Zu Maria und den Heiligen

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1.  ZUR ALLERSELIGSTEN JUNGFRAU MARIA UM SCHUTZ FÜR FRANKREICH

Allerseligste, glückselige Frau,
die du im höchsten Paradiese der Seligkeit bist,
hab Mitleid mit uns,
die wir in der Wüste des Elends sind.
du bist in der Fülle der Wonnen,
wir im Abgrund der Trostlosigkeit.
Erwirke uns die Kraft,
alle Trübsal zu ertragen
und uns stets recht
auf deinen Vielgeliebten zu stützen,
die einzige Stütze unserer Hoffnung,
den einzigen Lohn unserer Mühen,
das einzige Heilmittel unserer Übel.

Glorreiche Jungfrau,
bitte für die Kirche deines Sohnes;
steh mit deiner Huld allen Obrigkeiten bei,
dem Heiligen Vater,
den Prälaten und Bischöfen,
besonders dem der Stadt Paris.
Erweise dich huldvoll unserem König Heinrich.
Dein Vorfahr David
tat dem Sohn des Jonathan Gutes
um der Dienste und Hilfeleistungen willen,
die er von Jonathan empfangen hatte.
Dieser König ist der Nachfolger
eines deiner treuesten und ergebensten Diener,
des glorreichen heiligen Ludwig;
wir bitten dich,
ihm deine Fürsprache
im Namen dieses heiligen Königs
zuteilwerden zu lassen.
Unsere Königin, die die Ehre hat,
deinen Namen zu tragen,
möge stets unter dem Schutz
deiner heiligen Gunst stehen.

Himmlische Lilie,
begieße die Lilien deines Frankreich
mit deinen heiligen Segnungen,
damit sie weiß und rein seien in der Einheit
des wahren Glaubens und der Religion.
Du bist ein Meer;
gewähre dem jungen Thronfolger Ludwig
die Wellen deiner Gunst;
du bist der Stern des Meeres ;
sei dem Schiff von Paris hold,
damit es den heiligen Hafen
der Herrlichkeit erreiche,
um den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist zu preisen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
DASal 9,121

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2.  DU MUTTER DES LEBENS

Du Mutter des Lebens, was hast du
auf dem traurigen Kalvarienberg getan,
der ein Ort der Agonie und des Todes war?
Die strenge Liebe des ewigen Vaters
teilte sich deiner Seele mit,
damit du durch den Todesschmerz,
den dein Herz gelitten hat,
die erste Märtyrerin der jungen Kirche
und die erhabene Königin aller Märtyrer werdest.
Ach, heilige Jungfrau,
die Tränen deines göttlichen Kindes
in der Krippe waren nur sanfte Tautropfen,
aber die seines heiligen Leidens
sind Ströme und Meere der Bitterkeit.
Dein schmerzerfülltes und liebevolles Herz
brachte die einen und die anderen
dem ewigen Vater dar,
denn er wußte wohl,
daß sie Tränen eines Gottes waren,
die den Kindern des Heils
ewige Freuden bringen mußten.
Heilige Jungfrau,
die Augen aller Gläubigen
sind auf deine Majestät gerichtet;
wir erwarten den Beistand deiner Gnaden;
und wenn du deine freigebigen Hände öffnest,
werden wir alle mit Segnungen erfüllt.
O heilige und hochherzige Statthalterin,
befiehl im Stand deiner Glorie,
was du in deinem Stand der Gnade befohlen hast:
„Was er euch sagt, das tut.“ (Joh 2,5)
DASal 12,166f

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3.  TREUE AUSSPENDERIN ALLER GNADEN

Allerseligste Jungfrau Maria,
würdige Mutter Gottes
und treue Ausspenderin aller Gnaden,
die er uns in diesem Leben verleihen will,
bei der Liebe deines teuren Sohnes,
unseres Erlösers Jesus Christus, bitte ich dich,
mir von deinem göttlichen Bräutigam,
dem Heiligen Geist,
eine himmlische Erleuchtung
und einen guten Rat zu erwirken,
um zu erkennen, was ich tun
und wie ich mich verhalten muß
zur Verherrlichung Gottes
und zur Förderung meines Heils.
Heilige Jungfrau, mit deiner Hilfe hoffe ich
diese Gnade vom Himmel zu erlangen,
denn nächst Gott habe ich
mein ganzes Vertrauen auf dich gesetzt.
DASal 12,169

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4.  ICH GRÜSSE DICH, LIEBREICHE JUNGFRAU

