Der Hilferuf namibianischer Babys
Lichtaktion 2010 für Kinder HIV-infizierter Mütter in Namibia
Namibia, mit einer Gesamtbevölkerung von zwei Millionen Menschen im südwestlichen Teil von Afrika gelegen, gehört nach einer Untersuchung von 2006 mit 19,7 Prozent infizierten schwangeren Frauen zu den fünf Ländern mit der weltweit höchsten Verbreitungsrate von HIV und AIDS. In Kombination mit großer Armut, Wanderarbeit und mancher kultureller Belange ist dies für die namibianische Bevölkerung ein großes Problem.
AIDS – die größte Bedrohung
AIDS stellt die größte Bedrohung für das Überleben der einzelnen und der Familien dar. Dabei kann der HI-Virus unbemerkt von einer HIV-positiven Frau auf drei Wegen auf ihr Baby übertragen werden: während der Schwangerschaft, während der Wehen und der Geburt oder durch das Stillen.
Diese Mutter-Kind-Übertragung ist die einzige maßgebliche Ursache einer HIV-Übertragung bei Kindern unter zehn Jahren. Insgesamt übertragen rund 30 Prozent aidsinfizierter Mütter den Virus auf ihre Kinder. Dabei geschieht dies in 16 Prozent der Fälle während der Schwangerschaft, in 50 Prozent bei den Wehen und der Geburt und in 34 Prozent durch das Stillen nach der Geburt.
Hilfe in einem Dilemma
Durch die Hilfe von Partnern, hauptsächlich durch einen Notfallplan für Aidshilfe (PEPFAR) des US-Präsidenten und des Weltfonds, brachte der Staat Namibia eine lange Reihe von Präventionsmaßnahmen gegen die Mutter-Kind-Übertragung von HIV auf die Wege, aber nur zur Vermeidung einer Infektion während der Schwangerschaft und Geburt.
Jedoch gibt es keinerlei Unterstützung, um eine HIV-Infektion durch das Stillen zu vermeiden. So stellt der Staat keine Finanzhilfen für mittellose Mütter zur Verfügung, damit sie eine Austauschnahrung (zum Beispiel Trockenmilch) für die Ernährung ihrer Babys erwerben können.
Sofern das Baby laut HIV-Test nach sechs Wochen, wie es derzeit üblich ist, nicht infiziert ist, hilft der Staat grundsätzlich nicht. Das ist mehr als bedenklich, denn viele setzen in dieser Zeit das Stillen fort, obwohl sie damit unschuldige Babys dem hohen Risiko einer Infektion aussetzen.
Ein Finanzierungsloch
Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts stellt sich die römisch-katholische Kirche in Namibia nicht nur in den Dienst der Glaubensverkündigung und der Liturgie. Vielmehr spielt sie auch für die medizinische Versorgung der Bevölkerung eine wichtige Rolle.
„Catholic Health Services“ (CHS) unterhält 16 Gesundheitseinrichtungen (vier District-Krankenhäuser, fünf Gesundheitszentren und sieben Kliniken) verstreut über das Land und ist damit Namibias zweiter öffentlicher Gesundheitsdienst-Anbieter nach dem Ministerium für Gesundheit und Soziale Dienste (MoHSS).
CHS hat den Auftrag, durch Ersatznahrungsprogramme der AIDS-Erkrankung von Kindern entgegenzuwirken.
Die Organisation erhält zwar finanzielle Unterstützung durch staatliche und US-amerikanische Fonds, doch sind diese Zuwendungen für sehr spezifische Aktivitäten reserviert, und daher gibt es eine gewaltige Finanzierungslücke für andere äußerst wichtige Tätigkeiten.
Unterstützung gibt es auch durch das „Orange Baby Projekt“, das die Ersatznahrungprogramme entwickelt hat, sowie durch das Säkularinstitut des hl. Franz von Sales. Wir sind dafür sehr dankbar.
Für Risiken sensibilisieren
Eine der wichtigsten Interventionen ist es, sicherzustellen, dass HIV positive Frauen ihre neugeborenen Kinder nicht stillen. Neben der Misch-Ernährung sind auch wunde Brüste der Mütter ein weiterer Risikofaktor.
Die Vermeidung des Stillens durch eine Versorgung mit Ersatzmilch der von HIV-positiven Müttern geborenen Kinder kann also die Übertragungsrate reduzieren.
Die meisten dieser Frauen sind allerdings so arm, dass sie keine Ersatzmilch beschaffen können. Andere können sie für kurze Zeit beschaffen, aber da es nicht genügend auf Vorrat gibt, kommt es zu der gefährlichen Mischernährung.
Zusätzlich sind einige Babys bereits zu einem frühen Zeitpunkt verwaist, so dass ihr Überleben von der Ernährung durch Ersatznahrung abhängig ist. Wichtig sind zudem Hausbesuche von Gesundheitspflegern, um eine sichere Ernährungspraxis zu gewährleisten.
Wir bitten Sie also alle um Hilfe, damit die Kinder HIV-positiver Mütter überleben und ein gesundes Leben führen können. Wir danken von Herzen für jeden Beitrag und wir versprechen Ihnen, dass wir verantwortlich damit umgehen.
Ottilie Kutenda
ist Mitglied
des Säkularinstitutes des hl. Franz von Sales und lebt in Windhuk, Namibia
„Für Kinder HIV-infizierter Mütter“
Wenn Sie den Kindern HIV-infizierter Mütter in Namibia helfen wollen, richten Sie Ihre Spende bitte an folgende Konten:
Für Deutschland: Kongregation der Oblaten des
hl. Franz von Sales,
Verwendungszweck: „Namibia“, LIGA-Bank Eichstätt (BLZ 750 903 00) Kontonummer: 10 760 23 08
Für Österreich: Kongregation der Oblaten des hl. Franz von Sales,
Verwendungszweck: „Namibia“, Raiffeisenbank für NÖ/Wien (BLZ 32000) Kontonummer: 96-02.747.962
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