Maria Salesia Chappuis
Maria Salesia Chappuis
Maria Salesia (Marie de Sales) Chappuis (* 16. Juni 1793 in Soyhières; † 7. Oktober 1875 in Troyes) war Schwester der Heimsuchung Mariens und Wegbereiterin zur Gründung der Oblaten des heiligen Franz von Sales
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1. Leben
1.1 Kindheit und Jugend
Als siebtes von elf Kindern kam Thérèse (ihr Taufname) Chappuis im kleinen Dorf Soyhières im Schweizer Jura zur Welt. Mit 14 Jahren kam sie in das Pensionat der Schwestern der Heimsuchung Mariens nach Freiburg im Üechtland. Nach Beendigung der Schulzeit kehrte sie zunächst wieder zu ihren Eltern zurück, fühlte sich jedoch dazu berufen, Ordensschwester zu werden.
1.2 Ordensberufung
Ihr erster Versuch dazu scheiterte jedoch am Heimweh. Erst bei ihrem zweiten Versuch blieb sie dann im Kloster. Am 4. Juni 1815 fand ihre Einkleidung statt. Sie erhält dabei ihren Ordensnamen Maria Salesia nach dem Gründer ihrer Ordensgemeinschaft, dem hl. Franz von Sales. Dieser Heilige wird fortan ihr Leben bestimmen. In ihrem ersten Jahr im Kloster vertieft sie sich in die Lehre und Spiritualität des Ordensgründers und der Gründerin Johanna Franziska von Chantal. Sie erlebt außergewöhnliche Visionen, in denen ihr Gott zu verstehen gibt, dass ihr "Werk", ihre Aufgabe darin besteht, eine Ordensgemeinschaft von Männern zu gründen, wie es Franz von Sales vorhatte, zu deren Verwirklichung es jedoch auf Grund seines frühen Todes im Alter von 55 Jahren nicht mehr gekommen ist.
Am 9. Juni 1816 versprach sie in ihrer Ordensprofess ein Leben unter den drei Gelübden Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam gemäß den Ordensregeln der Schwestern von der Heimsuchung Mariens. Kurz darauf wurde sie dazu beauftragt, das Kloster von Metz, das während der französischen Revolution geschlossen worden war, wieder zu errichten. 1819 kehrt sie dann wieder in ihr Mutterkloster in Fribourg zurück. Im Alter von 33 Jahren, am 1. Juni 1826, wird sie dann zur Oberin des Heimsuchungsklosters in Troyes gewählt, um das dortige Kloster innerlich und äußerlich zu erneuern. 1838 wird sie in die Heimsuchung nach Paris geholt, um auch dort als Oberin segensreich zu wirken.
1.3 Gründung der Oblaten des hl. Franz von Sales
Bei ihrer Rückkehr von Paris nach Troyes 1844 findet sie Louis Brisson als Spiritual des Klosters vor. In ihm sieht sie den Gründer des Männerordens im Geist des hl. Franz von Sales, zu deren Verwirklichung sie sich berufen fühlt. Es dauerte allerdings bis zum Jahre 1872, bis Louis Brisson tatsächlich die Ordensgemeinschaft der Oblaten des hl. Franz von Sales gründete. 1875 wird die Ordensgmeinschaft von Papst Pius IX. kirchlich anerkannt. Für Maria Salesia Chappuis war damit ihr Lebensauftrag erfüllt. Kurz darauf, am 7. Oktober 1875 starb sie im Alter von 82 Jahren. Am 9. Oktober 1875 wird sie nach einem feierlichen Requiem im Friedhof des Heimsuchungsklosters bestattet.
1.4 Seligsprechungsprozess
Gleich nach ihrem Tod beginnen die Vorbereitungen zur Seligsprechung der Guten Mutter. 1885 werden drei Richter ernannt, die 50 Zeugen unter Eid befragen sollen. Einer der letzten war Louis Brisson, der am 12. April 1886 seine Zeugenaussage beendete. Im Dezember 1886 veröffentlicht Louis Brisson seine Biografie über die Gute Mutter. Im Februar 1898 beschließt Rom, dass die Gute Mutter mit dem Titel "ehrwürdig" bezeichnet werden darf. Gleichzeitig bereitet jedoch der Jesuit Watrigang seinen Angriff auf die Seligsprechung Chappuis vor, in dem er der Guten Mutter vorwirft, eine Irrlehre verbreitet zu haben. Am 17. Mai 1901 wird das Grab der Guten Mutter geöffnet. Nach dem Entfernen einer dicken Lage weißen Schimmels (bei ihrer Beerdigung hatte es geregnet) stellt man fest, dass der Leichnam nahezu unverwest ist. Nur ihre Nase war nach Innen gesackt und die Pupillen fehlten. Der Leichnam wurde daraufhin in einer eigenen Kapelle des Klosters bestattet. 1922 wurde der Seligsprechungsprozess aufgrund der Angriffe Watrigants eingestellt. Gegenwärtig laufen Bemühungen, den Seligsprechungsprozess wieder zu eröffnen, da die Anschuldigungen Watrigants unhaltbar sind. Maria Salesia Chappuis verkündete nie eine Lehre und konnte daher auch keine Irrlehre verbreiten.
2. Bildergalerie
Bilder von Maria Salesia Chappuis