Niemals dürfen wir unserem Verstand erlauben, in ehrfurchtsloser Neugierde die Flamme göttlicher Ratschlüsse zu umflattern. Gleich kleinen Schmetterlingen würden wir uns nur die Flügel verbrennen und im Feuer dieser heiligen Flamme zugrunde gehen. Unerforschlich sind ja Gottes Ratschlüsse, oder wie der hl. Gregor von Nazianz sagt, "unergründlich" sind sie, d. h., wir vermögen weder ihre Beweggründe zu erkennen, noch die Wege und Mittel zu erfassen, durch die Gott sie verwirklicht und vollendet. Auch wenn wir den schärfsten Spürsinn besitzen, werden wir uns bei jedem Schritt verirren und die Spur verlieren. Wer vermöchte auch das Sinnen, Denken und Wollen Gottes zu durchdringen? War etwa jemand sein Ratgeber, dass er um seine Pläne und deren Gründe wüsste? Oder hat ihm jemand etwas zuerst gegeben? Ist nicht vielmehr immer er uns mit der Fülle seiner Gnaden zuvorgekommen, um uns einst mit der Seligkeit der Glorie zu krönen? (Ps 20,3). (DASal 3, Seite 225)
Kommentiert: Vertrauen auf die Liebe Gottes – auch wenn seine Pläne unergründlich sind.
Der Phönix ist darin Phönix, dass er sein eigenes Leben mit Hilfe der Sonnenstrahlen (Plin.H.n. 10,2) vernichtet, um ein schöneres und kraftvolleres zu empfangen. Er verbirgt sozusagen sein Leben unter der Asche. Die Seidenraupen verändern ihr Wesen, aus Raupen werden sie Schmetterlinge; die Bienen sind zuerst Würmchen, werden dann zu Nymphen, kriechen auf Füßen und schließlich werden sie fliegende Bienen. - Wir tun ebenso, Theotimus, wenn wir geistliche Menschen sind. Wir geben unser menschliches Leben auf, um ein höheres Leben zu führen, ein Leben über uns selbst, indem wir dieses ganze neue Leben in Gott mit Jesus Christus verbergen, der es allein sieht, kennt und schenkt. (DASal 4, Seite 51)
Kommentiert: Neues wird dir geschenkt, wenn du den Mut hast, loszulassen.