Franz von Sales
wurde am 21. August 1567 auf Schloss Sales in Savoyen geboren,
studierte Rechtswissenschaften und wurde 1594 gegen den Willen
seines Vaters Priester, wirkte als Seelsorger südlich des
Genfer Sees, wurde 1599 Koadjutor des Bischofs von Genf und übernahm
1602 die Leitung des Bistums. In seiner Diözese bemühte er
sich um die Umsetzung der Beschlüsse des Reformkonzils von
Trient. 1610 gründete er zusammen mit Franziska von Chantal den
Frauenorden von der Heimsuchung Mariens. Am 28. Dezember 1622
starb er an den Folgen eines Schlaganfalls. Sein Leib ruht seit
dem 24. Januar 1623 in der Kirche der Heimsuchung in Annecy.
Ingeborg Klimmer, die Texte aus
den umfangreichen Schriften und Briefen des Heiligen herausgab,
charakterisierte Franz von Sales in der Einleitung unter anderem
mit folgenden Sätzen: "Franz von Sales ist zwar der
liebevollste und liebenswürdigste Mensch, den man sich
vorstellen kann, voll gesundem Menschenverstand, Humor und
Charme, und doch anders, als er auf den ersten Blick nicht nur
den Späteren, sondern auch seinen Zeitgenossen erschien. Der
Bischof von Genf war zwar von Natur gütig und milde, liebevoll
und warmherzig, aber keineswegs weich und unmännlich, obwohl
von Ausbildung Jurist, Doktor beider Rechte der berühmten
Universität Padua, hasste er Prozesse und gab lieber nach, als
sich in Rechtsstreitigkeiten verwickeln zu lassen; aber wenn er
selbst Anweisungen zu geben hatte, wenn es zum Beispiel um
Klosterreformen in seiner Diözese ging, sind seine Anweisungen
klar und bestimmt, und er verfolgt seine Ziele geschickt und mit
Nachdruck." Hubert Pauels brachte den Stil des Autors Franz
von Sales auf die kurze Formel: "Seine Feder wusste allem
den Charme seines Lächelns, den Zauber seiner Liebenswürdigkeit
zu geben."
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