wandel recht ist. Hüte dich vor allem, seine Hand loszulassen und dich seiner Obhut zu entziehen, in der Meinung, du könntest dann mehr zusammenraffen. Hält er dich nicht mehr, dann wirst du keinen Schritt tun, ohne hinzufallen. (DASal 1, 135)

Kommentiert: Den Alltag leben in der Gegenwart Gottes und im Vertrauen auf seine Hilfe.


Thema: Hingabe

So hat auch die ganz Gott hingegebene Seele nichts anderes zu tun, als in Gottes Umarmung zu ruhen, wie ein Kind im Schoß der Mutter. Stellt sie es auf den Boden, damit es laufe, so läuft es, bis die Mutter es wieder auf den Arm nimmt. Und will die Mutter das Kind tragen, so lässt es auch dies geschehen. Es weiß nicht, wohin es geht, und denkt auch nicht daran, es lässt sich einfach tragen, wohin die Mutter will. Die Seele, die in allem Gottes Wohlgefallen liebt, macht es auch so, sie lässt sich tragen, schreitet aber zugleich auch voran, da sie mit großer Sorgfalt das ausführt, was Gottes ausgesprochener Wille von ihr verlangt. (DASal 2, 47)

Kommentiert: Wir dürfen uns Gottes Liebe ganz anvertrauen.


Thema: Sehnsucht, Vereinigung mit Gott

Hast du je ein hungriges Kindlein gesehen, wie es sich eng an die Brust der Mutter schmiegt und wie gierig es den süßen, so ersehnten Labetrunk auszupressen sucht? Man möchte meinen, es wolle sich ganz in die Brust der Mutter vergraben oder diesen süßen Quell ganz in sich hinein trinken. So ist es auch mit unserer Seele. Wenn sie, vergehend vor Durst nach dem wahren Gut, dessen unerschöpfliche Quelle im Schoß der Gottheit vor sich sieht, o Gott, welch heiliges und beglückendes Feuer, sich an diese alle Güte spendende Brust zu werfen und ganz eins mit ihr zu sein, sich ganz in sie zu versenken oder sie ganz in uns aufzunehmen! (DASal 3, 189)

Kommentiert: Meine Seele dürstet nach Dir, o Gott.

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