Philothea heute
Studientagung der Arbeitsgemeinschaft für Salesianische Studien
Viele wegweisende Impulse für die salesianische Theologie und Seelsorge gab die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft für Salesianische Studien im Salesianum Eichstätt, die am 17. und 18. Oktober 2008 stattfand und als Studientagung gestaltet war. Im Mittelpunkt der Tagung stand das wohl bekannteste Werk des heiligen Franz von Sales, die „Philothea“, dessen Erstausgabe sich im Jahr 2009 zum 400. Mal jährt. Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft hatte dazu als Referenten für den ersten Tag der Versammlung den emeritierten Münchner Pastoraltheologen Ludwig Mödl, die Dogmatikerin der Hochschule der Salesianer Don Bosco Benediktbeuern Margit Eckholt sowie den Schriftsteller Josef Dirnbeck gewinnen können. Prof. Mödl sprach zum Thema „Suche nach Spiritualität in der Gegenwart“ und Frau Prof. Eckholt befasste sich in ihrem Referat mit den Themen Freundschaft und Gemeinschaft im Blick auf die „Philothea“. Der Schriftsteller Josef Dirnbeck stellte sein Buch „Fromm und trotzdem normal“ vor, das sich als Lesehilfe für die „Philothea“ versteht. Darüber berichten wir in einem Artikel auf Seite 26.
Dass die „Philothea“ für unsere Zeit ein wertvolles Buch ist, wurde in der umfassenden Diskussion am zweiten Tag der Versammlung deutlich. Zwar in der Sprache des 17. Jahrhunderts geschrieben, gibt sie doch viele Antworten auf Lebensfragen des dritten Jahrtausends.
Weiheversprechen im
Säkularinstitut des hl. Franz von Sales
Frau Monika Rauh legte Anfang Oktober 2008 nach zweijähriger Ausbildung ihr erstes Weiheversprechen für das Säkularinstitut des hl. Franz von Sales ab.
Die Eucharistiefeier, musikalisch umrahmt vom Gottesdienstteam des Salesianums Eichstätt, fand in der Kapelle der Oase Steinerskirchen unter der Leitung des Geistlichen Assistenten P. Franz Wehrl OSFS statt.
Festprediger war P. Herbert Winklehner OSFS. Er beschrieb drei grundlegende Elemente dafür, was es bedeutet, „salesianisch“ zu leben: 1. Leben in der Gegenwart des liebenden Gottes. 2. Herzlich leben und 3. Jeden Tag neu beginnen.
Das Weiheversprechen des neuen Mitglieds wurde von der Generalleiterin des Säkularinstitutes, Frau Angelika Hauke, abgenommen. Die anwesenden Mitglieder der bayerischen Region des Säkularinstitutes erneuerten ihr Weiheversprechen.
P. Louis Brisson im Mittelpunkt
Oblaten-Wallfahrt um geistliche Berufungen
Ihre alljährliche Wallfahrt um geistliche Berufungen machten die Sales-Oblaten des süddeutschen Teils der Österreichisch-Süddeutschen Provinz am 14. Oktober 2008 zum St. Annaberg bei Sulzbach-Rosenberg in der bayerischen Oberpfalz.
Stationen zu P. Brisson
Wallfahrt und Gottesdienst gedachten dabei dem Gründer der Oblaten P. Louis Brisson, dessen 100. Todestages der Orden im Jahr 2008 gedachte. Dabei wurden folgende Grundinhalte der Spiritualität von P. Brisson näher betrachtet: „Lebensbasis Gottvertrauen – Vorbild Maria – Menschliches Miteinander (Nächstenliebe) – Stärkung dafür aus der Eucharistie.“
Die Stationen waren von der Spätberufenenschule Fockenfeld, der Pfarrei Pleystein und der Ausbildungsgemeinschaft im Salesianum Eichstätt vorbereitet worden.
Der Wallfahrtsgottesdienst
Den Höhepunkt fand die Wallfahrt im Gottesdienst in der Wallfahrtskirche auf dem Annaberg, In seiner Predigt lenkte Provinzial P. Konrad Haußner den Blick auf P. Brisson und stellte drei Charakterzüge des Ordensgründers heraus, die auch für unsere Zeit hilfreich seien. Zum Einen lebte Brisson immer in der Gegenwart Gottes, und solcher Gottesbezug sei ein probates Mittel gegen die vielfältigen Ängste unserer Zeit. Zum Zweiten stehe P. Brisson für mitmenschliche Begegnung und Versöhnung. Als Drittes nannte Haußner den unermüdlichen Optimismus P. Brissons, der ihn trotz mancher Schicksalsschläge nicht verlassen habe.
