Thema: Eingebung, Widerstand, Wirken Gottes
Jener merkwürdige kleine Fisch, den man "Schiffhalter" nennt, vermag wohl Schiffe aufzuhalten, die mit vollen Segeln auf offenem Meere schwimmen, nicht aber das Weiterschwimmen, das Vorwärtssegeln, das Landen zu bewirken. Er kann die Bewegung hindern, aber nicht geben (vergl. Plin. hist. nat. 9, 25). Genau so kann auch unser freier Wille die Wirksamkeit der Eingebung hindern und aufhalten. Wenn ein günstiges Wehen himmlischer Gnaden die Segel unseres Geistes schwellt, können wir ihm die Einwilligung versagen und so die Wirkung dieses Wehens verhindern. Wenn wir aber auf hoher See fahren und schön vorwärtskommen, so sind nicht wir es, die das Wehen der Eingebung verursachen, nicht wir schwellen die Segel, nicht wir verleihen unserem Herzensschiff Bewegung. Wir nehmen das himmlische Wehen nur in Empfang, wir willigen ein, dass es uns bewege, wir lassen das Schiff unter dem Antrieb dieses Wehens vorwärtsgleiten und behindern es nicht durch "Schiffhalter" unseres Widerstandes. Die göttliche Eingebung ist es also, die unseren freien Willen glückhaft und milde beeinflusst, ihm nicht nur die Schönheit des Guten zeigt, sondern ihn auch erwärmt, kräftigt, ihm hilft und ihn so zart bewegt, dass er dadurch sich beuge und sich frei für das Gute entscheide. (DASal 3, Seite 217)
Kommentiert: Gott hält dein Leben in seiner Hand; du kannst dich seiner Führung überlassen.