Entrückung
- "Nicht stehlen, nicht lügen, keine Unkeuschheit treiben, zu Gott beten,nicht sinnlos schwören, seinen Vater lieben und ehren, nicht töten, – das heißt entsprechend der natürlichen Vernunft leben. Aber all sein Hab und Gut aufgeben, die Armut lieben, sie die ganz holde Herrin nennen und sich ihr gegenüber auch so verhalten, Schmach und Schimpf, Verachtung, Verfolgung und Martyrium als Seligkeit und Glück ansehen, vollkommene Keuschheit bewahren, – und schließlich inmitten der Welt und in diesem sterblichen Dasein ein Leben ständigen Verzichtes, ständiger Entsagung und Selbstverleugnung führen, gegen alle Meinungen und Behauptungen der Welt und gegen den Strom schwimmen, – das heißt nicht mehr menschlich, sondern übermenschlich leben, das ist nicht in uns leben, sondern außer uns und über uns. Da aber niemand so über sich selbst hinausgehen kann, wenn ihn nicht der ewige Vater zieht (Joh 6,44), so muß diese Art zu leben eine ständige Entrückung, eine fortwährende Ekstase der Tat und des Wirkens sein."
(DASal 4,50-51)
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