Logo 100 Jahre Licht

"Menschen das wirklich Wertvolle nahe bringen"

Franz von Sales Fest mit der Feier des Jubiläums "100 Jahre LICHT"


Eva Chloupek



Eichstätt (chl) Das diesjährige Fest des Heiligen Franz von Sales gestern im Eichstätter Rosental war ein ganz besonderes. Denn diesmal feierte die Ordensgemeinschaft der Salesianer zusammen mit zahlreichen Eichstättern – allen voran Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer und Bürgermeister Josef Schmidramsl und einige Stadträte – in der vollbesetzten Kirche nicht nur das Fest ihres Ordenspatrons. Heuer können die Salesianer auch auf 100 Jahre Österreichisch-Süddeutsche Provinz und besonders auf 100 Jahre salesianische Zeitschrift "Licht" zurückblicken. Bekanntlich ist Franz von Sales (1567 – 1622) nicht nur Ordensgründer und Kirchenlehrer, sondern auch Patron der Schriftsteller und Journalisten.


Als Festprediger begrüßte Rektor Johannes Haas den Weihbischof Friedrich Ostermann aus Münster, der Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz ist. Ostermann würdigte die Bedeutung der salesianischen Zeitschrift, die 1906 in Wien gegründet wurde, seit 1931 in Eichstätt entsteht und seit 1991 mit einer Auflage von 12 000 Stück im Zweimonatsrhythmus von Pater Herbert Winklehner als verantwortlichen Redakteur produziert wird.

"Seit 100 Jahren", so betonte Ostermann, gebe die Zeitschrift "Menschen in der jeweiligen Zeit die rechte Antwort, sieht die Nöte und versucht das, was wirklich wertvoll ist, den Menschen nahe zu bringen". Schon Franz von Sales habe vor gut 400 Jahren publizistisch neue Wege beschritten, um die Menschen zu erreichen: Er verteilte Flugblätter und schrieb Briefe. Nicht, um den Menschen ein mönchisches Ideal zu predigen, sondern um ihnen Formen von Frömmigkeit nahe zu bringen, die die Menschen in ihren jeweiligen Lebenssituationen auch leben könnten, sagte Ostermann.

Diese Aufgabe sei für spirituelle Publikationen bis zum heutigen Tag gleich geblieben – die Wege müssten jedoch nach wie vor stets angepasst werden. Statt des Briefeschreibens biete sich der Kirche deshalb heutzutage das Internet als Forum an, in dem vor allem junge Menschen erreicht werden könnten. "Das wäre ein Weg, den Franz von Sales heute ganz sicher ernsthaft in Erwägung ziehen würde", so der Weihbischof.

Doch auch Zeitschriften wie eben "Licht" seien nach wie vor von großer Bedeutung, um den Menschen Halt und Orientierung und den Blick auf das Wesentliche, nämlich die Liebe Gottes, zu vermitteln. "Es wäre ein großer Verlust, wenn das, was nun 100 Jahre gelebt hat, untergeht, weil es nicht mehr zu bezahlen ist", meinte Ostermann. Die Zukunft geistiger Zeitschriften liege wohl darin, stärker miteinander zusammenzuarbeiten, um eine größere Öffentlichkeit zu erreichen und damit auch für den Anzeigenmarkt attraktiver zu werden. Wirklich überzeugend auftreten könne man nur, wenn man trotz aller Schwierigkeiten wirklich mit dem Herzen dabei sei, meinte Ostermann – und das bei aller Hektik, die der Beruf eines Journalisten mit sich bringe. Deshalb rief er die Glaubensgemeinschaft auf: "Jetzt müssen wir die Fackel des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe weitergeben in unsere Welt."

Auch Diözesanadministrator Johannes Limbacher, der zusammen mit Domdekan Klaus Schimmöller als Vertreter des Bistums das Salesfest mitfeierte, gratulierte dazu, dass die Salesianer mit ihren Veröffentlichungen "weit über die Grenzen unseres Bistums hinaus geistlich wirksam" seien.

Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst vom Chor der Heiligen Familie mit der "Freudenberger Bläsermesse" des Eichstätters Franz Hanauskas und von Organistin Maria Frauenknecht.

Fotos von der Feier ...

29.01.2006 19:01


nach oben | Übersicht