Doch höre noch ein anderes liebes Gleichnis, das dem Namen entnommen ist, den dieser große heilige Liebende seinen Ordensbrüdern gab. Er nannte sie Zikaden, wegen des Lobes, das sie Gott mitten in der Nacht darbrachten. Die Zikaden haben eine Menge Röhrchen in ihrer Brust, als ob sie ihrer Natur nach Orgeln wären. Und um besser singen zu können, nähren sie sich nur vom Tau, den sie nicht mit dem Munde aufsaugen, - denn sie haben gar keinen - sondern mittels einer kleinen Zunge, die in der Mitte ihres Leibes liegt. Mit dieser geben sie auch ihre Töne in so lauter Weise von sich, als ob sie nichts anderes als Stimmen wären (Plin. Hist. nat. 11,26). ... Ist das nicht, als ob er sagen wollte: Ich gleiche einer mystischen Zikade. Meine Seele, mein Geist, meine Gedanken und alle Fähigkeiten in meinem Innern sind wie Orgeln. O mögen sie doch alle auf immer den Namen des Herrn preisen und sein Lob laut verkünden!
(DASal 3, Seite 257)
Kommentiert: Die Stimmen des Herzens erheben zum Lob Gottes