Herz

  • "Sobald der Mensch ein wenig aufmerksam an Gott denkt, fühlt sein Herz eine gewisse beglückende Erregung, die Zeugnis gibt, dass Gott der Gott des menschlichen Herzens ist."
    FRANZ VON SALES

  • "Kannst du deinem göttlichen Bräutigam nicht saftige Früchte anbieten, so gib ihm gedörrte; ihm gelten sie ebensoviel, wenn nur das Herz, das sie darbringt, völlig entschlossen ist, ihn zu lieben."
    FRANZ VON SALES

  • "Wer das Herz eines Menschen besitzt, besitzt den ganzen Menschen."
    FRANZ VON SALES

  • "Üben Sie kräftig Ihr Herz in der inneren und äußeren Milde und halten Sie es in Ruhe inmitten der vielfältigen Angelegenheiten, die sich ergeben. Hüten Sie sich sehr vor Übertreibung, sie ist die Pest der heiligen Frömmigkeit."
    (DASal 6,370)

  • "Prüfe darum oft dein Herz, ob es gegen den Nächsten so gesinnt ist, wie du es von ihm erwartest, wenn du an seiner Stelle wärest, dann handelst du gewiss vernünftig."
    (DASal 6,127)

  • "Mit einem Wort, wir gleichen den Wachteln von Paphlagonien, die zwei Herzen haben: wir haben ein mildes, nachsichtiges und höfliches Herz für uns, gegen die anderen aber ein hartes, strenges und unerbittliches."
    FRANZ VON SALES

  • "Ich mag keineswegs jene gewissen Seelen, die nichts lieben und bei allen Ereignissen unbewegt bleiben und das tun aus Mangel an Kraft und Herz oder aus Geringschätzung des Guten und des Bösen."
    (DASal 6,142)

  • "Wir segeln unter allen Stürmen dahin, wenn nur unser Herz gerade, unsere Absicht gut, unser Auge auf Gott gerichtet ist und unser Vertrauen auf ihm ruht."
    FRANZ VON SALES

  • "Wenn Sie andere zurechtweisen, soll es immer mit dem Herzen und mit milden Worten geschehen. Achten Sie beim Tadeln der Fehler darauf, dass Sie in Ihrem Herzen den schwachen Menschen entschuldigen und den Fehler verkleinern; denn so wirken die Mahnungen am nachhaltigsten."
    (DASal 5,403)

  • "Hüten Sie sich vor Überhastung, Melancholie und Ängstlichkeit! Sie wollen doch um nichts in der Welt Gott beleidigen. Das genügt, um frohen Herzens zu leben."
    (DASal 5,52)

  • "Der eine entnimmt seiner Geldbörse gern Almosen für die Armen, aber er kann aus seinem Herzen nicht die Liebe hervorbringen, seinen Feinden zu verzeihen. - Der andere verzeiht wohl seinen Feinden, seine Gläubiger befriedigt er aber nur, wenn ihn das Gericht dazu zwingt."
    (DASal 1,33)

  • "Vor allem aber empfehle ich dir das Gebet des Geistes und des Herzens, ganz besonders jenes, das zum Gegenstand das Leben und Leiden des Heilands hat. Wenn du ihn oft betrachtest, wird deine Seele von ihm erfüllt, du lernst seine Art und Weise kennen und deine Handlungen nach den seinen formen."
    (DASal 1,71)

  • "Bete nicht hastig, um recht viel beten zu können, sondern bemühe dich, was du betest, von Herzen zu beten. Ein Vater unser innig gebetet ist mehr wert, als viele rasch und eilfertig heruntergeleiert."
    (DASal 1,72)


  • "Ich fürchte tatsächlich den Geist des Zwanges und des Trübsinns. Nein, meine liebe Tochter! Ich wünsche, dass Sie ein weites und großes Herz voll Demut haben auf dem Weg unseres Herrn, aber zugleich ein Herz voll Demut, Milde und Zucht."
    (DASal 5,70)

  • "Das Gebet ist die segensreiche Quelle, deren belebende Wasser die Pflänzchen unserer guten Wünsche zum Grünen und Blühen bringen, jeden Makel von unserer Seele hinwegspülen und das von Leidenschaft erhitzte Herz abkühlen."
    (DASal 1,71)

  • "Wer von menschlicher, natürlicher Liebe erfasst ist, hat seine Gedanken fast immer beim Gegenstand seiner Liebe, sein Herz strömt über von Zärtlichkeit gegen ihn und sein Mund ist voll des Lobes für ihn; ... So können auch jene, die Gott lieben, nicht aufhören, an ihn zu denken, für ihn zu atmen, nach ihm zu streben, von ihm zu sprechen; ..."
    (DASal 1,87)

