Zeit


  • "Wartet nicht, bis die Zeit euch drängt. Wisst ihr denn, ob ihr sie erleben werdet?"
    Franz von Sales

  • "Wir alle müssen die Fehler der anderen ertragen können und dürfen uns darüber nicht wundern. Sind wir auch selbst einmal eine Zeit lang in keinen Fehler gefallen, so kommt doch wieder eine Zeit, da wir in einem fort fallen und einen groben Fehler nach dem anderen begehen werden."
    (DASal 2,145)

  • "Wenn böse Gedanken Sie überkommen und Sie ihrer gewahr werden, verrichten Sie einen positiven Akt durch ein entgegengesetztes Herzensgebet und verlieren Sie nicht Ihre Zeit mit Grübeleien, sondern gehen Sie darüber hinweg."
    (DASal 5,374)

  • "Ist man einmal zu etwas entschlossen, soll man nicht mehr seine Zeit damit verlieren, in seiner Phantasie nach etwas Besserem auszuschauen, sondern trachten, die gegenwärtigen Schwierigkeiten gut zu überstehen."
    (DASal 5,210)

  • "Es ist gut, viel zu wünschen; aber man muss Ordnung in seine Wünsche hineinbringen und sie in die Tat umsetzen, jeden zu seiner Zeit und nach seinem Können."
    (DASal 6,36)

  • "Man hat das Ihnen gegebene Wort gebrochen; der es gebrochen hat, trägt den größeren Schaden davon. Wollen Sie sich deshalb auf eine so ärgerliche Sache einlassen, wie es ein schlimmer Prozess ist? Das wäre eine sehr ungeeignete Vergeltung, wenn Sie nach Erleiden dieses Unrechts auch noch Ihre Ruhe, Ihre Zeit, Ihr innerliches Leben einbüßen."
    (DASal 6,375)

  • "Zu Zeiten des Friedens und der Stille vervielfachen Sie die Akte der Gelassenheit; denn dadurch zähmen Sie Ihr Herz zur Milde."
    (DASal 6,137)

  • "Gott bewahre uns vor solch eingebildetem Eifer, der sehr oft im Grunde unseres Herzens eine eitle, heimliche Selbstgefälligkeit nährt. Große Werke liegen nicht immer auf unserem Wege; zu jeder Zeit aber können wir kleine in ausgezeichneter Weise, d. h. mit großer Liebe tun."
    (DASal 4,303)

  • "Nach der Betrachtung mußt du dich in acht nehmen, deinem Herzen keinen Stoß zu versetzen; damit würdest du das Kostbare verschütten, das du durch die Betrachtung gewonnen hast. Ich will sagen: Bleib eine Zeit lang still, wende dich ganz ruhig vom Gebet zur Arbeit hin und halte, solange es dir möglich ist, die Stimmung und Affekte fest, die du empfangen hast."
    (DASal 1,79)

  • "Unter Fegefeuer verstehen wir einen Ort, wo die Seelen einige Zeit geläutert werden von den Makeln und Unvollkommenheiten, die sie von diesem sterblichen Leben davontragen."
    (DASal 10,261)

  • "Kränken wir uns nicht, meine Tochter; wir werden recht bald alle wieder vereint sein. Wir gehen ständig voran und nähern uns immer mehr dem Ort, wo unsere Toten sind; in einem oder zwei Augenblicken werden wir dorthin gelangen. Denken wir nur daran, diesen Weg gut zu gehen und ihnen in all dem Guten nachzufolgen, das wir in ihnen erkannt haben. Gesegnet sei Gott, der jenem, dessen Fehlen wir spüren, Gnade erwiesen hat und der ihm Zeit und Gelegenheit gegeben hat, sich gut für diese selige Reise vorzubereiten."
    (DASal 6,304)

  • "Ich lasse euch beim Heiland in Ägypten zurück. Ich meine, und andere denken das Gleiche, er wird wohl schon damals, wenn er mit der ihm vom heiliegen Josef aufgetragenen Arbeit fertig war und Zeit dazu hatte, kleine Kreuze zusammengenagelt haben zum Zeichen, wie sehr es ihn nach seiner letzten Stunde, der Stunde der Welterlösung verlangte. Es lebe Jesus."
    (DASal 2,64)

  • "Gott wollte den Wechsel der Jahreszeiten: auf den Sommer sollte der Herbst, auf den Winter der Frühling folgen, damit wir einsehen, dass in diesem Leben nichts von Bestand, nichts 'von Dauer' (Koh 2,11) ist und alles Zeitliche ständig in Fluss, den Veränderungen und dem Wechsel unterworfen."
    (DASal 2,50)

