Salesianische
Zweimonatsschrift "Das Licht"
Ausgabe 5 - September/Oktober 2000
Provinz
Österreich/Süddeutschland
"PG"
Parteigenosse oder doch
Pater Glaser
Am 1. Juli 2000 kam extra der Salzburger Weihbischof Andreas Laun, nach
Neuburg an der Donau (Bayern), um ein ganz besonderes Jubiläum
mitzufeiern. P. Johann Glaser, der hier als Krankenhaus- und Schwesternseelsorger
tätig ist, feiert im Jahr 2000 seinen 90. Geburtstag, sein 70.
Profess- und sein 65. Priesterjubiläum.
Die Lebensgeschichte von P. Glaser ist damit sehr umfangreich und es
gäbe eine Menge über ihn zu erzählen. Einen kleinen Einblick
darüber lieferte das "Katholische Jugendwerk" in Österreich,
das in der Nummer 38/2000 seiner Mitteilungen folgenden Beitrag über
Pater Glaser veröffentlichte:
Urvater der KJS
Wie foppt man die vielen Späher und Lauscher, die es auf Pater
Glaser abgesehen haben?
Schließlich galt er für das NS-Regime als Gefahr. Von Kardinal
Innitzer mit dem Aufbau einer effizienten Kinderseelsorge in Wien betraut,
schuf er eine der wichtigsten Zentralstellen im Rahmen des Seelsorgeamtes.
Bespitzelt und überwacht, in ständiger Gefahr, verhaftet zu
werden ... Seine Mitarbeiter und die Jugend wussten einen Ausweg: Parteigenossen
nannten sich die vielen Mitläufer. Ein "PG" war "unverfänglich"!
Folglich traf man sich beim "PG", bereitete Kinderseelsorgestunden
und Feiertexte vor, hektografierte und beförderte alles auf Schleichwegen
von Pfarrei zu Pfarrei
Zudem traf man sich zum Gottesdienst beim
"PG" in der Unterkirche von Neufünfhaus besser
bekannt als "Seipel-Dollfuß-Gedächtniskirche" in
Wien 15. Zwischen den beiden Sockeln, die ehedem die Särge der
beiden Politiker trugen und die von den Nazis in einer Nacht- und Nebelaktion
verschleppt wurden, stand der Altar. Im düsteren Kerzenschein wurde
Messe gefeiert. "PG" wusste zu begeistern! Die von "PG"
und seinen Mitarbeitern aufgebaute "Kinderseelsorge" ersetzte
nicht nur den eingeengten und später verbotenen Religionsunterricht
in den Schulen, sie wurde Vorbild für alle anderen Diözesen
weit auch in den deutschen Raum hinaus. Die von den Nazis argwöhnisch
beobachtete und bekämpfte Struktur überdauerte die Kriegswirren.
Sie wurde letztendlich der Ausgangspunkt und die pastorale Basis der
sich entwickelnden neuen kirchlichen Kinderorganisation der Katholischen
Jungschar. "PG" nun wieder mit vollem Namen "Pater
Glaser" durfte als erster Zentralseelsorger den grandiosen
Aufstieg der Katholischen Jungschar Österreichs mitgestalten, ehe
er seinem Orden für andere Aufgaben zur Verfügung stehen musste.
Wir freuen uns aufrichtig, dem "Urvater der KJS" zu seinem
90. Geburtstag, 70. Profess- und 65. Priesterjubiläum zu gratulieren.
Weitere
Jubilare
Im Jahr 2000 feiern noch folgende Mitglieder der Oblaten des hl. Franz
von Sales ein Jubiläum:
Profess:
40 Jahre: P. Friedhelm Czinczoll,
P. Hubert Czinczoll, P. Georg Grois, P. Josef Zehetner, P. Herbert Macek
50 Jahre: P. Isidor Fecher, P. Edmund Kwiasowski, Br. Ernst Prause
Priesterweihe:
25 Jahre: P. Winfried Kruac, P. Josef Prinz
40 Jahre: P. Friedrich Bachert, P. Franz Grömer, P. Karl Reber,
P. Konrad Greisberger
Pater Roman Lalanne OSFS
starb am 30. Mai 2000 im 79. Lebensjahr, im 54. Profess- und im 49.
Priesterjahr. Er wurde 1922 in Wien geboren. 1945, nach Matura und Kriegsdienst,
trat er den Oblaten bei und legte 1946 die Erste Profess ab. Von 1946
bis 1951 studierte er Philosophie und Theologie. 1951 wurde er zum Priester
geweiht. Von 1951 bis 1953 war er in Eichstätt und von 1953 bis
1955 als Erzieher in Ried. Von 1955 bis 1962 war er Kaplan, zunächst
in Wien-Krim, dann in Eichberg/Steiermark. Nachdem er von 1962 bis 1965
Ökonom in Eichstätt war, tat er von 1965 bis 1975 Dienst als
Spiritual, zuerst in Niedernfels, später in Thurnfeld. Von 1980
bis 1985 war er Pfarrer in St. Blasius, Salzburg. Von 1985 bis zu seinem
Ruhestand wirkte er als Kaplan in St. Valentin. Er war ein überaus
eifriger Priester. Wir danken Gott für sein fruchtbares seelsorgliches
Wirken.
Bruder Josef Kreil OSFS
starb am 31. März 2000 im 87. Lebensjahr und im 69. Professjahr.
Er wurde 1914 in Konnersreuth in der Oberpfalz geboren. Nach der Schulzeit
arbeitete er zunächst als Schreiner. 1932, nach dem Noviziat in
Dachsberg , legte er die Erste Profess ab, 1938 in Namibia die Ewige
Profess. Von 1932 bis 2000 arbeitete Br. Josef als Missionar und Schreiner
in Namibia. Von 1932 an wirkte er in Tses, Lüderitz, Heirachabis,
Aroab, Upington und Mariental. Von 1946 bis 2000 war er in Rehoboth.
Bruder Josef war ein überaus fleißiger und treuer Ordensmann.
Er hat in unseren Missionen eine große Anzahl von Kirchen erbaut.
Gott vergelte ihm diesen und all seine anderen Einsätze sowohl
für unsere Gemeinschaft als auch für die vielen Menschen in
der Mission, die Bruder Josef vor allem wegen seiner Freundlichkeit
und Verlässlichkeit schätzten.
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