Menschen


  • "Ich muss zugeben, dass mir diese eingebildete Empfindungslosigkeit derer, die es nicht leiden wollen, dass man Mensch sei, immer als richtiges Hirngespinst erschien."
    (DASal 5,188)

  • "Wenn Sie andere zurechtweisen, soll es immer mit dem Herzen und mit milden Worten geschehen. Achten Sie beim Tadeln der Fehler darauf, dass Sie in Ihrem Herzen den schwachen Menschen entschuldigen und den Fehler verkleinern; denn so wirken die Mahnungen am nachhaltigsten."
    (DASal 5,403)

  • "Manche Leute sind der irrigen Ansicht, es sei Verstellung und Hinterlist, Menschen, die uns unsympathisch sind, Beweise herzlicher Liebe und freundschaftlicher Gesinnung zu geben."
    (DASal 2,179f)

  • "Es gibt Menschen, die sonst recht tüchtig und gut sind, aber an ihren Ansichten derart hängen und sie für so sicher halten, dass sie niemals davon abgehen wollen. Man muss sich sehr in acht nehmen, solche Menschen um ihre Meinung zu fragen, wenn sie nicht darauf gefasst sind; antworten sie rasch und ohne genügende Überlegung, so ist es dann fast unmöglich, sie zur Erkenntnis und zum Eingeständnis ihres Irrtums zu bringen."
    (DASal 2,206)

  • "Kirche kommt von einem griechischen Wort, das „berufen“ bedeutet. Kirche bezeichnet also eine Versammlung oder Gemeinschaft von Berufenen … Die Kirche ist eine heilige Gesamtheit oder allgemeine Gemeinschaft von Menschen, geeint und vereinigt im Bekenntnis des einen gleichen christlichen Glaubens, in der Teilnahme an den gleichen Sakramenten."
    (DASal 10,41)

  • "Ich bin dafür, manchmal niedrige Dienste zu leisten, sogar Untergebenen und auch eingebildeten Menschen; besonders aber Armen, Kranken, den Hausgenossen und auswärts; es muss aber immer unbefangen und fröhlich geschehen."
    (DASal 5,69)

  • "Die Ordensgemeinschaften sind nicht eine Vereinigung von Vollkommenen, sondern von Menschen, die den Mut haben, vollkommen werden zu wollen."
    (DASal 2,250)

  • "Frei von einem Laster sein, heißt noch lange nicht, die entgegengesetzte Tugend besitzen. Manche Menschen scheinen überaus tugendhaft zu sein; in Wirklichkeit besitzen sie keine Tugend, weil sie sich keine durch ihr Bemühen erworben haben."
    (DASal 2,249)

  • "Und wenn wir die Handlungen des Nächsten betrachten, dann sei es nur unter dem günstigsten Gesichtswinkel. Und wenn wir weder die Tat, noch die Absicht eines Menschen entschuldigen können, von dem wir anderseits wissen, dass er gut ist, dann urteilen wir nicht darüber, entfernen wir das aus unserem Geist und überlassen wir Gott die Beurteilung."
    (DASal 5,381)

  • "Es gibt Menschen, die in falscher und kindlicher Demut das Gute, das sie haben, nicht sehen wollen."
    (DASal 2,79)

  • "Das Streben nach den hohen und erhabenen Dingen ist Illusionen, Täuschungen und Irrtümern ausgesetzt; es kommt oft vor, dass solche, die sich für Engel halten, nicht einmal gute Menschen sind; sie geben sich wohl großartig in Worten, erhaben im Reden, weniger aber in der Gesinnung und in den Werken."
    (DASal 1,112f)

  • "Nie habe ich das Vorgehen jener billigen können, die bei Äußerlichkeiten beginnen, um den Menschen zu bessern: bei Haltung, Kleidung oder Frisur. Mir scheint im Gegenteil, man muss beim inneren Menschen anfangen."
    (DASal 1,163)

  • "Sehen Sie alle jene Wünsche für verdächtig an, die nach dem allgemeinen Empfinden gut meinender Menschen nicht in die Tat umgesetzt werden können: so etwa die Wünsche nach einer gewissen christlichen Vollkommenheit, die zwar der Einbildung vorschweben, aber nicht verwirklicht werden kann und über die viele zwar Vorlesungen halten, keiner aber ihre Taten vollbringt."
    (DASal 6,39)