  • "In dieser Übung der geistlichen Einsamkeit und der kurzen Herzenserhebungen zu Gott besteht das große Werk der Frömmigkeit. Sie kann im Notfall alle übrigen Gebete ersetzen, ihre Unterlassung kann aber durch nichts ersetzt werden."
    (DASal 1,89)

  • "Ich liebe vor allem diese drei kleinen Tugenden: die Güte des Herzens, den Geist der Armut und die Einfachheit des Lebens; und diese niedrigen Übungen: Kranke besuchen, Armen dienen, Betrübte trösten und ähnliche; alles aber ohne Ungestüm in wahrer Freiheit."
    (DASAl 5,96)

  • "Manche haben eine Anzahl von Stoßgebeten gesammelt, die sehr nützlich sind. Wenn ich dir aber einen Rat geben darf, so lege dich nicht auf bestimmte Worte fest, sondern sprich im Herzen oder mit dem Mund diejenigen aus, die dir im Augenblick die Liebe eingibt."
    (DASal 1,86)

  • "Es ist vor allem notwendig, dass du nach der Betrachtung die Entschlüsse, die du in ihrem Verlauf gefasst hast, festhältst und tagsüber sorgfältig ausführst. Sie sind ja die große Frucht der Betrachtung, ohne die sie nicht nur unnütz, sondern oft sogar schädlich ist, weil bloß betrachtete, aber nicht geübte Tugenden Geist und Herz nur aufblähen."
    (DASal 1,78f)

  • "Meine liebe Tochter, halten Sie Ihr Herz weit offen vor Gott; gehen Sie Ihren Weg in seiner Gegenwart immer fröhlich weiter. Er liebt uns zärtlich, er ist ganz unser, dieser gütige Jesus; seien auch wir nur ganz die Seinen, lieben wir ihn, geben wir uns ihm hin."
    (DASal 5,121)

  • "Wir können die Mitmenschen nie zu viel lieben und somit auch in der Liebe nie die Grenzen der Vernunft überschreiten, sofern die Liebe wirklich im Herzen wurzelt; die Äußerungen der Liebe allerdings können verkehrt, übertrieben und unvernünftig sein."
    (DASal 2,66)

  • "Wundern wir uns also nicht, wenn wir nicht alle gleich sanft und gleich milde sind. Die Hauptsache ist, dass wir den Nächsten mit dem Herzen lieben, dass wir ihn lieben, wie der Herr uns geliebt hat; d. h. also, dass wir ihn mehr lieben als uns selbst, dass wir ihn in allem unserer eigenen Person vorziehen und ihm nichts abschlagen, was ihm dienen könnte."
    (DASal 2,69)

  • "Wenn böse Gedanken Sie überkommen und Sie ihrer gewahr werden, verrichten Sie einen positiven Akt durch ein entgegengesetztes Herzensgebet und verlieren Sie nicht Ihre Zeit mit Grübeleien, sondern gehen Sie darüber hinweg."
    (DASal 5,374)

  • "Es ist sehr schwer, ins Schwarze zu treffen, auch wenn man gut zielt und gut schießt. Aber das ist sicher, hinzielen müssen wir aufs Schwarze, auf den Kern der Tugend, die wir über alles lieben sollen, ob es sich um Demut, Herzlichkeit oder eine andere Tugend handelt."
    (DASal 2,69)

  • "Herzliche Liebe ist ohne kindliches Vertrauen nicht denkbar; beide Tugenden gehören aufs innigste zusammen."
    (DASal 2,73)

  • "Es ist doch ein Unterschied, ob einer Gift besitzt oder vergiftet ist. Die Apotheker halten fast alle Gifte, um sie nach Bedarf zu verwenden; sie sind aber deswegen nicht vergiftet, denn sie haben das Gift nicht in ihrem Leib, sondern im Laden. So kannst auch du Reichtümer besitzen, ohne von ihnen vergiftet zu sein, dann nämlich, wenn du sie im Haus, auf der Bank, nicht aber in deinem Herzen hast."
    (DASal 1,143f)

  • "Vor allem müssen wir, meine liebe Mutter, ein gutes, sanftmütiges und dem Nächsten gegenüber liebevolles Herz haben, besonders wenn er uns zur Last und zum Ekel geworden ist; denn dann haben wir nichts an ihm, um ihn zu lieben, sondern nur Ehrfurcht für den Heiland, welche die Liebe zweifellos um so wertvoller und würdiger macht, je reiner und freier sie von hinfälligen Beweggründen ist."
    (DASal 6,218)

