Lerche
Daher können wir nach der ersten Begeisterung über das herrliche Lob, das der Herr seinem Vater darbringt, nicht umhin zu erkennen, dass die Gottheit noch unendlich lobenswerter ist, als sie sowohl von allen Geschöpfen als auch selbst von der Menschheit des ewigen Sohnes gelobt werden kann. Würde jemand die Sonne ihres Lichtes wegen loben und immer höher emporsteigen, um sie zu loben, so würde er sie immer lobwürdiger finden, da er immer mehr von ihrem Glanz sähe. Wenn es diese Schönheit des Lichtes ist, welche die Lerchen zum Singen lockt, was sehr wahrscheinlich ist, so ist es nicht zu wundern, dass sie in immer helleren Tönen singen, je höher sie fliegen. Sie erheben sich gleicher Weise in ihrem Gesang wie in ihrem Flug und zwar so sehr, bis sie fast nicht mehr singen können und langsam sowohl im Ton wie mit ihrem Körper zu fallen beginnen und so allmählich in ihrem Flug und mit ihrer Stimme herabsinken. Auf gleiche Weise sehen wir auch, mein Theotimus, wenn wir durch unser Wohlwollen zu Gott emporsteigen, um sein Lob anzustimmen und zu hören, dass er immer über alles Lob hinausragt. (DASal 3, Seite 266)
Kommentiert: Je mehr wir in Gottes Gegenwart leben, desto mehr werden wir Gott loben