  • "Die meisten Fehler, welche fromme Menschen in der Ausübung ihrer Standespflichten begehen, kommen daher, dass sie sich nicht genug in der Gegenwart Gottes aufhalten."
    FRANZ VON SALES (nach Camus, S. 185)

  • "Das freventliche Urteilen müssen wir in seinen Ursachen bekämpfen. Es gibt Menschen mit verbittertem, essigsaurem, vergrämtem Charakter, die alles bitter und sauer machen, was sie anfassen, und wie der Prophet Amos (6,3) sagt, jedes Urteil mit Wermut tränken, die über den Nächsten nicht anders als mit unerbittlicher Strenge urteilen."
    (DASal 1,175)

  • "Wir müssen Geduld haben mit aller Welt, und in erster Linie mit uns selbst, da wir uns selbst lästiger fallen als irgendein anderer, seitdem wir zu unterscheiden wissen zwischen dem alten und dem neuen Adam, dem inneren und dem äußeren Menschen."
    (DASal 6,96f)

  • "Manche Menschen urteilen freventlich nicht aus Verbitterung, sondern aus Stolz. Sie meinen ihre eigene Ehre in dem Maß zu steigern, als sie die des anderen herabsetzen: freche und anmaßende Leute, die sich selbst bewundern und sich so erhaben dünken, dass alle Menschen in ihren Augen unbedeutend sind und tief unter ihnen stehen."
    (DASal 1,175f)

  • "Das ist eben das Übel aller Übel bei den Menschen guten Willens, dass sie immer das sein wollen, was sie nicht sein können, und das nicht sein wollen, was sie sein könnten."
    (DASal 6,99)

  • "Wir können das Gestern nicht nach dem Heute beurteilen und das Heute nicht nach gestern; allein der letzte Tag entscheidet über alle. Wir können also niemals einen Menschen schlecht nennen, ohne Gefahr zu laufen, dass wir lügen."
    (DASal 1,181)

  • "Bewahrt also euren Frauen eine zarte, beständige und herzliche Liebe, ihr Ehemänner! Deshalb wurde ja die Frau aus nächster Herzensnähe des ersten Menschen genommen, damit sie von ihm herzlich und zärtlich geliebt werde."
    (DASal 1,197)

  • "Die Eigenliebe, die Hochschätzung unser selbst und die falsche Geistesfreiheit, das sind Wurzeln, die man nicht leicht aus dem Menschenherzen reißen kann. Man kann nur verhindern, dass sie ihre Früchte, die Sünden, hervorbringen."
    (DASal 7,125)

  • "Das Streben nach Tugend und die Liebe zu ihr machen uns allmählich selbst tugendhaft; das Streben nach Ehre und die Anhänglichkeit daran machen uns verächtlich und lächerlich. Vernünftige Menschen befassen sich nicht mit all dem kindischen Getue von Rangstufen, Ehren und Titeln."
    (DASal 1,118)

  • "Es gibt Menschen, die glauben, man könne nicht viel Eifer haben, wenn man nicht in großen Zorn gerät. Sie meinen, nichts in Ordnung bringen zu können, ohne dass sie alles zerschlagen. In Wahrheit aber ist es so, dass sich der wahre Eifer fast nie des Zornes bedient."
    (DASal 4,213)

  • "Unser Herr wusste sehr gut, wie überaus notwendig die Menschen den Frieden haben. Deshalb hat er über nichts so viel gepredigt wie über diesen Frieden, der aus der gegenseitigen Liebe hervorgeht, die er uns so sehr empfohlen hat."
    (DASal 9,335)

  • "Es gibt drei Arten von Gütern für den Menschen auf dieser Welt: das Nützliche, das Angenehme und das Ehrenhafte, und wir werden zu allem Unterfangen und zu allem Tun durch eines dieser drei Mittel angeregt: entweder durch den Nutzen oder durch das Vergnügen oder durch die Ehrbarkeit."
    (DASal 9,97)