  • "Man soll den Nächsten lieben, weil Gott in ihm ist, oder damit Er in sein Herz einkehre."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 137)

  • "Gefällt es Gott, uns zur Vollkommenheit der Engel zu erheben, dann werden wir auch gute Engel sein. Vorläufig aber üben wir uns einfach, demütig und eifrig in den kleinen Tugenden, deren Erwerb der Herr unserer Sorge und unserem Eifer anvertraut hat, in Geduld, Herzensabtötung, Demut und Armut, im Gehorsam, in der Keuschheit, in der Liebe zum Nächsten, im Ertragen unserer Fehler, in der Sorgfalt und im heiligen Eifer."
    (DASal 1,112)

  • "Ein Stück Fleisch zurückweisen, um ein anderes zu nehmen, herumzustochern und nichts gut zubereitet oder appetitlich genug zu finden, bei jedem Stück geheimnisvoll tun, das verrät ein verweichlichtes Herz, einen auf Schüssel und Fleischplatten eingestellten Geist."
    (DASal 1,166)

  • "Man kann es nicht Beten nennen, etwas mit den Lippen zu murmeln, wenn damit nicht die Aufmerksamkeit des Herzens verbunden ist."
    (DASal 9,232)

  • "Ob ich lebe oder sterbe, ist mir gleich, da mein Gott ein ewig siegreiches Leben lebt. Sogar der Tod kann das Herz nicht traurig stimmen, denn es weiß, dass seine allerhöchste Liebe lebendig ist."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 194)

  • "Zu Zeiten des Friedens und der Stille vervielfachen Sie die Akte der Gelassenheit; denn dadurch zähmen Sie Ihr Herz zur Milde."
    (DASal 6,137)

  • "Sorgen Sie sich nicht ab, viele mündliche Gebete zu verrichten. Wann immer Sie beten und Ihr Herz zum innerlichen Gebet hingezogen fühlen, lassen Sie ihm freien Lauf; und wenn Sie mit dem innerlichen Gebet nur das Vaterunser, das Ave Maria und das Glaubensbekenntnis verrichten, können Sie sich zufrieden geben."
    (DASal 6,137)

  • "Je mehr sich das Herz am Troste Gottes erfreut, um so weniger hängt es am Gott des Trostes."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 87)

  • "Bewahrt also euren Frauen eine zarte, beständige und herzliche Liebe, ihr Ehemänner! Deshalb wurde ja die Frau aus nächster Herzensnähe des ersten Menschen genommen, damit sie von ihm herzlich und zärtlich geliebt werde."
    (DASal 1,197)

  • "Die Welt sieht die Frommen fasten, beten, Unrecht ertragen, den Kranken dienen, die Armen beschenken, Nachtwachen halten, ihren Zorn niederringen, ihre Leidenschaften bezähmen und überwinden, irdischen Vergnügungen entsagen und ähnliches, was schwer und hart erscheint. Die Welt sieht aber nicht die innere Frömmigkeit des Herzens, die all dies begehrenswert, schön und leicht macht."
    (DASal 1,35)

  • "Mitleiden, Teilnahme am Leiden, Mitfühlen und Erbarmen, das alles ist nichts anderes als eine Gemütsregung, die uns teilhaben lässt an dem Leiden und dem Schmerz dessen, den wir lieben, indem sie die Not, die er leidet, in unser Herz zieht."
    (DASal 3,244)

  • "Eines der besten Kennzeichen für die Güte der Eingebungen, zumal der außergewöhnlichen, ist Friede und Ruhe des Herzens, das sie empfängt. Denn der göttliche Geist ist wohl gewaltig, aber von einer sanften, milden, friedlichen Gewalt."
    (DASal 4,111)

  • "Kurz gesagt die drei besten und sichersten Kennzeichen der echten Eingebungen sind: Ausdauer, im Gegensatz zu Unbeständigkeit und Leichtfertigkeit; Friede und Sanftmut des Herzens im Gegensatz zu Unruhe und Hast; demütiger Gehorsam im Gegensatz zu Hartnäckigkeit und Launenhaftigkeit."
    (DASal 4,115)

  • "Meine sehr liebe Tochter, jedes Mal, wenn Sie finden, dass Ihr Herz von der Milde entfernt ist, ergreifen Sie es nur ganz sachte mit den Fingerspitzen, um es wieder an seinen Platz zu stellen, nicht aber mit geballter Faust, wie man sagt, und nicht heftig."
    (DASal 7,138)

