Salesianische Zweimonatsschrift "Licht"
Ausgabe Januar / Februar 2004

Oblaten aktuell - norddeutsche Provinz

Mit Franz von Sales in die Zukunft
AG Salesianische Studien kam in Eichstätt zusammen

Zu ihrer Mitgliederversammlung traf sich die „Arbeitsgemeinschaft für Salesianische Studien“ am 25. und 26. Oktober 2003 im Eichstätter Salesianum. Auf dem Programm standen sowohl der Rückblick auf die vergangenen Jahre wie auch Wegweisendes für die Zukunft.

Dialog verstärken
Die Arbeitsgemeinschaft kann im Jahr 2003 auf das 40-jährige Jubiläum ihres Publikationsorgans, das „Jahrbuch für Salesianische Studien“, zurückblicken. 1963 ist der erste Band erschienen, nachdem ein Jahr zuvor, am 29. Juli 1962, die AG gegründet worden war. Der Gründer P. Franz Reisinger OSFS hatte damals das Ziel, den wissenschaftlichen Austausch über salesianische Themen zu fördern. Dabei war es sein ausdrücklicher Wunsch, dass dieser Dialog über den Orden der Oblaten des hl. Franz von Sales hinaus geführt wurde. So waren bereits von Anfang an Ordensleute aus verschiedenen Gemeinschaften dabei, besonders die Salesianer Don Bosco, die auch einen Beirat in der AG stellen. Genauso gehören auch Weltpriester und Laien der Arbeitsgemeinschaft an.
Den Austausch mit vielen Interessierten, insbesondere auch spirituellen Instituten an Hochschulen, weiter voranzutreiben war auch eines der Themen der Vollversammlung. Gerade dazu – so stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fest – bietet das Jahrbuch vielfältige Möglichkeiten. Nicht selten mache gerade diese Publikation auf Franz von Sales und seine Theologie aufmerksam. Thematisch befasst sich die Arbeitsgemeinschaft zurzeit vor allem mit der Edition der Briefe der heiligen Johanna von Chantal.

Optimistisch in die Zukunft

Im kommenden Jahr 2004 wird die Arbeitsgemeinschaft wieder in Eichstätt zusammenkommen, und dies ganz im Zeichen des Jubiläums der Erstbegegnung von Franz von Sales und Johanna von Chantal. Dabei wird die AG mit dem bisherigen Vorstand in das kommende Jahr 2004 gehen: P. Franz Wehrl OSFS wurde als Vorsitzender bestätigt, genauso P. Johannes Haas OSFS als sein Stellvertreter und P. Gottfried Prinz OSFS als Sekretär.
Außerdem kann sich die AG über Zuwachs freuen: Bei der Vollversammlung wurden sechs neue Mitglieder in die Gemeinschaft aufgenommen. n
Raymund Fobes