  • "Mit einem Wort: diese kleinen Versuchungen zu Zorn, Argwohn, Eifersucht, Neid, Liebeleien, Narreteien, Eitelkeit, Doppelzüngigkeit und Geziertheit, unanständigen Gedanken, das sind die ständigen Plagen auch solcher Menschen, die am meisten zum frommen Leben entschlossen sind."
    (DASal 1,222)

  • "Glaube mir, die Frömmigkeit ist das Schönste, was es gibt. Sie ist die Königin der Tugenden, die Vollendung der Liebe. Ist die Liebe eine Pflanze, dann ist die Frömmigkeit ihre Blüte; ist sie ein Edelstein, dann ist die Frömmigkeit sein Glanz; ist sie ein kostbarer Balsam, dann ist die Frömmigkeit dessen Duft, ein lieblicher Duft, der die Menschen erquickt und die Engel erfreut."
    (DASal 1,36f)

  • "Durch das Zusammentreffen mit so vielen guten Menschen wurden die Entschlüsse und mein Geist erneuert, was in meinem Beruf notwendig ist."
    (DASal 8,216)

  • "Gott hat mich mir selbst genommen, um mich zu sich zu nehmen und mich dann dem Volk zu geben, d. h. er hatte mich verwandelt von dem, der ich für mich war, zu dem, der ich für die Menschen wurde."
    (DASal 5,247)

  • "Die Beharrlichkeit ist auf alle Fälle die wünschenswerteste Gabe, die wir in diesem Leben erhoffen können und zwar von Gott allein, von ihm, der allein den zu festigen vermag, der steht, und den aufrichten kann, der daran ist zu fallen. Deshalb sollen wir auch nie aufhören, um diese Gabe zu bitten und die Mittel zu gebrauchen, durch die wir sie nach Gottes Weisung erlangen, nämlich Gebet, Fasten und Almosen, Sakramentenempfang, Umgang mit guten Menschen, Anhören und Lesen der Heiligen Schrift."
    (DASal 3,174)

  • "Echten Wert erkennt man wie echten Balsam. Man prüft den Balsam, indem man ihn ins Wasser tropfen lässt; sinkt er unter und bleibt am Boden, so gilt er als besonders fein und kostbar. Will man erkennen, ob ein Mensch wirklich weise, gelehrt, hochherzig und edel ist, dann muss man prüfen, ob diese Eigenschaften mit Demut, Bescheidenheit und Duldsamkeit gepaart sind, denn dann sind sie echte Werte. Wenn sie aber obenauf schwimmen, wenn sie zur Schau gestellt sein wollen, dann werden sie um so weniger echte Werte sein, je mehr sie scheinen wollen."
    (DASal 1,117)

  • "Bei all unseren Werken, die wir schaffen oder beginnen, haben wir, falls wir gut beraten sind, das Ziel vor Augen, weil wir es haben müssen. Wenn z. B. jemand ein Haus oder einen Palast bauen will, überlegt er zuerst, ob es als Wohnung für einen Winzer oder irgendeinen Bauern bestimmt ist oder vielmehr für einen Herrn. Er muß ja eine ganz andere Bauweise anwenden je nach dem Stand der Person, die er hier wohnen lassen will. Der ewige Vater hat dasselbe getan, als er die Welt schuf; er plante ja, sie für die Menschwerdung seines Sohnes zu schaffen, der das ewige Wort ist. Das Ziel seines Werkes war also dessen Anfang, denn seine göttliche Weisheit hat ja von aller Ewigkeit vorhergesehen, daß das Wort unsere Natur annehmen und auf diese Erde kommen soll. Das alles hatte er beschlossen, ehe Luzifer und die Welt geschaffen wurden und ehe unsere Stammeltern sündigten, und wir halten nach der Überlieferung für sicher, daß Unser Herr ... in diese Welt gekommen ist, unsere Natur angenommen hat und Mensch wurde."
    (DASal 9,464)

  • "Das Manna kam als Speise der Menschen; so auch Christus. Daher wurde er in Betlehem geboren, d.h. Haus des Brotes. Er ist Speise in der Eucharistie, ebenso mystisch Speise des Herzens für alle Menschen."
    (DASal 9,159)

  • "Leben Sie fröhlich und mutig, denn der Engel, der singend die Geburt unseres kleinen Erlösers ankündigt, singt verkündigend, dass er den Menschen guten Willens Freude, Friede und Glück bringt."
    (DASal 7,99)