  • "Gott bewahre uns vor solch eingebildetem Eifer, der sehr oft im Grunde unseres Herzens eine eitle, heimliche Selbstgefälligkeit nährt. Große Werke liegen nicht immer auf unserem Wege; zu jeder Zeit aber können wir kleine in ausgezeichneter Weise, d. h. mit großer Liebe tun."
    (DASal 4,303)

  • "Erhebe also dein Herz ganz sanft, wenn es gefallen ist, und demütige dich tief vor Gott in der Erkenntnis deines Elends, ohne jemals über deinen Fall erstaunt zu sein."
    (DASal 1,134)

  • "Schlagen wir doch niemals die Augen nieder, ohne auch im Herzen demütig zu sein! Tun wir nicht, als ob wir die Letzten sein wollten, wenn das nicht wirklich unsere ehrliche Absicht ist."
    (DASal 1,120)

  • "Glaube mir, ruhige und herzliche Ermahnungen des Vaters vermögen ein Kind viel eher zu bessern als Zorn und Wutausbrüche. So ist es auch bei uns. Haben wir einen Fehler begangen, dann mahnen wir unser Herz ruhig und liebevoll, mehr aus Mitleid als in leidenschaftlichem Unwillen; ..."
    (DASal 1,133)

  • "Sei aber darauf bedacht, dass Sanftmut und Demut in deinem Herzen wohnen. Es ist ja einer der teuflischen Schliche, dass viele sich nur in Worten und äußeren Gesten dieser beiden Tugenden bedienen, ohne deren innere Akte zu pflegen. Sie bilden sich ein, demütig und sanftmütig zu sein, sind es aber in Wirklichkeit gar nicht."
    (DASal 1,129)

  • "Bei Parlaments- und Gerichtssitzungen machen oft die Türhüter, die "Ruhe !" schreien, mehr Lärm als die Leute, die sie zum Schweigen bringen wollen; so geht es auch oft mit dem Zorn: wenn wir heftig dagegen ankämpfen, machen wir unser Herz unruhiger, als es vorher war, so dass es vor Aufregung nicht mehr Herr über sich selbst ist."
    (DASal 1,131)

  • "Der Heiland hat uns von unserer frühesten Jugend an genährt und gebildet. Er hat uns in die Arme seiner göttlichen Vorsehung genommen. Durch die Taufe hat er uns zu den Seinen gemacht, hat uns mit unvergleichlicher Liebe Nahrung für Herz und Leib gegeben."
    (DASal 4,56)

  • "Teure Entschlüsse, ihr seid der Baum des Lebens, den Gott mit eigener Hand in mein Herz gepflanzt, den mein Heiland mit seinem Blut begossen hat, damit er Frucht bringe. Lieber tausendmal sterben als zulassen, daß ein Sturm ihn entwurzle. Nein, weder Eitelkeit noch Vergnügungen, weder Reichtümer noch Leiden werden jemals mein Vorhaben mir entreißen können. Heiland, Du hast diesen Baum gepflanzt und in Deiner Vatergüte für Deinen Garten bestimmt. Wie viele Seelen gibt es, denen solche Gunst nicht ward! Wie kann ich mich genug demütigen unter Deine Barmherzigkeit?"
    (DASal 1,258)

  • "Das Manna kam als Speise der Menschen; so auch Christus. Daher wurde er in Betlehem geboren, d.h. Haus des Brotes. Er ist Speise in der Eucharistie, ebenso mystisch Speise des Herzens für alle Menschen."
    (DASal 9,159)

  • "Ihre Gebetsweise ist gut; bleiben Sie nur recht treu bei Gott in diesem liebevollen und ruhigen Warten des Herzens, in diesem sanften Schlafen in den Armen seiner Vorsehung und in dieser schlichten Einwilligung in seinen heiligen Willen, denn all dies ist ihm angenehm."
    (DASal 5,197)

  • "Wir müssen unsere Herzen wie der kleine Johannes vom wilden Honig, wie vom Gewöhnlichen nähren; das heißt, alles in der Stadt wie auf dem Land für die hochheilige Liebe Gottes nutzbar machen."
    (DASal 5,132)

  • "Darf man im Advent bei Wasser und Brot fasten und den ganzen Winter barfuß gehen? Ich wünschte, wir hätten nicht die Füße, sondern das Herz entblößt."
    (DASal 5,194)

