Bericht aus dem Eichstätter Kurier, 26.1.2009:
Dem Geschenk Gottes einfach Platz einräumen
Walter Buckl
Eichstätt (buk) "Franz von Sales wollte jemand sein, in dessen Nähe es leichter wird an Gott zu glauben": So charakterisierte der Regensburger Weihbischof Reinhard Pappenberger den Genfer Bischof, zu dessen Fest am Sonntag zahlreiche Gläubige ins Eichstätter Rosental kamen: Die Hauskapelle des Salesianums war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Pappenberger war nicht zufällig Hauptzelebrant beim Festgottesdienst – er hatte von 1975 bis 1979 als Schüler seine Ausbildung in der Schule der Ordensgemeinschaft in Fockenfeldt genossen. Dem Gottesdienst schloss sich ein Empfang im Salesianum an.
Dem Weihbischof zur Seite standen am Altar acht Konzelebranten: Pater Konrad Haußner, bis zum Sommer dieses Jahres Provinzial der süddeutsch-österreichischen Ordensprovinz, Pater Johann Schurm, seit vergangenem Herbst neuer Rektor im Rosental, die beiden Eichstätter Domkapitulare Rainer Brummer und Josef Blomenhofer, der frühere Rektor und jetzige Hochschulseelsorger Pater Johannes Haas, die beiden Salesianer-Patres Gottfried Prinz und Herbert Winklehner sowie der Berchinger Kaplan und Salesianer-Missionar Pater Thomas Mekkat.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch den Chor der Pfarrei Heilige Familie unter Leitung von Werner Hentschel: Der Chor intonierte mit der bekannten "Missa parochialis" eines der meistgespielten Werke des Eichstätter Alt-Domkapellmeisters Wolfram Menschick; für die instrumentale Untermalung sorgte ein fünfköpfiges Rebdorfer Bläserensemble.
Weihbischof Reinhard Pappenberger, der seine "salesianischen Wurzeln" auch darin zeigt, dass er in sein Bischofskreuz das salesianische Motto "VJ" (für "Vivat Jesus" – "Jesus lebt!") trägt, leitete seine Predigt mit einer Erinnerung an eine Begegnung mit Behinderten ein, die ihm kürzlich die Augen dafür öffneten, wie wichtig es sei, wenn man etwas "anfassen, begreifen, spüren" könne – in diesem Fall war es das Profil-Relief eines Gegenstandes. Das lasse sich auf Franz von Sales übertragen: Er öffne die Augen dafür, wie man Gott "fühlen und begreifen" könne, er lasse "das Licht erkennen, das aus der Liebe kommt".
In einfachen Worten beschrieb der Regensburger Weihbischof dann das Wirken des Kirchenlehrers, das vielfach auf spätere Generationen ausstrahlte: So etwa auf Johannes Don Bosco, der sich in Turin um zurückgesetzte Jugendliche kümmerte, die bislang keine Lebenschancen hatten, oder auf Papst Johannes XXIII., der das Zweite Vatikanische Konzil initiierte, welches in seinen Aussagen später Gedanken des Franz von Sales aufgriff. Nach Franz solle der Mensch schlichtweg "heilig werden". Das klinge vermessen, sei aber erreichbar: Denn Heiligung heiße nichts anderes, als "im rechten Sinn verstanden ,nichts zu tun’": So wie nämlich die Sonne alle Menschen gleichermaßen bescheint und niemand ausschließt, stehe auch dem Menschen die Gnade Gottes als Geschenk zur Verfügung, dem man nur seinen Platz einzuräumen brauche. Diese Gnade teile sich in karitativem oder sozialem Tun mit, etwa in Schulen, in Kindergärten oder in Behinderteneinrichtungen.
Beim Empfang hatten die zahlreichen Besucher der Feier dann Gelegenheit zu mannigfachen Gesprächen.
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