40 Jahre Hauskapelle Fockenfeld
40 Jahre alt wurde die Hauskapelle der Spätberufenenschule der Oblaten des hl. Franz von Sales in Fockenfeld, Bayern. Als Hauptzelebrant für den feierlichen Gottesdienst konnte P. Benedikt Leitmayr, Hausoberer von Fockenfeld, den Regensburger Weihbischof Reinhard Pappenberger begrüßen, der vor 30 Jahren an der Spätberufenenschule sein Abitur abgelegt hat und sich auch heute noch mit den Oblaten des hl. Franz von Sales verbunden fühlt. Gemeinsam mit Pappenberger konzelebrierten auch der Provinzial der Österreichisch-Süddeutschen Provinz der Sales-Oblaten P. Konrad Haußner und Internatsleiter P. Josef Prinz.
Die Fockenfelder Kapelle wurde von 1964 bis 1968 erbaut und vom damaligen Regensburger Bischof Rudolf Graber eingeweiht.
„Fromm und
trotzdem normal“
Josef Dirnbeck stellt in Eichstätt sein Buch über die „Philothea“ vor
Wer spirituell lebt, der ist nicht abgehoben oder weltfremd. Dass sich Frömmigkeit und ein bodenständiges Leben in dieser Welt vielmehr hervorragend ergänzen, macht der österreichische Schriftsteller Josef Dirnbeck in seinem Buch „Fromm und trotzdem normal“ deutlich.
Das Werk, erschienen im Franz-Sales-Verlag, ist eine Hinführung zu dem Franz-von-Sales-Klassiker „Philothea“ und deshalb durfte es auch bei der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft für Salesianische Studien, die vom 17. auf den 18. Oktober 2008 im Eichstätter Salesianum Rosental stattfand, nicht fehlen.
Der Autor stellte am ersten Abend der Tagung bei einer Lesung in der Klosterkapelle ausgewählte Kapitel aus seinem Buch vor und zeigte, dass salesianische Frömmigkeit ein Weg zu optimistischem Leben mitten in der Welt ist.
Dirnbeck erwies sich bei der Buchpräsentation nicht nur als salesianisch versierter Dichter, sondern auch als begnadeter Virtuose an der Orgel. Er umrahmte seinen Vortrag mit Werken von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn-Bartholdy. n
Ein Weltbestseller geht online: www.philothea.de
Rechtzeitig zum 400. Geburtstag der „Philothea-Anleitung zum frommen Leben“ des hl. Franz von Sales ist der christliche Weltbestseller auch im Internet vollständig zugänglich.
Unter der Internetadresse www.philothea.de können Internetnutzer aus aller Welt via Computer und Mausklick das salesianische Meisterwerk aufrufen und Kapitel für Kapitel durchlesen.
Die Philothea steht auf dieser Internetseite nicht nur in Deutsch zur Verfügung, sondern auch in den Sprachen Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch.
Neben dem vollständigen Text der Philothea erfährt man auf dieser Seite auch eine ganze Menge an Hintergrundinformationen zum Buch sowie zu dessen Autor Franz von Sales.
In die Zukunft aufbrechen
Die Heimsuchung bereitet sich auf ihr 400-jähriges Gründungsjubiläum vor
Das Jahr 2010 wird für die Schwestern der Heimsuchung Mariens ein großes Jubiläumsjahr. 2010 feiern sie nämlich den 400. Jahrestag ihrer Gründung durch den hl. Franz von Sales und der hl. Johanna Franziska von Chantal.
Am 6. Juni 1610 begann Johanna von Chantal zusammen mit drei weiteren Frauen ein Leben als Schwestern der Heimsuchung im so genannten „Haus der Galerie“ in Annecy, Frankreich, zu führen.
Eine Fülle von Ideen
Zur Vorbereitung auf dieses Jubiläum traf sich Anfang Oktober 2008 eine Gruppe von Schwestern der deutschsprachigen Föderation der Heimsuchung im Kloster Zangberg unweit von München.
Unter der Leitung der Föderationsoberin Sr. Lioba Zezulka OVM und dem Regionalassistenten P. Herbert Winklehner OSFS wurde über die unterschiedlichsten Ideen und Möglichkeiten nachgedacht, wie dieses Jubiläum ansprechend und gebührend gefeiert werden kann.
Eine Idee wurde bei diesem Treffen bereits in die Tat umgesetzt. Die Schwestern verfassten ein Gebet zum 400-jährigen Gründungsjubiläum, das wir hier erstmals veröffentlichen:
Liebender, gütiger Gott,
Du Gott des menschlichen Herzens, Maria hat Dich in völliger Offenheit und mit ganzer Hingabe empfangen. Sie trug Deinen Sohn Jesus Christus unter ihrem Herzen zu Elisabet. Aus dieser Begegnung entstand Freude und Lobpreis.
Lass auch unser Herz von Jesus Christus und seiner Liebe erfüllt sein, damit wir heute, hier und jetzt, den Geist der Heimsuchung weitertragen.
Wir preisen dich, dass Du durch den heiligen Franz von Sales und die heilige Johanna Franziska von Chantal uns die Ordensgemeinschaft der Heimsuchung Mariens geschenkt hast.
