Salenische Zweimonatsschrift "Licht"
Jubiläumsausgabe 100 Jahre Licht – Januar / Februar 200
Verstärkt
salesianisch
1983-1999
P. Herbert Winklehner OSFS
Die salesianische Zeitschrift LICHT feierte 2006 ihren 100. Geburtstag.
100 Jahre sind eine lange Zeit, daher wollen wir in diesem Jahr den Bericht über
die Geschichte der Zeitschrift fortsetzen.
Als P. Gottfried Prinz (* 1924) Ende 1982 die Redaktionsleitung übernahm,
führte er eine Neuheit ein, die die Herausgabe der Zeitschrift LICHT
bis heute begleitet. Er gründete eine Redaktionskonferenz, in der
mehrere Mitbrüder aus der Gemeinschaft der Sales-Oblaten über
die inhaltlichen Schwerpunkte der Zeitschrift beraten und entscheiden.
Diese Redaktionskonferenz, deren Mitglieder im Laufe der Jahre wechselten,
trifft sich seither wenigstens einmal im Jahr. Sie beschließt das
Jahresthema, Autorinnen und Autoren werden ausgewählt, die Themen
der einzelnen Beiträge entschieden. Aufgabe des Redaktionsleiters
ist es, die Entscheidungen der Redaktionskonferenz nach Möglichkeit
umzusetzen.
Zurück zum Ursprung
Was änderte sich durch diese neue Einrichtung? Eine wesentliche
Veränderung bestand darin, dass die salesianische Spiritualität
in der Themenauswahl wieder in den Mittelpunkt der Zeitschrift gestellt
wurde. Das LICHT der 1970er Jahren entwickelte sich mehr und mehr zu
einer allgemein spirituellen Zeitschrift. Nun war man wieder verstärkt
bemüht, jenes Ziel in den Mittelpunkt zu stellen, zu dem die Zeitschrift
1906 gegründet wurde: die Verbreitung von Leben, Lehre, Werk und
Spiritualität des hl. Franz von Sales im deutschen Sprachraum.
Religiöse Zeitschriften gibt es genug auf dem Markt, so lautete
die Erkenntnis der Redaktionskonferenz, als Zeitschrift für salesianische
Spiritualität ist jedoch LICHT einzigartig und damit konkurrenzlos.
„Wir sehen unseren Auftrag vor allem darin, Licht, Zuversicht, Lebensmut,
Lebens- und Orientierungshilfen zu geben aus der Frohbotschaft unseres christlichen
Glaubens und in der Nachfolge Jesu als Söhne des hl. Franz von Sales,“ schrieb
daher P. Gottfried Prinz in seinem Vorwort zu LICHT 2/1983, Seite 5. „Ihn
hat Papst Pius XI. im Jahre 1923 anlässlich der Dreihundertjahrfeier seines
Todestages zum Patron der katholischen Schriftsteller erklärt bzw. mit
der Enzyklika ‚Rerum omnium’ neu bestätigt und in Erinnerung
gebracht. Seine Schriften der Verkündigung der Frohen Botschaft und der
Seelenführung hat die Kirche sorgfältig geprüft und seine Lehre
und seine Ratschläge als ‚sicheren und ebenen Weg’ zu tiefer
Gottverbundenheit und Lebensbewältigung aus dem Glauben bezeichnet.“
Dieser „sichere und ebene Weg“ der salesianischen Spiritualität
soll ab nun in jeder LICHT-Ausgabe deutlich werden. Verstärkt werden
auch wieder Berichte über die Arbeit der Sales-Oblaten im deutschen
Sprachraum wie aus den ehemaligen Missionsländern aufgenommen.
JournalistischesFachwissen
Gleichzeitig wurde den Verantwortlichen der Ordensgemeinschaft bewusst,
dass für die Leitung einer Redaktion mehr und mehr auch fachliches
Know-how notwendig ist, das über ein Theologiestudium hinausgeht.
Herbert Winklehner (* 1963), der 1981 bei den Sales-Oblaten eintrat,
wurde daher beauftragt, neben seinem Theologiestudium auch Journalistik
zu studieren, mit dem Ziel, nach Beendigung seiner Studien in die Redaktionsarbeit
der Zeitschrift LICHT einzusteigen. Dies geschah 1989 nach dessen Priesterweihe.
Zunächst unterstützte er P. Gottfried Prinz in der Redaktionsarbeit,
1991 übernahm er dann selbst die Redaktionsleitung.
1992 änderte er das äußere Aussehen der Zeitschrift LICHT,
das seit 1970 das Erscheinungsbild der Zeitschrift prägte.
LICHT erhielt einen neuen Untertitel: „Salesianische Zeitschrift
zur Lebens- und Glaubenshilfe“.
Im Vorwort zur ersten Ausgabe 1992 erklärt P. Winklehner das klare
Ziel der Zeitschrift: „Wir haben für Sie Themen ausgesucht,
von denen wir meinen, dass diese heute ‚brennend’ aktuell
sind … Wie es dem Ziel unserer Zeitschrift entspricht, werden
wir diese Themen mit den Augen des hl. Franz von Sales betrachten und
zu deuten versuchen. Natürlich werden wir diese Themen nicht erschöpfend
behandeln können, der salesianische Aspekt ist jedoch ein wertvoller
Beitrag zum selbstständigen Weiterdenken.“
Im Geist des hl. Franz von Sales
LICHT möchte Fragen aufgreifen, die die Menschen von heute bewegen,
und sie im Geist des hl. Franz von Sales beantworten, in der Überzeugung,
dass die salesianische Spiritualität eine aktuelle, moderne Art
und Weise darstellt, wie Christen von heute ihren Glauben leben und die
Herausforderungen der Gegenwart bestehen können.
Um diesem Ziel zu entsprechen führte P. Winklehner eine klare Struktur
der Zeitschrift ein: „Zum Thema“, „Franz von Sales“, „Jugend
meint“, „Wunderbarer Gott“, „Im Licht der Frau“, „Ins
andere Licht gerückt“, „Salesianische Wege“, „Oblaten
aktuell“. Diese Strukturierung garantiert bis heute, dass ein Thema
aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wird, wodurch ein reichhaltiges
und vielfältiges Angebot entsteht, das die Leserin und den Leser
zum „selbstständigen Weiterdenken“ anregt.
1992 beschlossen die Mitbrüder der deutschen Provinz der Sales-Oblaten,
die eigene Publikationen hatten, sich dem LICHT anzuschließen.
Seit 1993 ist damit LICHT die gemeinsame salesianische Zeitschrift im
gesamten deutschen Sprachraum.
Journalistische Verstärkung in seiner Arbeit als Redaktionsleiter erhielt
P. Winklehner 1997, als Raymund Fobes, gelernter Theologe und Journalist,
als redaktioneller Mitarbeiter eingestellt wurde. Erstmals in der Geschichte
der Zeitschrift arbeitet damit ein Laie hauptamtlich in der LICHT-Redaktion
mit.
P. Herbert Winklehner ist Oblate des hl. Franz von
Sales, Leiter des Franz Sales Verlages und Chefredakteur der Zeitschrift
LICHT
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