  • "Cassian erzählt, ein Jäger habe den heiligen Evangelisten Johannes eines Tages mit einem Rebhuhn auf dem Arm angetroffen, das er streichelte und mit dem er spielte; der Jäger konnte nicht verstehen, wie ein solcher Mann seine Zeit mit so gewöhnlichen Dingen vertun konnte, worauf der Heilige ihn fragte: 'Warum trägst du deinen Bogen nicht immer angspannt?' Der Jäger antwortete: 'Wäre der Bogen immer gespannt, dann hätte er nicht mehr die Kraft zurückzuschnellen, wenn man ihn braucht.'- 'Wundere dich als nicht', erwiderte der Apostel, wenn auch ich die angestrengte Aufmerksamkeit des Geistes ein wenig vermindere, um mich zu erholen; nachher kann ich mich umso frischer der Betrachtung widmen.'"
    (DASal 1,185)

  • "Bewundernswertes Schweigen des göttlichen Kindes. Die anderen Kinder sprechen nicht, weil sie nicht können, er dagegen, weil nicht die Zeit zu sprechen, sondern zu schweigen ist."
    (DASal 9,159)

  • "Johannes der Täufer wurde von einer alten, unfruchtbaren Frau geboren, um uns zu lehren, dass Trockenheit und unfruchtbare Zeiten trotzdem in uns die heilige Gnade hervorbringen, denn Johannes bedeutet Gnade."
    (DASal 5,212)

  • "Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass man sich den Notwendigkeiten der Zeit, des Ortes, des Anlasses und unserer Aufgaben anpassen muss. Ich gestehe Ihnen, dass ich keine Bedenken habe, von meiner Lebensordnung abzuweichen, wenn mich der Dienst meiner Herde festhält; denn dann muss die Liebe stärker sein als unsere eigenen Neigungen, so gut sie unsere Eigenliebe uns auch erscheinen lässt. Als ich diese Schrift verfasste, die ich Ihnen sende, war meine Absicht nicht, mich einzuengen, sondern vielmehr, mir eine Ordnung zu geben, ohne mich zu irgendwelchen Gewissensskrupeln zu verpflichten, denn Gott hat mir die Gnade verliehen, die hochheilige Freiheit des Geistes ebenso zu lieben wie die Zügellosigkeit und Leichtfertigkeit zu hassen."
    (DASal 12,22)

  • "Besonders in der Fastenzeit, in der wir uns um die Buße bemühen, müssen wir auf härtere und häufigere Angriffe gefasst sein als zu jeder anderen Zeit. Sie ist die Zeit unserer geistlichen Ernte; das lässt die feindlichen Streitkräfte zu Felde ziehen, um uns daran zu hindern. Man muss ernsthaft kämpfen."
    (DASal 9,97)

  • "Es werden Zeiten über dich komen, wo deine Seele einem einsamen, unfruchtbaren und dürren Land gleicht, in dem es keinen Pfad zu Gott gibt, kein Wasser der Gnade, es zu begießen, wo die Trockenheit alles in Wüste verwandelt. Wie beklagenswert ist doch eine Seele in diesem Zustand, besonders wenn dieses Übel heftig auftritt."
    (DASal 1,235)

  • "Wir müssen oft unser Herz prüfen, um zu sehen, ob es auch bereit ist, sich all seiner Gewänder zu entledigen, um dann auch, wenn es an der Zeit ist, die dem Dienst der Liebe zuträglichen Neigungen wieder zu ergreifen, damit wir ganz nackt mit unserem göttlichen Erlöser am Kreuz sterben und dann als neuer Mensch mit ihm auferstehen."
    (DASal 4,165)

  • "Gott möge sich unser inmitten dieser dornigen Wüste bedienen solange es ihm gefällt. Sagen wir also in solchen Zeiten zu Gott: 'Vater, wenn es dir möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorüber gehen'; fügen wir aber mutig hinzu: 'doch nicht mein Wille geschehe, sondern der Deine' (Mt 26,39; Lk 22,42). Bleiben wir dabei so ruhig, als es uns möglich ist."
    (DASal 1,238)

  • "Man muss den Gemütern etwas Zeit lassen, ihre kleine Verärgerung zu verdauen, dann wird alles wieder in Ordnung kommen."
    (DASal 5,327)

  • "Sie müssen einen langen Atem haben; die großen Pläne mit Geduld und genügend Zeit verwirklichen; an einem Tag gewachsenes verwelkt am nächsten Tag. Also Mut, Gott wird mit ihnen sein."
    (DASal 7,260)

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