Füße
- "Marta ist uns ein Beispiel für die Unbescheidenheit des Wollens, denn sie überstürzt sich, beansprucht die ganze Dienerschaft, rennt hin und her vor lauter Eifer, für den Herrn ja alles recht schön und tadellos zu machen. Sie kann sich in der Bereitung der Speisen gar nicht genug tun, so reichlich und gut möchte sie den Herrn bewirten … Und doch gehört nicht so viel dazu: Sich eng an den Herrn halten und wie Maria zu seinen Füßen sitzen, ihn um seine Liebe bitten, das ist mehr wert, als lange darüber nachzustudieren, wie und womit wir seine Liebe gewinnen könnten"
(DASal 2,124)
- "Die Vollkommenheit unserer Seele besteht in der Vereinigung mit Gott, die wir nicht erreichen mit Viel-Wissen, wohl aber mit Viel-Tun. Gehen wir daher mit recht großer Einfachheit an diese heilige Aufgabe heran. Wer sich nämlich fortwährend nach dem kürzesten Weg in die Stadt erkundigt, dem kann es widerfahren, dass er später hinkommt als andere, die auf der Straße geblieben sind, weil der eine sagt: Sie gehen falsch, Sie machen einen Umweg; der andere: Sie müssen zurückgehen und dann in den und den Weg einbiegen. Man kehrt dann um und geht daher wieder zurück, und so kommt man nicht vorwärts, wenn man viel fragt. Wer nach dem Weg zum Himmel gefragt wird, hat eigentlich ganz Recht, wenn er so antwortet wie jener, der gesagt hat: Wenn Sie dahin gehen wollen, dann müssen Sie immer geradeaus gehen, immer einen Fuß vor den andern setzen, dann kommen Sie schon hin, wohin Sie wollen."
(DASal 2,133)
- "Darf man im Advent bei Wasser und Brot fasten und den ganzen Winter barfuß gehen? Ich wünschte, wir hätten nicht die Füße, sondern das Herz entblößt."
(DASal 5,194)
- "Als Gott die menschliche Natur mit jenen natürlichen Mitteln ausstatten wollte, die ihr notwendig sind, um seine göttliche Güte zu verherrlichen, erschuf er um des Menschen willen alle Tiere und Pflanzen. Um dann für die Bedürfnisse der Tiere und Pflanzen zu sorgen, schuf er verschiedenartiges Erdreich, verschiedene Jahreszeiten, Quellen, Winde, Regenfälle, ... die Elemente, den Himmel und die Gestirne, alles in einer so wunderbaren Ordnung, dass fast alle Geschöpfe einander dienen. So tragen uns die Pferde, wir aber pflegen sie; die Schafe nähren und kleiden uns, wir aber weiden sie. Die Erde lässt Dünste in die Luft aufsteigen, die Luft hingegen spendet der Erde den Regen. Die Hand dient dem Fuß, der Fuß trägt die Hand. Zu welch leidenschaftlicher Liebe muss doch unser Herz für die allerhöchste Weisheit entflammt werden, wenn wir diese Hinordnung aufeinander betrachten."
(DASal 3,106)
- "Bleiben wir also, meine sehr teuere Tochter, inmitten dieser Finsternis der Passion. Ja, in dieser Finsternis, denn ich gebe Ihnen Folgendes zu bedenken: als Unsere liebe Frau und der hl. Johannes inmitten dieser unerhörten und schrecklichen Finsternis zu Füßen des Kreuzes standen, hörten sie den Herrn nicht mehr, sie sahen ihn nicht mehr und hatten kein Gefühl, als Leid und Trostlosigkeit, und obgleich sie den Glauben besaßen, war auch dieser in Finsternis getaucht, denn sie mussten an der Verlassenheit des Heilands teilnehmen."
(DASal 5,241)
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