Pfirsich

Thema: Belebung

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Die Liebe ist nicht eine Tugend, die zerstört und arm macht, sondern die alles gut macht, alles belebt und bereichert, was sie an Gutem in den Seelen findet, über die sie herrscht. Die himmlische Liebe nimmt den Tugenden daher keineswegs ihre natürlichen Vorzüge und ihre Würde, sondern es ist ihr im Gegenteil eigen, die Vollkommenheiten, die sie antrifft, noch zu vervollkommnen und in dem Maß, als sie höhere Vollkommheiten vorfindet, diese noch in höherem Maße zu vervollkommnen. Der Zucker versüßt alle eingekochten Früchte, macht sie aber nicht alle gleichen Geschmackes und gleicher Süße, sondern belässt sie in der Ungleichheit ihres natürlichen Geschmackes; Pfirsiche und Nüsse werden nie so süß wie Aprikosen und Mirabellen. (DASal 4, Seite 237)

Kommentiert: Liebe nimmt den Dingen nicht die Eigenart, sondern belebt sie.


Thema: Herzlichkeit

Wenn man im Altertum den guten Menschen vorstellen wollte, bediente man sich des Vergleichs mit einem Pfirsich, auf den man ein Blatt des Pfirsichbaums legte, weil der Pfirsich die Form eines Herzens hat und das Blatt des Pfirsichbaums die Form der Zunge. Damit drückte man aus, dass der gute, tugendhafte Mensch nicht nur eine Zunge hat, um viel Gutes zu sagen; da diese Zunge auf seinem Herzen liegt, spricht er vielmehr nur, insofern sein Herz es will. Das heißt: er sagt nur Worte, die zuerst aus seinem Herzen hervorgehen, das ihn zugleich zur Ausführung und zur Verwirklichung seiner Worte führt. (DASal 9, Seite 301)

Kommentiert: Worte aus dem Herzen