Koralle
Thema: Welt, Einfluss, Unbeständigkeit
Wir gleichen der Koralle, die am Meeresgrund als grünliches, biegsames, schwaches Sträuchlein wächst, jedoch hart wie Stein wird und sich in ein lebhaftes Rot verfärbt, sobald man es aus dem Meere zieht (nach Plinius, Hist. nat. 32,11). Auch wir, die wir ins Meer dieser Welt hineingeboren sind und noch dort verweilen, ändern uns so leicht und sind so biegsam unter jedem Einfluss. Wir neigen uns einmal nach rechts zur göttlichen Liebe hin und bald darauf wieder nach links zur irdischen Liebe, je nachdem die göttliche Einsprechung oder die Versuchung ein williges Ohr findet. Sind wir aber einmal dieser Sterblichkeit entrückt, so wird sich das blasse Grün unserer zaghaften Hoffnung in das tiefe Rot gesicherter Seligkeit wandeln; wir werden aufhören, hin und her zu schwanken, und unveränderlich in der ewigen Liebe verharren. (DASal 3, Seite 204)
Kommentiert: Den Einflüssen der Welt ausgeliefert
Die Koralle ist im Meer ein moosartiges, grünliches Gewächs ohne Schönheit; sobald sie aber herausgeholt ist, erstrahlt sie in purpurner Pracht. Ebenso hat die Freundschaft, solange sie ins Sinnliche eingetaucht ist, weder Schönheit, noch Wert; ist sie aber aus dem Sinnlichen heraus und in Gott, Geist und Liebe hineingetragen, dann wird sie glanzvolle Vollendung. (DASal 5, Seite 384)
Kommentiert: Freundschaft erhält ihre Vollendung in Gott.