Noch einmal
musste Franz von Sales Ende des Jahres 1622, am 9. November, von Annecy
aufbrechen. König Ludwig XIII. von Frankreich wollte ihn bei einer
Feier in Avignon dabei haben. Franz von Sales wusste, dass er von dieser Reise nicht
mehr lebend zurückkommen wird.
Auf der Rückreise von Avignon
quartierte er sich im Gartenhaus des Heimsuchungskloster von Lyon ein,
um dort die Weihnachtsfeiertage zu verbringen. Am 27. Dezember erlitt er
einen Schlaganfall und am 28. Dezember, dem Fest der Unschuldigen
Kinder, starb er.
Der Tod war für Franz von Sales nie etwas
Schreckliches, sondern der Übergang in ein neues, glückliches Leben in
Ewigkeit, die Vollendung all seines Sehnens nach Liebe zu Gott.
Sein
Leichnam wurde im Januar 1623 nach Annecy überführt. Nach einem
feierlichen Requiem, an dem ganz Annecy von ihrem liebenswürdigen
Bischof Abschied nahm, wurde er am 30. Januar 1623 in der Kirche des
Heimsuchungsklosters, das nach seinen eigenen Plänen gebaut wurde,
beigesetzt.
Franz von Sales:
"Jene
glücklichen Seelen, die nach den Mühen und Gefahren dieses sterblichen
Lebens in den Hafen der Ewigkeit gelangen, erreichen dort die letzte und
höchste Stufe der Liebe, die sie erklimmen können. Sie wird ihnen als
Belohnung für ihre Verdienste verliehen und diese Belohnung ist nach
den Worten des Herrn (Lk 6,38) nicht nur ein gutes, sondern ein überreiches,
gerütteltes, aufgehäuftes, überquellendes Maß" (DASal 3,180).
Zum Nachdenken:
Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Beginn eines neuen, vollendeten
Lebens. Tod heißt nicht Ende, sondern Anfang. Tod ist der Durchgang
oder Übergang zur
Ewigkeit, in der ich ganz in Gottes liebender Gegenwart geborgen bin.
Der Tod ist die Ziellinie des Lebens, auf die hin jeder Mensch zustrebt.
Solche Bilder des Todes finden wir bei Franz von Sales. Sie
unterscheiden sich von den Schreckensbildern, die uns für gewöhnlich
einfallen, wenn wir an den Tod denken und dazu führen, dass wir lieber
nichts mit ihm zu tun haben wollen. Tod bedeutet Verlust, Schmerz, Leid,
Hilflosigkeit, Angst und Schrecken. Franz von Sales ist in seinem Leben
sehr oft dem Tod begegnet. Zweimal war er selbst so schwer erkrankt,
dass ihn die Ärzte aufgaben. Viele seine Familienangehörigen und
liebsten Freunde musste er beim Sterben begleiten und zu Grabe tragen.
Er blieb vom Schrecken solcher Erfahrungen nicht verschont, ließ sich
allerdings nicht davon verunsichern, dass hinter dem Tor des Todes auf
uns der Hafen der Ewigkeit wartet, wo wir die letzte und höchste Stufe
der Liebe erlangen.
Zur Anregung:
* Wie geht es mir beim Gedanken an Sterben und Tod?
* Glaube ich daran, dass ich im Tod das Ziel des Lebens erreiche?
* Glaube ich an die ewige Glückseligkeit im Reiche Gottes?
Mein Herzensgebet durch den Tag:
Es lebe
Jesus,
der mir eine himmlische Wohnung bereitet hat.
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Franz von Sales stirbt im
Heimsuchungskloster von Lyon, Frankreich
(Ausschnitt aus einem Glasfenster in der Basilika Franz von Sales in
Annecy, Frankreich) |