Franz von Sales und die Liturgie
AG Salesianische Studien kam in Eichstätt zusammen
Wie hat Franz von Sales Liturgie gefeiert, und wie würde er es heute wohl tun? Diese Frage stand im Mittelpunkt der diesjährigen Studientagung der Arbeitsgemeinschaft für Salesianische Studien, die im Eichstätter Salesianum vom 9. bis 10. Mai 2014 stattfand. Das Hauptreferat hielt Pfarrer Dr. Stefan Hauptmann aus Markt-Indersdorf bei Dachau (Erzdiözese München), der sowohl promovierter Liturgiker wie auch Fachmann für Franz von Sales ist. Hauptmann, der zudem als stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft amtet, stellte in seinem Referat das Liturgieverständnis des heiligen Franz von Sales vor und kam dabei zu interessanten Ergebnissen. So machte er deutlich, dass der Heilige immer sehr authentisch Liturgie gefeiert hat, also mit ganzem Herzen bei der Sache war. Die Heilige Messe war für ihn ein Ort, wo sich Himmel und Erde berührt. Ebenfalls drückten auch die liturgischen Feiern des Heiligen seine Nähe zu den Menschen aus.
Gerade diese entscheidenden Aspekte der Eucharistiefeier der heiligen Franz von Sales regten die Teilnehmenden an der Tagung dazu an, darüber nachzudenken, wie man heute salesianisch Liturgie feiern kann. Grundlagen dazu gab auch ein Impulsreferat des Eichstätter Liturgieprofessors Jürgen Bärsch, der den Blick auf die Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil lenkte. Wesentliche Züge salesianischer Liturgie sind so für heute Echtheit und Nähe zu den Menschen. „Es kommt im Salesianischen Geist weniger auf die Inhalte der Liturgie, sondern mehr darauf an, wie man sie feiert“, meinte etwa der Provinzial der Deutschsprachigen Provinz der Sales-Oblaten P. Thomas Vanek OSFS.
Der erste Tag der Tagung endete in der Kapelle des Salesianums mit einer beeindruckenden Franz von Sales-Novene, bei der Pfarrer Stefan Hauptmann liturgische Haltungen wie das Stehen und Knien bedachte. Musikalisch gestaltet wurde die Novene von Dr. Gregor Bitto, der an der Orgel Musikstücke sowohl aus der Zeit des Franz von Sales wie auch aus der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart interpretierte.
Der zweite Tag der Versammlung widmete sich zunächst einem liturgischen Projekt der Salesianer Don Bosco. P. Dr. Reinhard Gesing aus Benediktbeuern stellte die „Via Lucis“, den Lichtweg, vor, der sich parallel zum Kreuzweg, dem es um den leidenden Christus geht, dem Auferstandenen zuwendet. In einem letzten Beitrag zeigte der im Oktober 2013 geweihte Diakon und Sekretär der Arbeitsgemeinschaft Raymund Fobes, welche salesianischen Impulse ihn in seinem diakonalen Dienst inspirieren.
Der Studientagung schloss mit der Mitgliederversammlung, bei der über allfällige Projekte der Arbeitsgemeinschaft diskutiert wurde.
Raymund Fobes
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