  • "Als Gott die menschliche Natur mit jenen natürlichen Mitteln ausstatten wollte, die ihr notwendig sind, um seine göttliche Güte zu verherrlichen, erschuf er um des Menschen willen alle Tiere und Pflanzen. Um dann für die Bedürfnisse der Tiere und Pflanzen zu sorgen, schuf er verschiedenartiges Erdreich, verschiedene Jahreszeiten, Quellen, Winde, Regenfälle, ... die Elemente, den Himmel und die Gestirne, alles in einer so wunderbaren Ordnung, dass fast alle Geschöpfe einander dienen. So tragen uns die Pferde, wir aber pflegen sie; die Schafe nähren und kleiden uns, wir aber weiden sie. Die Erde lässt Dünste in die Luft aufsteigen, die Luft hingegen spendet der Erde den Regen. Die Hand dient dem Fuß, der Fuß trägt die Hand. Zu welch leidenschaftlicher Liebe muss doch unser Herz für die allerhöchste Weisheit entflammt werden, wenn wir diese Hinordnung aufeinander betrachten."
    (DASal 3,106)

  • "Der Mensch ist Vollendung des Weltalls, der Geist Vollendung des Menschen, die Liebe Vollendung des Geistes und die göttliche Liebe Vollendung der Liebe. Daher ist die göttliche Liebe Ziel, Vollendung und Krönung des Weltalls."
    (DASal 4,168)

  • "Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst. Das sind die einleitenden Gesänge der ganzen Fastenzeit; das sind die beiden Enden des Weges der Bußfertigen: der Ausgangspunkt von der Asche, der Zielpunkt zum Himmel von der Armseligkeit zu den Schätzen."
    (DASal 9,136)

  • "Wir müssen oft unser Herz prüfen, um zu sehen, ob es auch bereit ist, sich all seiner Gewänder zu entledigen, um dann auch, wenn es an der Zeit ist, die dem Dienst der Liebe zuträglichen Neigungen wieder zu ergreifen, damit wir ganz nackt mit unserem göttlichen Erlöser am Kreuz sterben und dann als neuer Mensch mit ihm auferstehen."
    (DASal 4,165)

  • "Als die Israeliten Ägypten verließen, waren nicht alle mit dem Herzen dabei. Deshalb trauerten viele von ihnen in der Wüste dem Fleisch und den Zwiebeln nach, die sie in Ägypten reichlich genossen hatten. So gibt es auch viele Menschen, die sich nach außen von der Sünde abwenden, nicht aber innerlich. Sie wollen zwar nicht mehr sündigen, bedauern es aber, dass sie den unseligen Genüssen der Sünde entsagen müssen."
    (DASal 1,43)

  • "Wie glücklich wären die Menschen, wenn sie am Ende ihres Lebens ganz wahrheitsgemäß mit dem Erlöser sagen könnten: Alles ist vollbracht, ich habe alles getan, was mir aufgetragen wurde,... ich habe getreu ausgeharrt in meinen Übungen, mir bleibt nichts mehr zu tun."
    (DASal 9,327)

  • "Ja, wahrhaftig, wer Jesus in seinem Herzen trägt, gleicht ihm bald auch in all seinen äußeren Handlungen. Darum möchte ich vor allem das erhabene und heilige Wort "Es lebe Jesus!" in dein Herz schreiben. Ich bin sicher, dann wird dein Leben das aus dem Herzen sprießt, wie der Mandelbaum aus dem Kern, als Früchte nur Handlungen hervorbringen, denen dieses Heilswort aufgeprägt und eingegraben ist. Wie der geliebte Jesus in deinem Herzen lebt, so wird er auch in deinen Handlungen lebendig sein, wird sein Name geschrieben stehen auf deinen Augen, auf deinem Mund, auf deinen Händen, ja auf deinen Haaren und du wirst mit dem hl. Paulus sagen können: "Ich lebe, aber nicht mehr ich, sondern Jesus Christus lebt in mir" (Gal 2,20). Mit einem Wort: Wer das Herz des Menschen gewonnen hat, besitzt den ganzen Menschen."
    (DASal 1,164)

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