Übung

  • "Die Frömmigkeit muss anders geübt werden vom Edelmann, anders vom Handwerker, Knecht oder Fürsten, anders von der Witwe, dem Mädchen, der Verheirateten. Mehr noch: die Übung der Frömmigkeit muss auch noch der Kraft, der Beschäftigung und den Pflichten eines jeden angepasst sein."
    (DASal 1,37)

  • "In dieser Übung der geistlichen Einsamkeit und der kurzen Herzenserhebungen zu Gott besteht das große Werk der Fömmigkeit. Sie kann im Notfall alle übrigen Gebete ersetzen, ihre Unterlassung kann aber durch nichts ersetzt werden."
    (DASal 1,89)

  • "Ich liebe vor allem diese drei kleinen Tugenden: die Güte des Herzens, den Geist der Armut und die Einfachheit des Lebens; und diese niedrigen Übungen: Kranke besuchen, Armen dienen, Betrübte trösten und ähnliche; alles aber ohne Ungestüm in wahrer Freiheit."
    (DASAl 5,96)

  • "Man darf selbst die frommsten Übungen nicht mit solcher Strenge betreiben, dass man nicht zuweilen eine Ausnahme zuließe."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 85)

  • "Von der gleichen Tugend gibt es aber sowohl verachtete wie geschätzte Übungen: Almosengeben ist ebenso ein Akt der Liebe wie Beleidigungen verzeihen; das erste schätzt jeder, das zweite ist in den Augen der Welt verächtlich."
    (DASal 1,124)

  • "Es ist eine Tatsache, dass die guten Pfarrer nicht weniger notwendig sind als die guten Bischöfe. Die Bischöfe arbeiten vergebens, wenn sie nicht sorgsam darauf bedacht sind, ihre Pfarrkirchen mit frommen Pfarrern von vorbildlichem Lebenswandel und ausreichender Gelehrsamkeit zu besetzen. Sie sind ja die unmittelbaren Hirten, die den Schafen vorangehen (Joh 10,4), sie den Weg zum Himmel lehren und ihnen das Beispiel geben sollen, dem sie folgen müssen. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass sich das Volk leicht zu Übungen der Frömmigkeit bereit fand, wenn es Geistliche hatte, die es durch das Wort Gottes und ihr gutes Beispiel anspornen, das Laster zu fliehen und die Tugend zu ergreifen. Umgekehrt wandte sich das gewöhnliche Volk sehr leicht von der Übung der christlichen Tugend ab, wenn seine Priester unwissend waren, von geringer Sorge für das Heil der Seelen und von schlechtem Lebenswandel."
    (DASal 12,108f)

  • "Wie glücklich wären die Menschen, wenn sie am Ende ihres Lebens ganz wahrheitsgemäß mit dem Erlöser sagen könnten: Alles ist vollbracht, ich habe alles getan, was mir aufgetragen wurde,... ich habe getreu ausgeharrt in meinen Übungen, mir bleibt nichts mehr zu tun."
    (DASal 9,327)

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