Jakobsleiter

Thema: Frömmigkeit, Gebet, Sakramente, Tugenden

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Betrachte die Jakobsleiter (Gen 28,12); sie ist ein treffliches Bild des frommen Lebens. Die beiden Holme stellen das Gebet dar, das uns die Gottesliebe erbittet, und die Sakramente, die sie uns mitteilen. Die Sprossen der Leiter sind die verschiedenen Stufen der Liebe, auf denen man von Tugend zu Tugend gelangt; auf ihnen steigt man herab, um den Mitmenschen zu helfen und sie zu ertragen, oder steigt empor (durch die Beschauung) zur Liebesvereinigung mit Gott. (DASal 1, Seite 36)

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Thema: Eingebungen, Einwilligung, Fortschritt

Sieh aber, Theotimus, wie sachte Gott die Gnade seiner Eingebung allmählich in jenen Menschen stärkt, die ihr zustimmen, und sie gleichsam wie auf einer Jakobsleiter von Stufe zu Stufe zu sich hinaufzieht. Wie zieht er sie aber an sich? Das Erste, wodurch er uns zuvorkommt und uns weckt, geschieht durch ihn "in uns" und "ohne uns"; alles andere geschieht durch ihn auch "in uns", aber nicht mehr "ohne uns". (DASal 3, Seite 134)

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Thema: Liebe, Gaben, Heiliger Geist

Die Liebe als Jakobsleiter, deren Stufen die sieben Gaben des Heiligen Geistes sind, auf denen die engelhaften Menschen zu Gott emporsteigen. (DASal 4, Seite 25)

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Thema: Ordensleben, Vollkommenheit, Dienen

Ein junger Mann wurde vom Geist Gottes gedrängt, sich in einen Orden zurückzuziehen; er begab sich in ein Kloster der Thebais, um einen geistlichen Vater zu finden. Dem berichtete er von seiner Absicht und bat ihn, ihn als seinen Schüler aufzunehmen. Er hielt eine seinem Eifer entsprechende bemerkenswerte Rede und sagte: Mein Vater, ich komme zu Euch, damit Ihr mich unterweist, wie ich es anstellen kann, sehr bald vollkommen zu sein. Seht ihr, er wollte es sein, aber sehr bald. Der gute Vater lobte seine Absicht und antwortete ihm: Mein Sohn, soweit es darum geht, dir den Weg zu zeigen, um dich zu vervollkommnen, werde ich das gerne tun; aber daß du so bald vollkommen wirst, wie du möchtest, das kann ich dir nicht versprechen; denn in diesem Haus haben wir nicht eine fertige Vollkommenheit, sondern jeder muß seine eigene machen.
Der Ärmste dachte, die Vollkommenheit würde ihm geschenkt, wie man den Ordenshabit verleiht. Da hatte er sich schwer getäuscht, denn der geistliche Vater fuhr in seiner Belehrung fort und sagte: Mein Sohn, die Vollkommenheit gewinnt man nicht mit einem Schlag, wie du meinst; so schnell kann man sie nicht erreichen. Man muss alle Stufen durchlaufen, angefangen von den untersten, eine nach der anderen hinaufsteigen bis zur höchsten. Siehst du nicht, dass die Jakobsleiter Sprossen hatte, auf denen man von einer zur anderen aufsteigen musste, bis man ganz oben war, wo man dem Herzen Gottes begegnete (Gen 28,12f)? Bevor man an seiner göttlichen Brust trinken kann, muss man von Stufe zu Stufe hinaufsteigen; denn die Vollkommenheit, die du ersehnst, findet man nicht fertig vor. Wenn du sie eines Tages besitzen willst, werde ich dich gern lehren, wie man sie erwirbt, mein Sohn, wenn du nur guten Willen hast und wenn du getreu tust, was ich dir sagen werde. Als der junge Mann das hörte, versprach er, es zu tun. Da fügte der gute Vater hinzu: Mein Sohn, drei Jahre lang musst du dich außer der allgemeinen Übung der Tugenden damit befassen, alle Brüder zu entlasten. Wenn du z. B. den Koch triffst, der Wasser holen, Holz sammeln oder spalten geht, sollst du für ihn gehen. Wenn du dann andere triffst, die beladen sind, wirst du ihre Last nehmen und sie entlasten, indem du diese für sie trägst. Mit einem Wort, du wirst dich zum Diener aller machen und ihnen in allem ohne Ausnahme dienen. Wirst du wohl den Mut haben, das zu tun? Der junge Neuling, der sich nach der Vollkommenheit sehnte, fügte sich dem. Aber werde ich am Ende dieser drei Jahre vollkommen sein? Das kann ich nicht wissen, antwortete der Vater; wir werden sehen, was dann sein wird. (DASal 9, Seite 343)

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