Fest
des hl. Franz von Sales im Salesianum 2008 |
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Begegnung mit Pater Louis Brisson Raymund Fobes Es war vor 100 Jahren, am Fest Maria Lichtmess, dem 2. Februar 1908, als P. Louis Brisson, Gründer der Oblatinnen und Oblaten des heiligen Franz von Sales in seinem Geburtsort Plancy in der französischen Champagne starb. In den bald 91 Jahren seines Lebens hat er unendlich viel für das Reich Gottes auf die Wege gebracht – immer mehr von dem Bewusstsein geleitet, dass es gut ist, sich auf Gott und seinen Willen zu verlassen. Hinführung zu einer faszinierenden Priestergestalt Am Samstagabend, dem 26. Januar, stellte P. Dirk Koster OSFS aus den Niederlanden im Salesianum seine neue umfangreiche Biographie über P. Brisson vor. Nachdem P. Herbert Winklehner OSFS den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern – unter ihnen war auch der Eichstätter Bischofsvikar Georg Härteis – einen Einblick in das historische Umfeld, in dem Brisson lebte, gegeben hatte, stellte P. Koster wichtige Fix- und Wendepunkte im Leben des Ordensgründers vor. Impulsgebend für unsere Zeit Am Sonntag, 27. Januar, fand dann der traditionelle Gottesdienst zum Franz-von-Sales-Fest in der Klosterkirche des Salesianums statt. Wie in jedem Jahr konnte Rektor P. Johannes Haas wieder viel Prominenz aus der Stadt und dem Bistum Eichstätt begrüßen, so Bürgermeister Arnulf Neumayer, Domkapitular Rainer Brummer und den Regens des Priesterseminars Josef Gehr, der Schüler des Spätberufenenseminars in Fockenfeld war. Außerdem nahm eine große Zahl von Sales-Oblaten am Gottesdienst teil. Durch die internationale Ausbildungsgemeinschaft, der Studenten aus Vietnam, Indien und der afrikanischen Elfenbeinküste angehören sowie durch zwei holländische Patres, unter ihnen Brisson-Biograph P. Koster, bekam die Festmesse internationales Flair.
Bericht aus dem Eichstätter Kurier, 28.1.2008: "Nicht Asche bewahren, sondern Flamme schüren" Walter Buckl
Eichstätt (EK) "Wir Salesianer wollen ein Feuer schüren, um ein wenig Hitze in die Stadt zu bringen. Denn Tradition heißt nicht, die Asche zu bewahren, sondern die Flamme zu schüren" Mit diesen Worten, basierend auf einem Zitat von Papst Johannes XXIII., umriss am Sonntag beim Empfang im Eichstätter Salesianum Rektor Pater Johannes Haas das Wirken der Ordensgemeinschaft im Rosental. Im Festgottesdienst zum Salesfest erinnerte Pater Konrad Haußner, als Provinzial der süddeutsch-österreichischen Ordensprovinz Hauptzelebrant, an das Wirken des vor 100 Jahren gestorbenen Ordensgründers Pater Alois Brisson. Wieder waren zahlreiche Gläubige zu diesem Gottesdienst ins Rosental gekommen. Mit dem Provinzial standen nicht weniger als elf Konzelebranten am Altar der Hauskapelle, darunter Rektor Pater Johannes Haas und dessen Vorgänger Pater Alois Bachinger sowie Domkapitular Rainer Brummer und Regens Josef Gehr – neben Ordensangehörigen auch aus dem Ausland wie der niederländische Biograph des Ordensgründers, Pater Dirk Kostner. Der aus Wien angereiste Provinzial erinnerte in seiner Predigt an Alois Brisson (1817-1908), der zum eigentlichen Gründer des Salesianerordens wurde: Denn Franz von Sales habe zwar 1610 mit Johanna Franziska von Chantal einen Frauenorden gegründet, sein Wunsch nach Gründung eines Männnerordens blieb aber unerfüllt, da er schon mit 55 Jahren starb. Zur Gründung dieses männlichen Zweiges kam es erst rund 250 Jahre nach seinem Tod durch Alois Brisson, dessen Wirken Pater Haußner daher in den Mittelpunkt rückte. Und dies aus aktuellem Anlass: Denn Brisson starb am 2. Februar 1908, fast auf den Tag genau vor 200 Jahren. Derzeit keime im Orden, verriet der Provinzial, die Hoffnung auf seine Seligsprechung – jedenfalls sei diese derzeit "in Rom im Gespräch". In dreierlei Hinsicht könne das Wirken von Pater Brisson heute beispielhaft sein, führte der Prediger aus. Zum einen hinsichtlich der Stellung Gottes im Leben des Menschen – Gott solle wieder in die Mitte des Lebens rücken. Heute werde er bei vielen an den Rand gedrängt: "Der Glaube ist heute im Verdunsten, und wo der Glaube verdunstet, da wachsen die Ängste", sagte der Provinzial. Zweitens sei Pater Brisson ein Vorbild darin, anderen Menschen in Offenheit zu begegnen und ihnen versöhnlich gegenüberzutreten. Heute herrsche oft Kälte, Distanz und Gleichgültigkeit im Umgang miteinander; insbesondere Alte und Kranke fühlen sich isoliert in einer Gesellschaft, in der vor allem die Leistung zählt. Brisson habe solche Nöte erkannt und gelindert. Denn: "Wo Gott im Leben des Menschen Platz hat, da entwickelt der Mensch ein Gespür dafür, was dem anderen wohl und was ihm weh tut", so Pater Haußner. Drittens könne Brisson ein Vorbild darin sein, mit Zuversicht und Offenheit, mit "salesianischem Optimismus" durchs Leben zu gehen. Schließlich bestimme nicht die Sünde das Verhältnis des Menschen zu Gott, sondern die Gnade. Für eine feierliche musikalische Umrahmung sorgte der Chor der Pfarrei Heilige Familie, der seit vorigem Sommer von Werner Hentschel geleitet wird. Hugo Seebach spielte an der Orgel. Nach der Feier waren alle Besucher zum Empfang geladen, in dessen Rahmen Rosental-Rektor Pater Johannes Haas die Ordensgemeinschaft vorstellte: "Wir sind jung und alt zugleich, wir sind sehr bunt. Und wir sind manchmal eckig – aber das gehört dazu. Bei uns kann man jedenfalls leicht andocken." Weitere Fotos von der Feier: >>>hier... |