Die Hälfte seines Lebens in Eichstätt verbracht

Pater Alois Bachinger feierte am Samstag 80. Geburtstag und 60 Jahre Ordensprofess 

Von Walter Buckl

Eichstätt (EK) Er stammt aus Oberösterreich, und wenn die heimatliche Hymne erklingt, dann erhebt er sich selbstredend sofort von seinem Sitz. Doch genau die Hälfte seines Lebens hat er auch in Eichstätt verbracht: Am Samstag feierte der Salesianer-Pater Alois Bachinger im Ordenshaus im Rosental seinen 80. Geburtstag und zugleich das Jubiläum seiner 60. Ordensprofess. Dazu hatte er einen Kreis von Freunden und Gefährten aus verschiedenen Lebensphasen in das Salesianum eingeladen.
„Dass ich diese Feier noch in so guter Verfassung begehen kann, ist ein großes Geschenk“, meinte der in Eichstätt weithin bekannte sympathische Pater zu Beginn des Gottesdienstes am Samstagvormittag. Als Konzelebranten standen ihm dabei die Patres Josef Lienhard, derzeit Rektor im Salesianum, Alfred Blöth, Johannes Haas, Bernhard Lauer und Gottfried Prinz zur Seite. Musikalisch festlich umrahmt wurde die Feier an der Orgel von Maria Frauenknecht und auf der Trompete von Helmut Enzenberger.
Im Lauf der Predigt ließ Pater Bachinger die vielfältigen Stationen seines Lebens an den Zuhörern vorüberziehen; dazu gehörten das Noviziat, das er 1952/53 in Eichstätt absolvierte, wo er 1953 die erste und 1956 die ewige Profess ablegte; parallel dazu studierte er Theologie und Philosophie; zum Priester geweiht wurde er im Juni 1958. Zu seinen Aufgaben zählten Tätigkeiten als Erzieher und Religionslehrer im Konvikt Sankt Josef in Ried, als Novizenmeister in Eichstätt und Pleystein in der Oberpfalz und als Eichstätter Oberer (1968-1974), auch wirkte er als Scholastikatsleiter und Ökonom seines Hauses. Herausragend war die Tätigkeit als Ordensprovinzial in Wien und Eichstätt, ein Amt, das er drei Perioden lang von 1985 bis 1997 innehatte. Auch bekleidete er Funktionen als Provinzialrat, Generalrat und als Generalassistent.
In Eichstätt erwarb er sich außerhalb seiner Ordensgemeinschaft Ansehen und Beliebtheit als Hochschulseelsorger in der KHG (1974-1981) und als Präses der KAB-Ortsgruppe Eichstätt (1997-2008) sowie des KAB-Kreisverbandes, außerdem war er Seelsorger im Mentorat der KHG (2002-2008). Ehrungen blieben für Alois Bachinger nicht aus: Er ist seit 1998 Konsistorialrat der Erzdiözese Wien und seit 2005 Ehrenbürger seines Heimatortes Pramet in Oberösterreich.
„In meinen 60 Ordensjahren war ich froh und glücklich“, bekannte er unumwunden bei der Feier im Rosental. Vor fünf Jahren zog er von Eichstätt wieder um nach St. Anna in Wien, wo er als Beichtvater und Seelsorger wirkt – „und dort geht es mir gut“. Dass er seinen Humor nicht verloren hat, zeigte er durch ein Zitat des großen Theologen Karl Rahner: Als der im Alter einst gefragt worden sei, warum er Jesuit geworden sei, habe er sich wie ein Mann gefühlt, den man am 60. Hochzeitstag fragte, „warum er damals denn die Berta und nicht die Anna geheiratet habe“: Das könne er nun nicht mehr genau sagen. So sei eben auch er Salesianer geworden. In den 60 Jahren im Orden habe er sich bemüht, Gott zu dienen und Tag für Tag seine Pflicht zu tun – „dabei ist manches gut, manches nicht so gut gelungen, es war eben eine Mischung von Erfolgen und Niederlagen“. Wenn es im Psalm heiße „Des Menschen Leben währt 70 und – wenn es hochkommt – 80 Jahre lang, und das meiste ist Mühlsal und Beschwerden“, müsse er aber deutlich sagen, dass er das nicht so empfunden habe: „Ich fand und finde es schön, leben zu dürfen“. Ein Dank an seine Mitbrüder und die musikalischen Gestalter des Gottesdienstes schloss die Feier ab.
Im Anschluss an die geistliche Feier konnte man beim folgenden Sektempfang und dem Mittagsmahl auch die gesellige Seite des Jubilars erleben, der insbesondere den Text seiner Heimathymne („Hoamatland, Hoamatland! / Han dih so gern / Wiar a Kinderl sein Muader, / A'Hünderl sein' Herrn“) begeistert mitsang.

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