Gewähre uns die Gnade, dass wir als Töchter des Gebetes aus der Christusverbundenheit leben, in herzlicher Liebe einander dienen und helfen, und wir durch unser Leben alle Menschen, denen wir begegnen, spüren lassen, dass Du die Liebe bist.
Hilf uns im Kleinen groß und treu zu sein und die Anliegen der Menschen im Herzen zu tragen.
Schenke uns deinen Geist, damit wir in den Zeichen der Zeit deinen Willen erkennen und voller Hoffnung in die Zukunft aufbrechen.
Berufe auch heute Frauen, die den Mut und die Begeisterung haben, sich mit uns wie Maria auf den Weg zu machen.
Lass unsere verstorbenen Mitschwestern, die uns auf diesem Weg vorausgegangen sind, in der Fülle deiner Gegenwart leben.
Darum bitten wir auf die Fürsprache unserer Gründer Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal durch Christus unseren Herrn. Amen.
Brüder
Löwenherz
Weitere Dachsberger Musical-Sensation
Das Schuljahr 2008/09 begann für das von den Sales-Oblaten geleitete Gymnasium Dachsberg in Oberösterreich mit einem besonderen Programm: ein weiteres Musical soll auf die Bühne gebracht werden.
In den letzten Jahren erlangte das Dachsberger Gymnasium mit seinen Musical-Aufführungen fast schon „Weltruhm“ (wenigstens in Österreich): „Joseph“, „König der Löwen“, „Momo“. Ist es da überhaupt noch möglich, noch besser zu werden? Die Dachsberger schafften es tatsächlich mit der Eigenproduktion „Brüder Löwenherz“. Alles – Text, Musik, Bühnenbild, Kostüme, Schauspielerinnen und Schauspieler – stammen von Lehrern, (teils ehemaligen) Schülerinnen und Schülern, Eltern und Angestellten. Allein die Vorlage zum Stück wurde dem Buch „Die Brüder Löwenherz“ der berühmten schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren (1907–2002) entnommen. Die Premiere und damit Welturaufführung des Musicals fand am 9. Oktober 2008 in der Mehrzweckhalle der Schule statt.
Team von 130 Leuten
P. Ferdinand Karer OSFS, Leiter der Schule und verantwortlich für Regie und Bühnenlicht, brachte es vor der Premiere auf den Punkt: „Was wir hier geschaffen haben, das haben wir nur miteinander geschaffen.“ Gut 130 Leute, die singen, musizieren, sprechen, tanzen, arbeiten – vor, hinter, unter und auf der Bühne – waren am Zustandekommen dieses Stückes beteiligt. Besondere Erwähnung findet der Komponist und musikalische Leiter Jürgen Geißelbrecht, die Texte stammen von Sarah Wassermair, Absolventin des Dachsberger Gymnasiums und nun Studentin für Drehbuch in Wien, sowie ein weiterer ehemaliger Schüler, Attila Planegger, der als Student für Szenografie in Wien das Bühnenbild gestaltete.
Mit salesianischem Akzent
Und worum geht es bei „Brüder Löwenherz“? Es geht um Leben und Tod, Freundschaft, Verrat und Treue, Krieg und Frieden und letztlich um die Liebe, die stärker ist als der Tod. Ein besonderer salesianischer Akzent wurde dem begeisterten Publikum durch das Lied „Ein sanftes Herz“ geschenkt:
„Ein Teil von mir, der wünscht sich, Jonathan könnt töten,
wenn’s um sein eignes Leben geht.
Ein sanftes Herz ist so gefährlich
für den, der’s in sich trägt.
Doch ein sanftes Herz,
nimmt man nicht aus der Brust,
verwahrt es irgendwo
daheim im Kleiderschrank
und zieht dann in den Krieg.
Weil er das eben nicht kann,
ist er mein Jonathan,
drum hab ich ihn so lieb.“
Nicht extra erwähnt werden braucht eigentlich, dass sämtliche Vorstellungen total ausverkauft waren und die Begeisterung des Publikums keine Grenzen kannte.
Abschied nach
51 Jahren
Sales-Oblaten verließen
Wallfahrtskirche Bödingen
Fast 51 Jahre wirkten die Sales-Oblaten an der Wallfahrtskirche „Sieben Schmerzen Mariä“ in Hennef-Bödingen, jetzt mussten sie den Wallfahrtsort, der rund 30 Kilometer östlich von Köln entfernt an dem Fluss Sieg liegt, im Oktober 2008 verlassen. P. Bernhard Biermann, der seit 1988 hier als Pfarrer tätig war, ist nach Overbach gezogen. Den Sales-Oblaten steht jedoch die Möglichkeit offen, in den nächsten 99 Jahren die Pfarrei wieder zu besetzen.
Bereits seit einigen Jahren erinnert ein Kirchenfenster an die Präsenz des Ordens in der Wallfahrtskirche zur „Schmerzhaften Mutter“. Es zeigt den heiligen Franz von Sales sowie das Ordenswappen der Oblaten des hl. Franz von Sales mit dem Schriftzug „Tenui nec dimittam“.
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