Stimme
- "Franz Borgias, damals noch Herzog von Gandia, hegte auf seinen Jagden viele fromme Gedanken. „Wie seltsam“, meinte er, „daß die Falken auf die Faust zurückkehren, sich die Augen bedecken und sich an den Stock binden lassen, während die Menschen gegen die Stimme Gottes so widerspenstig sind."
(DASal 1,88)
- "Das nennt der göttliche Bräutigam „an die Tür klopfen“(Hld 2,5), dem Herzen der Braut zusprechen (Jes 40,2; Hos 2,14), sie aufwekken, wenn sie schläft (Hld 5,2), sie rufen und wieder rufen, wenn sie abwesend ist (ebd. 2,10ff), sie zum Honig, zum Pflücken der Äpfel und Blumen im Garten einladen (ebd. 5,1; 6,1), singen und seine liebliche Stimme an ihr Ohr dringen lassen (ebd. 2,14)."
(DASal 1,95)
- "Den Tugendakt macht aber schließlich erst die Zustimmung. Es wäre grober Undank und eine Beleidigung der göttlichen Majestät, wenn wir eine Einsprechung erhielten, uns daran freuten, aber die Zustimmung verweigerten. Das erweckte den Anschein, daß wir die Einsprechung geringschätzen. So geschah es der Braut des Hoheliedes: obwohl die liebliche Stimme des Bräutigams ihr Herz mit Freude erfüllte, öffnete sie ihm nicht unter einem nichtssagenden Vorwand; darauf verließ sie der Bräutigam in berechtigtem Zorn (Hld 5,6)."
(DASal 1,96)
- "Eine Frau von Ehre wird dann ihre Ohren verschließen, um nicht mehr den Pfauenschrei der Stimme des Betrügers zu hören, der sie listig bezaubern will (vgl. Ps 58,6). Hört sie aber zu, dann ist das ein schlimmes Vorzeichen, das den bevorstehenden Ruin ihres Herzens ahnen läßt."
(DASal 1,158)
- "Die Zeit, den Weinstock zu beschneiden, ist gekommen; die Stimme der Turteltaube ist in unserem Land zu hören“ (Hld 2,12). Wer fromm leben will, muß alles überflüssige Weltliche ablegen."
(DASal 1,206)
- "Sieht die Frau ihren Mann von der Reise heimkehren und hört seine Stimme, so mag sie vielleicht gerade viel zu tun haben und durch wichtige Arbeiten zurückgehalten werden, aber ihr Herz läßt sich nicht zurückhalten, es drängt alle anderen Gedanken beiseite, um einzig dem Gedanken an den Mann Platz zu schaffen. So geht es auch den Seelen, die Gott innig lieben. Mögen sie noch so beschäftigt sein, wenn der Gedanke an Gott sie berührt, dann verlieren sie fast die Fassung vor Freude, wieder beim Gegenstand ihrer Liebe zu sein. Das ist gewiß ein sehr gutes Zeichen."
(DASal 1,249f)
- "Damit Musik schön sei, müssen die Stimmen nicht nur hell, klar und deutlich erkennbar, sondern sie müssen auch aufeinander abgestimmt sein. So entsteht ein richtiger Zusammenklang, eine reine Harmonie. Diese wird erreicht durch die Einheit in der Verschiedenheit und durch die Verschiedenheit in der Einheit der Stimmen, die man nicht ohne Grund einen vielklingenden Zusammenklang oder vielmehr einen zusammenklingenden Vielklang nennen kann."
(DASal 3,50)
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