Salesianische Zweimonatsschrift "Licht"
Januar / Februar 2010

 

Liebe Leserinnen und Leser!

I
n den letzten „LICHT“-Ausgaben haben Sie mich im Zusammenhang mit der Neugründung der deutschsprachigen Provinz immer wieder auf Bildern gesehen und auch einige Gedanken von mir durch Interviews oder Reportagen von Festen gelesen. Ich freue mich, wenn Sie mit Spannung und Empathie unseren Weg als Sales-Oblaten mitverfolgen und uns begleiten in der SUCHE nach unserer salesianischen Sendung im deutschsprachigen Raum von Europa. Das tun Sie, wenn Sie unsere Zeitschrift LICHT lesen.

Denn unsere salesianische Sendung sehen wir begründet in der Verbreitung der Spiritualität unseres Ordenspatrons, des hl. Franz von Sales. Ein Weg unter anderen, diese Spiritualität zu verbreiten, ist die Herausgabe dieser Zeitschrift, die Sie in Händen halten. Sie ist ein Spiegelbild dessen, was uns salesianisch interessierte und geprägte Menschen beschäftigt, welche Anliegen, Sehnsüchte und Bedürfnisse wir in der Gesellschaft von heute spüren und welche salesianischen Antworten wir auf diese zu geben versuchen.

Als Leserinnen und Leser sind Sie genauso Mitwirkende an diesem salesianischen Auftrag wie alle, die in diesem LICHT schreiben. Wo immer salesianische Gedanken kommuniziert werden, wird die Geisteshaltung des hl. Franz von Sales lebendig und wirksam – und auf die Gegenwart hin aktualisiert. Menschen, die in die Spiritualität des hl. Franz von Sales „verliebt“ sind und aus dieser Liebe etwas zum AUSDRUCK bringen, sind lebendige Zeichen und Interpreten des salesianischen Geistes.

SUCHEN ist das Jahresthema des LICHT im Hinblick auf die Gründung der Schwestern von der HeimSUCHung Mariens, die vor 400 Jahren durch Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal in Annecy geschehen ist. SUCHEN ist ein Grundvollzug menschlichen Daseins, genauso wie das Fragen und schließlich auch das Finden. Suchen ist eine innere (und zuweilen auch äußere) Bewegung, die öffnet und empfänglich macht. Denken Sie bloß an die drei Gleichnisse in Lukas 15, wo es um das Suchen geht und schließlich um die übergroße Freude des Findens. In der Absicht der Gründung der Schwestern von der HeimSUCHung Mariens wird das SUCHEN Gottes nach dem Menschen betont. Wo der Mensch diese Suche Gottes nach ihm erfährt, beginnt er, Gott zu FINDEN. Gesucht werden macht glücklich, macht froh und gibt Sinn. Darauf baut Gott in seiner Suche nach dem Menschen auf. Darauf baut das Evangelium auf. Darauf bauen Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal in ihrer Gründungsabsicht. Gesuchte Menschen lassen sich gerne finden.

Und wer sich hat finden lassen, hat sich selbst gefunden. Er lebt aus dem FUNDUS seiner selbst, und gibt, was er ist, an die Menschen weiter. So wird die Suche Gottes nach dem Menschen durch den Menschen vermittelt und ergänzt. Ich wünsche allen, die im kommenden Jahr in dieser Zeitschrift schreiben, dass es
ihnen gelingt, diesen Gedanken spürbar
werden zu lassen.
Ihnen wünsche ich beim Lesen unserer
salesianischen Zeitschrift die Erfahrung, Gesuchte zu sein – und dass Sie sich finden lassen.

Es grüßt sie herzlich in Dankbarkeit
für Ihre Treue und Ihr Interesse an der
salesianischen Spiritualität

Ihr
P. Thomas Vanek
Provinzial der Deutschsprachigen Provinz
der Oblaten des hl. Franz von Sales

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