Mit Wissen und Charme
aus: www.eichstaetter-kurier.de
Etwa 120 Gäste machten von der von Kirchenführer Adalbert Lina angebotenen Möglichkeit Gebrauch, sich das Salesianum im Rosental und den Orden der Oblaten des Heiligen Franz von Sales anzuschauen.
Dabei waren die Zuhörer sowohl vom geistigen Inhalt der Ausführungen von Pater Herbert Winklehner als auch vom Gesang des Chores mittendrin mit Chorleiterin Regina Michl begeistert, was sich mehrmals während der Veranstaltung durch lang anhaltenden Beifall zeigte.
Die 27 Damen und Herren des Kirchenchors empfing die Gäste musikalisch mit dem Kirchenlied „Komm herein“, ein perfekter Einstieg in die Führung. Danach begrüßte Lina, sichtlich erfreut über die hervorragende Resonanz, die zahlreichen Gäste und stellte das Jahresprogramm 2013 seiner Spendenreihe „Eichstätt für Eichstätter“ vor.
Pater Herbert Winklehner erläuterte die Ausstattung der modernen Kapelle und ging ausführlicher auf das Altarbild und die Marienstatue ein. Danach stellte er die Geschichte und die Aufgaben seines Ordens vor. Die Sales-Oblaten in Eichstätt haben dabei die Aufgabe, die Nachfolge Christi und den Dienst der Kirche in der modernen Welt zu verwirklichen, indem sie die Lehre des hl. Franz von Sales leben und verbreiten. Dies geschieht durch die Pfarrseelsorge – in Eichstätt bei der Pfarrei der Heiligen Familie –, in der Schule, der Erziehung und der Missionsarbeit.
Dem Ordensgeistlichen gelang es, mit seinem österreichischen Charme seine Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. „Dem hätte ich noch stundenlang zuhören können“, lobte eine begeisterte Zuhörerin dessen Ausführungen. „Ich bin schon sehr oft am Kloster vorbeispaziert“, ließ ein 70-jähriger Eichstätter wissen, „aber in dem Kloster selbst war ich dabei noch nie.“ Er war sehr erstaunt darüber, dass es die Salesianer in Eichstätt bereits seit 1923 gibt und sie somit in diesem Jahr das 90-jährige Jubiläum feierten.
Der Orden der Salesianer wurde 1872 offiziell von Louis Brisson gegründet und 1897 vom Papst endgültig anerkannt. Lächelnd berichtete Winklehner, dass eigentlich einer Frau die Ordensgründung zu verdanken war: Franziska Salesia. Da es von der Katholischen Kirche allerdings verboten war, dass Frauen wichtige Kirchenämter besetzen, „bearbeitete“ sie Brisson hartnäckig so lange, bis dieser tätig wurde.
Während der Zeit der Nationalsozialisten geriet der Orden in Verdacht, Schriften gegen die Nazis zu erstellen und zu vertreiben. So wurde das Kloster vom Keller bis zum Dachboden mehrfach gründlich durchsucht. Dabei fand man eine einzige Schreibmaschine, die beschlagnahmt wurde (die Schreibmaschine gibt es noch heute). Verblüfft hörten die Zuhörer auch, dass die Salesianer die Eichstätter Pfadfinder gegründet hatten.
Die Zukunft der Salesianer in Eichstätt sieht der Pater allerdings pessimistisch. Sein Orden in Eichstätt, der in lange vergangenen Glanzzeiten fast 100 Brüder zählte, besteht nur noch aus zehn Patern mit einem Durchschnittsalter von 72 Jahren, der 49-Jährige selbst ist der Jüngste im Haus. Es ist üblich, dass die Salesianer in Eichstätt ausgebildet werden, ihren Dienst außerhalb verrichten, nach Eichstätt zurückkehren, um hier zu sterben und im eigenen Friedhof oberhalb des Klosters am Waldrand ihre letzte Ruhestätte zu finden.
Bereits beim abschließenden gemeinsamen Mittagessen in der Sportgaststätte der DJK Eichstätt berichtete Lina sehr gut gelaunt den Teilnehmern, dass ihre großzügigen Spenden die stolze Summe von 483,60 Euro ergeben hatten. Dieses Geld, so ließ Lina wissen, werde zu gleichen Teilen dem Kindergarten Heilige Familie und dem Jahresprojekt der Salesianer Ecuador zur Verfügung gestellt.
Auf mehrere Anfragen aus dem Publikum versprach Lina, dass alle Führungen bei entsprechender Nachfrage mehrfach durchgeführt werden, und ermutigte die Gäste dazu, sich nicht zu scheuen, sich bei ihm möglichst frühzeitig unter Telefon (0 84 21) 24 30, E-Mail adalbert-lina@t-online.de anzumelden.
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