Salesianische Zweimonatsschrift
"Licht" Mai / Juni 2007 |
Wenn Gott immer und überall da ist – und ich erinnere an dieser Stelle an den Namen, unter dem sich Gott dem Mose vor dem brennenden Dornbusch offenbarte: Ich bin JAHWE – der „Ich bin da“ (Ex 3,14) – wenn also Gott immer und überall da ist, dann bedeutet dies logischerweise, dass ich auch immer und überall zu Gott sprechen kann. Ich brauche dazu keinen besonderen Ort, ich sollte mir nur bewusst machen, dass Gott da ist und ich in seiner Gegenwart lebe. Franz von Sales empfiehlt allerdings aus rein praktischen
Gründen zum Gebet auch „besondere Orte“ aufzusuchen,
die zwei Eigenschaften besitzen: sie sollen mir allein vom Aussehen
dabei helfen, an Gott zu denken, und sie sollen Orte sein, an denen
ich für die Zeit meines Betens ungestört sein kann. Franz
von Sales denkt dabei natürlich an Kirchen oder Kapellen, die
mich schon rein äußerlich daran erinnern, dass Gott da ist.
Außerdem bieten mir diese heiligen Orte auch einen gewissen Schutz
vor Störungen aller Art. Wichtig jedoch ist immer eines: Der alles entscheidende
Ort, wo wir beten, egal ob wir in der Kirche sind oder im Auto, am
Arbeitsplatz oder in der Straßenbahn, der alles entscheidende
Ort ist das Herz, unser Innerstes. Genau dort möchte Gott zu Hause
sein und genau dort möchte er mir am allerliebsten begegnen. Es grüßt Sie herzlich P. Herbert Winklehner OSFS |