Ich grüße dich, liebreiche Jungfrau Maria,
Mutter Gottes.
du bist meine Mutter und meine Herrin;
deshalb bitte ich dich, mich als dein Kind
und deinen Diener anzunehmen,
weil ich keine Mutter und Herrin
mehr haben will außer dir.
Daher bitte ich dich, meine gute,
huldreiche und gütige Mutter,
tröste mich gnädig in allen meinen
geistlichen und leiblichen Nöten und Trübsalen.
Liebreiche Jungfrau, gedenke,
daß du meine Mutter bist,
und daß ich dein Kind bin,
daß du sehr mächtig bist und ich
ein armes, geringes und schwaches Geschöpf.
Daher bitte ich, meine liebreiche Mutter,
daß du mich auf allen meinen Wegen
und in meinen Handlungen
leitest und beschützest,
denn ach,
ich bin ein armer Hungriger und Bettler,
der deiner heiligen Fürsprache sehr bedarf.
Wohlan denn,
seligste Jungfrau, meine gütige Mutter,
bewahre und rette meinen Leib und meine Seele aus allen Übeln und Gefahren
und laß mich gnädig teilhaben
an deinen Gütern und Tugenden,
vor allem an deiner heiligen Demut,
an deiner hervorragenden Reinheit
und glühenden Liebe.
Gnadenreiche Jungfrau, sag mir nicht,
daß du es nicht kannst, denn dein
vielgeliebter Sohn hat dir alle Macht gegeben
im Himmel wie auf Erden.
Sag mir nicht, daß du es nicht mußt,
denn du bist die gemeinsame Mutter
aller armen Menschen und besonders die meine.
Wenn du es nicht könntest,
würde ich dich entschuldigen und sagen:
Es ist wahr, daß sie meine Mutter ist
und mich als ihr Kind liebt,
aber der Armut fehlt es an Besitz und an Macht.
Wenn du nicht meine Mutter wärst,
würde ich mich mit Recht gedulden und sagen:
Sie ist zwar reich genug, um mir beizustehen,
aber ach, weil sie nicht meine Mutter ist,
liebt sie mich nicht.
Liebreichste Jungfrau,
weil du also meine Mutter bist und mächtig,
wie sollte ich dich entschuldigen,
wenn du mich nicht tröstest und mir deine Hilfe
und deinen Beistand nicht gewährst?
Sieh, meine Mutter, wie du gezwungen bist,
mir zu gewähren, um was ich dich bitte.
Sei also gepriesen im Himmel und auf Erden,
glorreiche Jungfrau,
meine erhabene Mutter Maria;
ohne auf mein Elend und meine Sünden
zu achten, nimm mich um der Ehre
und Herrlichkeit deines Sohnes willen
als dein Kind an.
Befreie meine Seele und meinen Leib
von allem Übel,
gib mir alle Tugenden, vor allem die Demut.
Schenke mir alle Gaben, Güter und Gnaden,
die der heiligsten Dreifaltigkeit wohlgefällig sind,
dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Amen.
DASal 12,168f

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5.  GLORREICHE JUNGFRAU

Glorreiche Jungfrau,
du hast das Wort in deinem Herzen empfangen,
ehe du ihn in deinem Schoß empfangen hast,
und du bist glückseliger,
daß du ihn überaus und ununterbrochen geliebt,
als daß du ihn körperlich in deinem Schoß
und auf deinen Armen getragen hast.
DASal 12,166

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6.  JOSEF IN SEINER TODESSTUNDE

Als du, o Herr, vom Himmel auf die Erde
herniederstiegst, da habe ich dich
in mein Haus aufgenommen, in meine Familie.
Weißt du es noch, o Herr?
Und da du geboren warst,
habe ich dich in die Arme genommen.
Jetzt nimm du mich in die Arme,
und wie ich für dich gesorgt
und dich durch das zeitliche Leben geführt,
so sorge du jetzt für mich und führe mich ein
in das unsterbliche Leben!
DASal 2,303

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7.  PACHOMIUS BEI DER BEKEHRUNG

Herr Gott,
der du Himmel und Erde geschaffen,
wenn du dich würdigst,
deine Augen auf meine Niedrigkeit
und Not zu richten
und mich deine Gottheit erkennen zu lassen,
so verspreche ich,
dir zu dienen und mein ganzes Leben hindurch
deine Gebote zu befolgen.
DASal 3,134

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8.  GEBET ZUM HEILIGEN PETRUS

Glorreicher Apostel, erwirke uns die Gnade,
daß wir unseren Glauben
stets auf die Kirche stützen.
Da sie nächst Unserem Herrn auf dir
als einem sicheren Felsen gegründet ist,
ist sie die echte Säule und
Grundfeste der Wahrheit.
Ich lege dir stets zu Füßen,
was ich je auf der Kanzel
und außerhalb von ihr sagen werde.
Du bist ja dieser Fels,
auf dem die Kirche Jesu Christi gegründet ist;
ihm sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit.
Amen.
DASal 9,32

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