Internationale Kommission für salesianische Studien (ICSS)
Die Internationale Kommission für salesianische Studien, kurz ICSS, ist ein Gremium innerhalb der Kongregation der Oblaten des heiligen Franz von Sales, deren Aufgabe es ist, Leben, Lehre und Werk des heiligen Franz von Sales, der salesianischen Spiritualität und der salesianischen Familie auf alle mögliche Weise zu verbreiten. Gegründet wurde ICSS 1976.
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ICSS – diese vier Buchstaben stehen seit 1976 bei den Sales-Oblaten für solide salesianische Forschung wie auch für zukunftsweisende Glaubensverkündigung im Geist des heiligen Franz von Sales. Diese beiden Ziele standen schon bei der Gründung der Internationalen Kommission für salesianische Studien (ICSS) im Vordergrund.
1. Besinnung auf die spirituellen Wurzeln
Das Zweite Vatikanische Konzil regte alle Ordensgemeinschaft an, sich neu auf ihre spirituellen Wurzeln zu besinnen. Deshalb beschloss das Generalkapitel der Sales-Oblaten 1973, ein Gremium zu errichten, das der Ordensgemeinschaft behilflich ist, sich wieder neu auf Leben und Lehre des heiligen Franz von Sales zu besinnen, und fragt: Wie kann diese Spiritualität den Menschen von Heute nahe gebracht werden? Beim folgenden Generalkapitel 1976 wurde dieses Gremium dann unter dem Namen „Internationale Kommission für salesianische Studien (ICSS)“ offiziell gegründet.
Seit 30 Jahren stellt sich nun ICSS ihren Aufgaben sowohl durch wissenschaftliche Grundlagenforschung als auch durch ein populärwissenschaftliches Engagement.
Alles in allem geht es darum, den Sales-Oblaten zu helfen, ihre wichtigste Aufgabe zu verwirklichen, die in den Ordenssatzungen in Punkt 11 formuliert wird: „Wir Oblaten des heiligen Franz von Sales streben danach, die Nachfolge Christi und den Dienst der Kirche in der modernen Welt zu verwirklichen, indem wir die salesianische Lehre leben und verbreiten. Wir beabsichtigen, den heiligen Franz von Sales nachzuahmen und sein Gedankengut in dieser Welt weiterzugeben und zu verbreiten.“
2. Engagierte Fachleute
Die Kommission besteht aus drei Sales-Oblaten, die jeweils Fachleute auf dem Gebiet der salesianischen Spiritualität sind und die unterschiedlichen Sprachgruppen der Ordensgemeinschaft vertreten.
Derzeit sind dies P. Joseph Chorpenning OSFS (Vorsitzender) aus den USA, P. Dirk Koster OSFS aus den Niederlanden und P. Herbert Winklehner OSFS aus Österreich.
Erster ICSS-Vorsitzender war P. Anton Nobis OSFS (+1987) von der Österreichisch-Süddeutschen Provinz der Sales-Oblaten. Er war bis 1969 Leiter des Franz Sales Verlages und fast 20 Jahre lang Chefredakteur der Zeitschrift LICHT.
Ihm folgte von 1985 bis 1992 P. James Langelaan OSFS (+1992) von der Niederländischen Provinz.
Von 1992 bis 2002 übernahm P. Alexander Pocetto OSFS aus der Wilmington-Philadelphia Provinz (USA) die Leitung von ICSS. Dieser veröffentlichte gemeinsam mit P. Herbert Winklehner OSFS und P. Jean Gayet OSFS aus Frankreich 1997 erstmals den „ICSS Rundbrief“, der seither zwei Mal jährlich erscheint und über salesianische Initiativen und Aktivitäten weltweit informiert.
P. Pocetto OSFS hatte auch die Idee, für die Aufgaben von ICSS die moderne Computertechnik und das Internet zu nutzen. Seit 2000 geschieht dies unter der Internetseite www.franz-von-sales.de, die offizielle Webseite von ICSS, die in englischer und deutscher Sprache eine Fülle salesianischen Wissens bereit hält und von P. Herbert Winklehner OSFS betreut wird.
Weitere ICSS-Mitglieder waren unter anderem P. Michel Tournade OSFS, der über die Grenzen Frankreichs mit dem Buch „Eine Welt zum Verlieben“ bekannt wurde, in dem er die Philothea in heutiger Sprache aufschlüsselt, und der langjährige Provinzial der Deutschen Provinz und Experte für salesianische Exerzitien P. Konrad Esser OSFS.
3. Finanzierung von salesianischen Projekten
Eine besondere Aufgabe von ICSS ist die Bewertung von salesianischen Projekten, die von den Sales-Oblaten finanziell unterstützt werden sollen. Jedes Jahr können Sales-Oblaten solche Projekte bei ICSS einreichen. Diese werden geprüft und dem Generalat der Sales-Oblaten mit einer Empfehlung vorgelegt.
ICSS initiiert jedoch auch eigene Projekte. Noch in diesem Jahr soll ein ganz besonderes Buchprojekt von ICSS erscheinen. Unter dem Titel „Die menschliche Begegnung in der salesianischen Tradition“ sind in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch rund zwanzig Aufsätze gesammelt, die im Zusammenhang mit der Beziehung von Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal stehen.