Beispiel

  • "Es ist eine Tatsache, dass die guten Pfarrer nicht weniger notwendig sind als die guten Bischöfe. Die Bischöfe arbeiten vergebens, wenn sie nicht sorgsam darauf bedacht sind, ihre Pfarrkirchen mit frommen Pfarrern von vorbildlichem Lebenswandel und ausreichender Gelehrsamkeit zu besetzen. Sie sind ja die unmittelbaren Hirten, die den Schafen vorangehen (Joh 10,4), sie den Weg zum Himmel lehren und ihnen das Beispiel geben sollen, dem sie folgen müssen. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass sich das Volk leicht zu Übungen der Frömmigkeit bereit fand, wenn es Geistliche hatte, die es durch das Wort Gottes und ihr gutes Beispiel anspornen, das Laster zu fliehen und die Tugend zu ergreifen. Umgekehrt wandte sich das gewöhnliche Volk sehr leicht von der Übung der christlichen Tugend ab, wenn seine Priester unwissend waren, von geringer Sorge für das Heil der Seelen und von schlechtem Lebenswandel."
    (DASal 12,108f)

  • "Marta ist uns ein Beispiel für die Unbescheidenheit des Wollens, denn sie überstürzt sich, beansprucht die ganze Dienerschaft, rennt hin und her vor lauter Eifer, für den Herrn ja alles recht schön und tadellos zu machen. Sie kann sich in der Bereitung der Speisen gar nicht genug tun, so reichlich und gut möchte sie den Herrn bewirten … Und doch gehört nicht so viel dazu: Sich eng an den Herrn halten und wie Maria zu seinen Füßen sitzen, ihn um seine Liebe bitten, das ist mehr wert, als lange darüber nachzustudieren, wie und womit wir seine Liebe gewinnen könnten"
    (DASal 2,124)

  • "Spiridion, ein Bischof des christlichen Altertums, nahm zur Fastenzeit einen halbverhungerten Pilger auf. Er hatte gerade nur Pökelfleisch im Haus, ließ es kochen und setzte es dem Fremden vor. Dieser wollte trotz des Hungers nichts essen. Spiridion aß nun als erster davon, obwohl bei ihm keine Notlage gegeben war. Er tat es aus Liebe, um durch sein Beispiel die Bedenken des Pilgers zu zerstreuen. So sieht die liebevolle Freiheit eines Heiligen aus."
    (DASal 5,64)

  • "Glauben Sie mir, meine liebe Tochter, ich habe vor mehr als drei Monaten daran gedacht, Ihnen zu schreiben, dass wir in dieser Fastenzeit gut daran täten, auf den modischen gebauschten Rock zu verzichten. Tun wir es also, da Gott es auch Ihnen eingibt; Sie werden auch ohne diesen nicht aufhören, in den Augen Ihres Bräutigams und Ihrer Äbtissin gut dazustehen. Nach dem Beispiel unseres hl.Bernhard soll man recht nett und sauber sein, aber nicht auffallend und herausgeputzt. Die wahre Einfachheit ist Gott immer recht und angenehm."
    (DASal 5,137)

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