  • "Als Gott die menschliche Natur mit jenen natürlichen Mitteln ausstatten wollte, die ihr notwendig sind, um seine göttliche Güte zu verherrlichen, erschuf er um des Menschen willen alle Tiere und Pflanzen. Um dann für die Bedürfnisse der Tiere und Pflanzen zu sorgen, schuf er verschiedenartiges Erdreich, verschiedene Jahreszeiten, Quellen, Winde, Regenfälle, ... die Elemente, den Himmel und die Gestirne, alles in einer so wunderbaren Ordnung, dass fast alle Geschöpfe einander dienen. So tragen uns die Pferde, wir aber pflegen sie; die Schafe nähren und kleiden uns, wir aber weiden sie. Die Erde lässt Dünste in die Luft aufsteigen, die Luft hingegen spendet der Erde den Regen. Die Hand dient dem Fuß, der Fuß trägt die Hand. Zu welch leidenschaftlicher Liebe muss doch unser Herz für die allerhöchste Weisheit entflammt werden, wenn wir diese Hinordnung aufeinander betrachten."
    (DASal 3,106)

  • "Wir müssen oft unser Herz prüfen, um zu sehen, ob es auch bereit ist, sich all seiner Gewänder zu entledigen, um dann auch, wenn es an der Zeit ist, die dem Dienst der Liebe zuträglichen Neigungen wieder zu ergreifen, damit wir ganz nackt mit unserem göttlichen Erlöser am Kreuz sterben und dann als neuer Mensch mit ihm auferstehen."
    (DASal 4,165)

  • "Als die Israeliten Ägypten verließen, waren nicht alle mit dem Herzen dabei. Deshalb trauerten viele von ihnen in der Wüste dem Fleisch und den Zwiebeln nach, die sie in Ägypten reichlich genossen hatten. So gibt es auch viele Menschen, die sich nach außen von der Sünde abwenden, nicht aber innerlich. Sie wollen zwar nicht mehr sündigen, bedauern es aber, dass sie den unseligen Genüssen der Sünde entsagen müssen."
    (DASal 1,43)

  • "Ich wende mich nun dem Thron der unendlichen Barmherzigkeit Gottes zu. Ich verabscheue von ganzem Herzen und aus allen Kräften die Sünden meines bisherigen Lebens. Ich bitte demütig um Gnade, Barmherzigkeit und Verzeihung, um vollständige Vergebung meines Verbrechens, kraft des Leidens und Todes Jesu des Herrn und Erlösers meiner Seele. Auf diese einzige Grundlage stütze ich meine Hoffnung. So erneuere ich das heilige Treuegelöbnis, das ich am Tag meiner Taufe abgelegt habe."
    (DASal 1,62)

  • "Als der Hauptmann sah, dass Jesus tot war, befahl er, ihm einen Lanzenstich in die Seite zu geben. Das geschah, und man stieß ihn genau ins Herz. Als seine Seite geöffnet war, sah man, dass er wirklich tot war, gestorben an der Krankheit seines Herzens, d.h. an der Liebe seines Herzens. Unser Herr wollte aus mehreren Gründen, dass seine Seite geöffnet wurde. Der erste Grund war, dass man die Gesinnungen seines Herzens sehe; das sind die Gedanken der Liebe und herzlicher Zuneigung für uns. Dadurch sollten wir sehen, wie sehr er danach verlangt, uns seine Gnaden und Segnungen zu schenken, ja sogar sein Herz."
    (DASal 9,245)

  • "Ja, wahrhaftig, wer Jesus in seinem Herzen trägt, gleicht ihm bald auch in all seinen äußeren Handlungen. Darum möchte ich vor allem das erhabene und heilige Wort "Es lebe Jesus!" in dein Herz schreiben. Ich bin sicher, dann wird dein Leben das aus dem Herzen sprießt, wie der Mandelbaum aus dem Kern, als Früchte nur Handlungen hervorbringen, denen dieses Heilswort aufgeprägt und eingegraben ist. Wie der geliebte Jesus in deinem Herzen lebt, so wird er auch in deinen Handlungen lebendig sein, wird sein Name geschrieben stehen auf deinen Augen, auf deinem Mund, auf deinen Händen, ja auf deinen Haaren und du wirst mit dem hl. Paulus sagen können: "Ich lebe, aber nicht mehr ich, sondern Jesus Christus lebt in mir" (Gal 2,20). Mit einem Wort: Wer das Herz des Menschen gewonnen hat, besitzt den ganzen Menschen."
    (DASal 1,164)

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