Papagei

Thema: Gebet

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Kommen wir nun zum mündlichen Gebet. Man kann es nicht Beten nennen, etwas mit den Lippen zu murmeln, wenn damit nicht die Aufmerksamkeit des Herzens verbunden ist. Um zu sprechen, muss man zuerst im Inneren geformt haben, was man sagen will. Es gibt das innerliche Wort und das äußere, das vernehmbar macht, was das innere zuvor ausgesprochen hat. Beten heißt nichts anderes als mit Gott sprechen; nun ist aber sicher, dass es Gott sehr missfällt, wenn man zu ihm spricht, ohne auf das zu achten, was man ihm sagt. Eine heilige Persönlichkeit berichtet, dass man einen Sittich oder Papagei abrichtete, das Ave Maria zu sprechen. Als der Sittich einmal entflogen war, stürzte sich ein Sperber auf ihn; als aber der Sittich das Ave Maria herzusagen begann, ließ der Sperber von ihm ab. Es ist nicht so, dass der Herr das Gebet des Sittichs erhört hätte; er ist ja ein unreiner Vogel und war auch nicht als Opfertier geeignet. Er ließ es dennoch zu, um zu zeigen, wie angenehm ihm dieses Gebet ist. Die Gebete jener, die sie wie dieser Papagei verrichten, sind Gott ein Gräuel (Jes 1,13); er achtet mehr auf das Herz des Betenden als auf die Worte, die er spricht. (DASal 9, Seite 232)

Kommentiert: Beten heißt - das Herz sprechen lassen