Anton Nobis
Anton Nobis OSFS
(1913-1987)
Anton Nobis (* 30. Dezember 1913 in Senftenbach, Oberösterreich; + 9. Dezember 1987 in Eichstätt, Bayern) war Leiter des Franz Sales Verlages, Chefredaktuer der Zeitschrift LICHT, Sekretär der Arbeitsgemeinschaft für Salesianische Studien und Vorsitzender der Internationalen Kommission für Salesianische Studien. Sein Leben stand ganz im Dienst der Verbreitung von Leben, Lehre und Werk des hl. Franz von Sales und der salesianischen Spiritualität.
Lebenslauf
Anton Nobis wurde 1913 in Senftenbach, Oberösterreich, geboren. 1934 trat er bei den Sales-Oblaten ein und absolvierte sein einjähriges Noviziat in Eichstätt. 1935 versprach er seine Erste und 1938 seine Ewige Profess. 1939 wurde er zum Priester geweiht.
Von 1937 bis 1940 arbeitete er bereits im Franz Sales Verlag und der Redaktion der Zeitschrift LICHT mit, bevor er nach Beginn des Zweiten Weltkrieges als Sanitäter zum Kriegseinsatz in den Balkan, der Ost- und der Westfront musste.
Während der Kriegsjahre kam er mehrmals mit den Nazis in Konflikt. Ein Verfahren wegen Besitzes der Predigten des seligen Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen, wurde eingestellt, ebenso ein Verfahren wegen Verteidigung des Lebensrechtes der Juden anlässlich einer Judenerschießung in Bessarabien durch den Sicherheitsdienst-Reichsführer SS. Durch ein Kriegsgericht wurde er 1942 ohne Begründung zu sieben Tagen Haft verurteilt.
Nach Kriegsende, von Juni bis Oktober 1945 war er Kriegsgefangenenseelsorger in Fürstenfeldbruck und Dachau.
Seit Oktober 1945 bis 1969 war er Leiter des Franz Sales Verlages, von 1945 bis 1964 zugleich Chefredakteur der Zeitschrift LICHT.
Auch nach Ende seiner Leitungstätigkeit in Verlag und Redaktion blieb er ein wesentlicher Motor für die Verbreitung der salesianischen Lehre.
Von 1969-1987 war er Sekretär der Arbeitsgemeinschaft für salesianische Studien und als solcher hauptverantwortlich für die Herausgabe der 12-bändigen Deutschen Ausgabe der Werke des heiligen Franz von Sales.
Von 1976 bis 1987 führte er den Vorsitz der Internationalen Kommission für salesianische Studien, zu deren Gründung er maßgeblich beigetragen hatte.
1987, kurz vor seinem plötzlichen Tod, wurde er aufgrund seiner Verdienste um die Verbreitung der salesianischen Spiritualität zum Mitglied der „Académie Florimontane d’Annecy“ ernannt.