Güte
- "Ich liebe vor allem diese drei kleinen Tugenden: die Güte des Herzens, den Geist der Armut und die Einfachheit des Lebens; und diese niedrigen Übungen: Kranke besuchen, Armen dienen, Betrübte trösten und ähnliche; alles aber ohne Ungestüm in wahrer Freiheit."
(DASAl 5,96) - "Sie müssen denen gegenüber, die Forderungen stellen, mit Güte und herzlicher Höflichkeit fest bleiben; Gott wird Ihnen beistehen und Ihre Angelegenheiten werden sich gerecht abwickeln und früher, als Sie erhoffen könnten."
(DASal 6,175) - "Ihre Kleidung soll einfach, aber standesgemäß sein, so dass Sie nicht abschreckend wirken, sondern die jungen Damen angelockt werden, Sie nachzuahmen; Ihre Worte seien einfach, höflich und liebenswürdig; Ihre Bewegungen und Ihr Gespräch weder zu beengt und gezwungen, noch zu frei und lässig; Ihr Antlitz sei sauber und gepflegt; es möge mit einem Wort in allem die Güte und Bescheidenheit herrschen, wie es einer Tochter Gottes entspricht."
(DASal 6,265) - "Die Liebe glaubt und hofft alles Gute vom Nächsten; niemals denkt sie böse von ihm; sie hat ihre Lust an der Wahrheit und Güte, nicht aber an der Bosheit."
FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 193) - "Bekämpfen Sie Ihre Ungeduld, indem Sie nicht nur bei jedem Anlass, sondern auch ohne Anlass heilige Güte und Sanftmut jenen gegenüber üben, die Ihnen am lästigsten fallen. Und Gott wird Ihr Vorhaben segnen."
(DASal 6,159) - "Bewunderung entsteht in uns durch Begegnung mit einer neuen Wahrheit, die wir nicht kannten und auch nicht vermuteten. Und wenn die neuerkannte Wahrheit noch mit Schönheit und Güte gepaart ist, dann wird die daraus entspringende Bewunderung überaus beglückend."
(DASal 4,45) - "Eines der besten Kennzeichen für die Güte der Eingebungen, zumal der außergewöhnlichen, ist Friede und Ruhe des Herzens, das sie empfängt. Denn der göttliche Geist ist wohl gewaltig, aber von einer sanften, milden, friedlichen Gewalt."
(DASal 4,111) - "Als Gott die menschliche Natur mit jenen natürlichen Mitteln ausstatten wollte, die ihr notwendig sind, um seine göttliche Güte zu verherrlichen, erschuf er um des Menschen willen alle Tiere und Pflanzen. Um dann für die Bedürfnisse der Tiere und Pflanzen zu sorgen, schuf er verschiedenartiges Erdreich, verschiedene Jahreszeiten, Quellen, Winde, Regenfälle, ... die Elemente, den Himmel und die Gestirne, alles in einer so wunderbaren Ordnung, dass fast alle Geschöpfe einander dienen. So tragen uns die Pferde, wir aber pflegen sie; die Schafe nähren und kleiden uns, wir aber weiden sie. Die Erde lässt Dünste in die Luft aufsteigen, die Luft hingegen spendet der Erde den Regen. Die Hand dient dem Fuß, der Fuß trägt die Hand. Zu welch leidenschaftlicher Liebe muss doch unser Herz für die allerhöchste Weisheit entflammt werden, wenn wir diese Hinordnung aufeinander betrachten."
(DASal 3,106) - "Ich habe vor allem die unbegreifliche Güte und Langmut erwogen, mit der Gott mich so väterlich in meinen Sünden ertragen, so oft und liebevoll zur Umkehr eingeladen, so langmütig auf meine reuige Buße gewartet hat, bis zu diesem... Jahr meines Lebens trotz all meiner Undankbarkeit, Unredlichkeit und Untreue."
(DASal 1,61)