Eröffnung: Lied "Alle meine Quellen entspringen in dir"
„Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.“
(Joh 4, 14)
Wechselgebet
V: Gott aller Zeit,
du hast Abraham und viele andere vor uns zum
Aufbruch bewegt
und ihren Weg in ein neues Land begleitet.
Du rufst auch uns, aufzubrechen in eine neue Zeit.
Du forderst uns heraus, zusammen zu wachsen,
zueinander zu finden,
und unsere Berufung und Sendung gemeinsam zu
erfüllen.
A: Begleite uns auf dem Weg, der vor uns liegt,
damit wir froh aufeinander zugehen,
aufmerksam aufeinander hören,
und einander offen begegnen,
um als brüderliche Gemeinschaft Zukunft zu gestalten.
Hilf uns, nicht das Vergangene festhalten zu wollen,
sondern stets neu nach deinem Willen zu fragen
und Antwort zu finden in den Zeichen der Zeit.
V: Wir danken dir für all die Mitbrüder,
die vor uns deinem Ruf gefolgt sind
und in den vielfältigen Aufgaben unserer Gemeinschaft
den Menschen ihrer Zeit
das Evangelium Jesu Christi verkündet haben.
A: Hilf uns, ihrem Beispiel zu folgen
und Wege, Formen und Sprache zu finden,
den Menschen unserer Zeit beizustehen,
den Glauben neu zu entdecken,
zu vertiefen und weiter zu geben
wie Franz von Sales es von uns erwartet.
Gib, dass unsere gemeinsame Zukunft
unter seinem Segen steht,
den er uns gegeben hat.
V: Ewiger Vater,
wir danken dir, dass du in Jesus Christus
der Welt deine Barmherzigkeit offenbart hast.
Sein Herz ist uns ein Bild deiner unendlichen Liebe,
mit der du uns alle umgibst.
A: Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist
sei Ehre und Lob in Ewigkeit. Amen.
V: Heiliger Franz von Sales.
A: Bitte für uns.
Text aus den Werken des hl. Franz von Sales:
Franz von Sales an die Äbtissin Claudine de Blonay:
„Sie, meine sehr liebe Schwester, und Ihre Töchter sind sicher sehr glücklich, endlich auf die Quelle dieses lebendigen Wassers gestoßen zu sein, das fortströmt ins ewige Leben (Joh 4,10.14). Sie sind glücklich, davon aus der Hand des Herrn trinken zu wollen. Scheint es mir doch, daß Sie mit der hl. Katharina von Genua und der seligen Mutter Theresia dieses heilige Gebet verrichten: „Herr, gib mir von diesem Wasser!“ (Joh 4,15; vgl. Abh. über die Gottesliebe 12,2). Möge diese göttliche Güte für immer gepriesen werden, die sich selbst zu einer Quelle lebendigen Wassers inmitten Ihrer Gemeinschaft gemacht hat; denn für jene, die sich dem hochheiligen Gebet hingeben, ist Unser Herr ein Brunnen aus dem man durch das innerliche Gebet das reinigende, erfrischende, befruchtende und beglückende Wasser schöpft.“
(DASal 7, 226)
Meditation
(von Br. Georg Okon OSFS, Haus Overbach):
In einem Lied heißt es:
"Alle meine Quellen entspringen in dir, in dir, mein guter Gott. Du bist das Wasser, das mich tränkt und meine Sehnsucht stillt. Du bist die Kraft, die Leben schenkt, eine Quelle, welche nie versiegt. Ströme von lebendigem Wasser brechen hervor."
Wasser: Was ist das? Der Chemiker sagt H2O, eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauerstoff und Wasserstoff. Die Bezeichnung "Wasser" wird besonders für den flüssigen Aggregatzustand verwendet. Mit dem Wasser beschäftigen sich Wissenschaften und es gibt ein eigenes Wasserlexikon.
Wasser gehört neben Feuer, Luft und Erde zu den vier Elementen.
Wasser begegnet uns in Quellen, Bächen, Flüssen, Seen und im Meer.
Menschen, Tiere, Pflanzen bestehen aus Wasser.
Sie brauchen Wasser, um sich zu ernähren, um zu bestehen.
Wasser ist lebensnotwendig.
Es ist ein wichtiges Gut, das es zu schützen gilt.
Es darf nicht verschmutzt werden.
Ohne Wasser gibt es kein Leben. Ohne Wasser ist alles tot.
Jesus bezeichnet sich als das lebendige Wasser. Zu der Frau am Jakobsbrunnen sagt er:
"Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm geben, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt." (Joh 4,14).
Wasser, du erscheinst uns wie Gott,
mal hell, mal dunkel.
Wir erfahren dich als lebensspendend und bedrohend.
Du bist nicht fassbar, ständig in Bewegung,
unergründlich in dunklen Wolken bist du verborgen.
Als Auslöser bunter Farben erleben wir dich, im Regenbogen, in der Wüste.
Als bleibendes, nie versiegendes, verlässliches Element bist du für uns da.
Du bist kostbar, musst geschützt werden.
Ganz weich bist du und brichst doch den harten Stein.
Welle, Brandung, Ozean bist du,
ganz tief wie das Meer begegnest du uns.
Morgentau der Ewigkeit, so kündest du von Gottes neuer Welt.
"... Ströme von lebendigem Wasser brechen hervor!"
Gebet zur Vereinigung
Es lebe Jesus!
Gott, unser liebender Vater,
P. Brisson betete ohne Unterlass um die Gabe der brüderlichen Einheit unter allen Oblaten. Deshalb bat er uns inständig, nie allein oder voneinander isoliert zu handeln.
Wir Oblaten in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereiten uns auf die Vereinigung der Provinzen vor und bitten dich um die Gnade, die Einheit des Herzen, des Lebens und der Tat zu verwirklichen, die unser Gründer für seine Söhne so ernsthaft gewünscht hat.
Wir bitten dich, gib uns den Mut, jede Neigung zum schädlichen Individualismus unter uns zu überwinden, und schenke uns die Gnade, immer mehr eine herzliche und brüderliche Einheit in der Kongregation zu fördern.
Mache uns fähig, liebender Vater, im Geist unserer heiligmäßigen Gründer deinen heiligen Willen in jedem gegenwärtigen Augenblick des Lebens und in allen Dingen, ob sie nun klein oder groß sind, zu erfüllen.
Wir bitten dich darum durch Christus, unseren Bruder und Herrn, im Heiligen Geist. Amen.
Gott sei gebenedeit!
Abschluss: Lied (kann von der jeweiligen Gemeinschaft gewählt werden)