„Der Neue“ stellt sich vor
Stellvertretender Direktor Lothar Hesse

Schon lange war es mein Wunsch, mehr Verantwortung in der Schule zu übernehmen. Groß geworden in einer katholisch engagierten Familie habe ich schon früh Aufgaben in der kirchlichen Jugendarbeit übernommen. Nach meinem Studium in Köln und der anschließenden Bundeswehrzeit kam ich als Referendar zur Schule Marienberg in Neuss. Anschließend fand ich meine erste Stelle am wohl größten Mädchengymnasium Deutschlands, an der B.M.V.-Schule der Augustiner Chorfrauen in Essen. Da ich in den 17 Jahren dort sehr viele Aufgaben wahrgenommen habe und der Schule bis heute sehr verbunden bin, fiel mir der Abschied von dort besonders schwer.
Als ich von der Stellenausschreibung in Haus Overbach erfuhr, war ich von Anfang an sehr interessiert, da ich von dieser Schule über meine überregionalen Aktivitäten in der Begabtenförderung von mathematisch interessierten Schülern gehört hatte.
Im Internet erkundigte ich mich über die Schwerpunkte, die in der Bildungsarbeit gesetzt wurden. Diese gefielen mir genauso wie die Aussagen, die ich durch die Beschäftigung mit der Spiritualität von Franz von Sales fand. Dass die Musik gleichzeitig zum ausgewiesenen Profil dieser Schule zählt, hat mich als Hobby-Klavierspieler zusätzlich für eine Bewerbung motiviert.
Meine Frau und meine beiden Kinder, 13 und 16 Jahre alt, haben mich bei meinem Vorhaben, nach Haus Overbach zu wechseln, von Anfang an unterstützt. Sie stellen damit eigene Interessen zurück, um mir meinen Weg zu ermöglichen. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.
Nun arbeite und lebe ich seit etwa zehn Wochen in Haus Overbach. Da ein so schneller Wohnungswechsel nicht möglich war, bekam ich auf unbestimmte Zeit „Asyl“ im Kloster. Untergebracht wie ein Schlossherr verbringe ich die Woche über in nächster Nähe zum Orden und zur Schule, bevor ich dann zum Wochenende nach Essen zur Familie zurückkehre.
Ich hätte mir keinen besseren Start an einer neuen Schule wünschen können. Von den Brüdern und Patres wurde ich wie selbstverständlich in ihrer Gemeinschaft aufgenommen. Sie haben mich in viele Geheimnisse dieses geschichtsträchtigen Hauses eingeweiht. Pater Karduck, mein Vorgänger im Amt, hat mich in die Tätigkeit eingeführt, und Pater Günter als Rektor des Hauses hat mich mit der Umgebung und dem Seelenleben des Hauses vertraut gemacht.
Überaus herzlich und mit großer Offenheit bin ich von der Schulleitung und dem Kollegium empfangen worden. Auch die vielen guten Begegnungen mit Schülerinnen und Schülern, den Eltern, den Menschen, die für diese Schule tätig sind, stärken mich in der täglichen Arbeit.
Ich fühle mich trotz der sehr zeitintensiven Arbeit sehr wohl und hoffe, dass mein Wirken an dieser Schule zur weiteren Entwicklung der Schule im Geiste von Franz von Sales beitragen wird.

Es grüßt Sie
Ihr Lothar Hesse




Ein „Guter Hirt“ seiner Gemeinde
Zum 70. Geburtstag von P. Bernhard Biermann

Pater Bernhard Biermann, seit 1988 Pfarrer der Gemeinde „Zur schmerzhaften Mutter“ in Bödingen und seit einigen Jahren auch Pfarrer an St. Katharina Stadt Blankenberg, Frauenseelsorger des Dekanates Hennef und Bezirkspräses der Historischen Schützenbruderschaft, konnte am 15. September 2003 sein 70. Lebensjahr vollenden.
P. Biermann sieht sich als Hirte seiner Schafe und zeigt dies auch deutlich, indem er sich nicht scheut, die Orte aufzusuchen, wo er seine verlorenen Schafe wiederfindet. Der Ordensgeistliche ist ein großer Marienverehrer. Während seines Wirkens stieg die Zahl der Wallfahrten nach Bödingen von jährlich 20 auf etwa 60 an. Die vielen Wallfahrten, die Fastensamstage, das Kompassionsfest, die Marienfes-te, all das macht ihm viel Freude.
Bernhard Biermann wurde am 15. September 1933 in Essen-Rüttenscheid geboren. 1960 in Paderborn zum Priester geweiht wurde er zuerst Lehrer und Präfekt in Haus Overbach in Jülich. Dann folgten Jahre als Kaplan an St. Michael in Köln und als Pfarrer an St. Dionysius in Frelenberg und an Maria Himmelfahrt in Scherpenseel. Drei Jahre war er Dechant des Dekanates Übach-Palenberg, bevor er nach Bödingen kam. In seiner früheren Gemeinde Frelenberg prägte er das Wort: „Die Leute sollen immer wissen, dass hier einer ist, der ein guter Hirt sein will“. Auch die Menschen in Bödingen und Stadt Blankenberg wissen und schätzen diesen Wunsch und diese Eigenschaft „ihres“ Pastors. Ad multos annos!

F.P., Henne

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