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Lexikon: Symbole :: Uhr

Uhr

Thema: Erneuerung, Innehalten, Gewissenserforschung, Exerzitien

flickr:Uhrwerk

Es gibt keine noch so gute Uhr, die man nicht täglich aufziehen müsste. Außerdem muss man sie wenigstens einmal im Jahr zerlegen, den Rost entfernen, verbogene Teile geradebiegen, abgenützte erneuern. So muss auch jeder, der für seine Seele Sorge trägt, sie am Morgen und am Abend durch die beschriebenen Übungen zu Gott erheben, außerdem oft ihren Zustand überprüfen, um sie wieder aufzurichten und instand zu setzen. Darüber hinaus muss er sie jedes Jahr gleichsam auseinandernehmen, d. h. die Empfindungen und Leidenschaften einzeln prüfen und die Fehler verbessern, die etwa vorliegen. Der Uhrmacher ölt die Räder, die Federn und alle beweglichen Teile der Uhr, damit sie lautlos gehen und nicht so leicht rosten. Ebenso muss der fromme Mensch nach einer genauen Prüfung seinem Herzen durch die Sakramente der Buße und des Altares die heilige Salbung geben. Diese Übung wird die im Lauf der Zeit erschlafften Kräfte wieder herstellen, das Herz erwärmen, gute Empfindungen wecken und die Tugenden zur Blüte bringen. (DASal 1, Seite 245)

Kommentiert: Der Seele Gutes tun durch tägliches und jährliches Innehalten


Thema: Ehrfurcht, Größe Gottes, Begrenztheit

In der Werkstätte eines Uhrmachers kann man nicht selten Uhren finden, die zwar nicht größer sind als eine Orange, aber doch aus hundert oder sogar zweihundert Teilen bestehen, von denen einige zum Anzeigen der Stunden, andere zum Stundenschlag und zum Wecken dienen. Auch sieht man kleine Räder, von denen sich die einen nach rechts, die anderen nach links, die einen oben und die anderen unten drehen. Endlich sieht man noch die "Unruh", die sich im Takt hin und her bewegt. Wir bewundern die Kunst, die eine so große Zahl kleiner Teile miteinander verbunden und so genau aufeinander abgestimmt hat, obwohl wir nicht wissen, wozu jedes Rad dient und warum es gerade so angefertigt ist, wenn es uns der Meister nicht sagt. Wir wissen nur im Großen und Ganzen, dass jedes Stück entweder für das Uhrwerk oder für das Läutwerk da ist. Man sagt, dass die Indianer sich tagelang mit einer Uhr abgeben, um zu hören, wie sie zu den einzelnen Stunden schlägt. Sie kommen zwar nicht darauf, wie das geschieht, sagen aber nicht, dass dies sinnlos oder unvernünftig sei, sondern sind im Gegenteil voll Bewunderung und Ehrfurcht wie vor höheren Wesen für die Menschen, die die Uhren herstellen und in Gang bringen. So erscheint auch uns die Welt und besonders unsere menschliche Natur wie ein großes Uhrwerk, ausgestattet mit einer solchen Fülle von Tätigkeiten und Bewegungen, dass wir uns des Staunens darüber nicht erwehren können. Wir wissen wohl, dass die verschiedenartigen Teile des Weltalls alle dazu dienen, entweder die hochheilige Gerechtigkeit Gottes oder die siegreiche Macht seiner barmherzigen Liebe zu offenbaren. Doch wozu im besonderen jeder einzelne Teil da ist und auf welche Weise er dem allgemeinen Ziel dient oder warum er gerade so und nicht anders gemacht ist, das vermögen wir nicht zu begreifen, außer der göttliche Handwerker offenbart es uns. Er offenbart uns aber nicht die Geheimnisse seiner Kunst, damit hier unsere Bewunderung mit größerer Ehrfurcht verbunden sei. Im Himmel wird er uns dann durch seine beglückende Weisheit in seliges Entzücken versetzen, wenn er in der Fülle seiner Liebe uns die Gründe, Ursachen und Mittel aller Geschehnisse dieser Welt enthüllen wird, die dazu dienen, unser ewiges Heil zu wirken. (DASal 3, Seite 223)

Kommentiert: Wie unbegreiflich ist Deine Größe, o Gott.


Thema: Liebe

Die Liebe ist das Leben unseres Herzens. Wie das Gewicht der Uhr alle ihre beweglichen Teile in Bewegung setzt, so gehen auch alle Regungen in der Seele von der Liebe aus. Alle unsere Affekte folgen unserer Liebe und ihr entsprechend sehnen wir uns, hoffen wir, verzweifeln wir, fürchten wir, ermutigen wir uns, hassen wir, fliehen wir, sind wir traurig, geraten wir in Zorn, triumphieren wir. (DASal 4, Seite 285)

Kommentiert: Die Liebe ist das Leben unseres Herzens


Thema: Hinwendung zu Gott, innerer Friede

flickr:Sonnenuhr

Ich meine Ihr Herz zu sehen wie ein der Sonne ausgesetztes Zifferblatt, das sich nicht bewegt, sondern unbeweglich bleibt, während der Uhrzeiger und der innerhalb der Uhr liegende Magnet ständig sich bewegen und in fortwährenden Erregungen zum schönen Gestirn vorwärtsschnellen. So bleibt auch Ihr Herz unbeweglich, während Ihr Wille in guten Regungen seinem Gott zustrebt. Denn dieser Wille ruft inmitten des Kampfgewühls der Leidenschaften immer verständlicher aus: Es lebe Jesus! Sie haben also wohl recht, in Frieden zu bleiben. (DASal 7, Seite 208)

Kommentiert: Ausgerichtet sein auf Gott bei allen Tätigkeiten


Thema: Innehalten, Erneuerung

Meine Seele ist ein Uhrwerk, das in Unordnung geraten ist. Man muss sie auseinandernehmen, Stück für Stück reinigen, einölen und wieder zusammenstellen, damit sie richtig läutet. (DASal 8, Seite 123)

Kommentiert: Auch die Seele braucht zärtliche Pflege

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