Schafe
Die Schafe Jakobs nahmen zur Zeit der Paarung die verschiedenen Farben in sich auf, die sie in dem Brunnen sahen, aus dem sie tranken, daher waren auch die Lämmlein, die sie zur Welt brachten, gefleckt (1.Mos 30,37-39). So zieht auch eine Seele, die vom liebevollen Wohlgefallen ergriffen ist, das sie an der Betrachtung der Gottheit und ihrer unendlichen Herrlichkeit findet, gleichsam die Farben, d. h. die zahllosen Wunder und Vollkommenheiten, die sie sieht, in ihr Herz und sie werden durch die empfundene Befriedigung ihr Eigen. (DASal 3, Seite 235)
Kommentiert: Du nimmst das, wovon du ergriffen bist, in dein Herz auf.
Über öffentliche Sünder, die als solche allgemein bekannt sind, darf man sich allerdings freimütig äußern, vorausgesetzt, dass es immer im Geiste der Liebe und des Mitleids geschehe, nicht in selbstgefälligem Hochmut oder aus Schadenfreude, denn das verrät einen niedrigen und gemeinen Geist. Ich nenne hier vor allem die offenkundigen Feinde Gottes und seiner Kirche; sie muss man offen anprangern, soviel man nur kann. Es ist ein Liebesdienst, laut vor dem Wolf zu warnen, wenn er in die Schafherde einbricht oder sie umschleicht. (DASal 1, Seite 183)
Kommentiert: Aus Liebe zum Nächsten darf ich nicht immer schweigen.