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Eine mutige Entscheidung: 15. Januar 1906
Von Eichstätt nach Wien: 1926-1932
Unter der Nazi-Diktatur: 1933-1945
Neuanfang und Aufschwung: 1946-1956
Zeit der Umbrüche: 1957-1969

Alles neu : 1970-1982

Verstärkt salesianisch: 1983-1999
Das neue Jahrtausend: seit 2000
 

Zeit der Umbrüche
1957-1969


Licht Titel 1-1965Als am 9. Oktober 1958 Papst Pius XII. starb und etwas später der selige Johannes XXIII. zum Nachfolger im Petrusamt gewählt wurde, bahnte sich nicht nur in der Kirche eine Zeit der Umbrüche an.

Konsolidierung

Nach 50 Jahren ihres Bestehens und den Jahren des Zweiten Weltkrieges hatte sich die Zeitschrift LICHT unter Leitung von P. Anton Nobis konsolidiert. Der Inhalt der Zeitschrift wurde in den 1950-iger Jahren weiterentwickelt, so dass sie innerhalb der katholischen Presselandschaft ein durchaus attraktives und konkurrenzfähiges Produkt darstellte. Neben den Informationen aus der salesianischen Welt, der Missionsarbeit der Sales-Oblaten und Beiträgen zur salesianischen Spiritualität fanden immer mehr theologische und weltkirchliche Nachrichten Einzug in den Blattinhalt.
Mit der Gründung der 2. Republik in Österreich 1955 endete die Notwendigkeit, LICHT aus politischen Gründen sowohl in einer deutschen als auch in einer österreichischen Ausgabe zu veröffentlichen. Seit 1956 gibt es nur noch eine Ausgabe, die in diesen Jahren einfach „Das Licht“ hieß und in Text und Bild nicht nur über die Sales-Oblaten und die salesianische Spiritualität, sondern auch über wesentliche kirchliche Ereignisse berichtete.
Interessant ist, dass trotz der steigenden Qualität der Zeitschrift, die vorwiegend der hervorragenden Arbeit von P. Anton Nobis zu verdanken ist, die Zahl der Abonnenten abzunehmen begann. Es gab zwar wieder genug Papier, es gab genug Personal in der Druckerei, die Auflagenzahlen begannen jedoch von 30.000 Stück stetig zu fallen.

Neuer Redaktionsleiter

Durch die immer größer werdende Produktivität des Franz Sales Verlages, der sich seit Ende 1931 zur Aufgabe machte, die Werke des hl. Franz von Sales im deutschen Sprachraum zur Verfügung zu stellen, vergrößerte sich auch das Aufgabengebiet von P. Nobis, der in dieser Zeit nicht nur Redaktionsleiter, sondern auch der Leiter des Franz Sales Verlages war. Anfang der 60-iger Jahre wurde es daher immer deutlicher, dass er eine Entlastung benötigte, die ihm wenigstens die Arbeit der Redaktionsleitung abnahm.
P. Friedrich Hanold (1916-1985)Dies geschah ohne großes Aufsehen Ende des Jahres 1964 als P. Friedrich Hanold (1916-1985), der seit 1962 hauptamtlich als Spiritual im Heimsuchungskloster in Zangberg, südlich von München, lebte und arbeitete, die Schriftleitung der Zeitschrift LICHT übernahm. In seinem ersten Vorwort in LICHT 1/1965 beschrieb der neue Chefredakteur kurz zusammengefasst die wesentlichen Punkte der salesianischen Lehre:
„Franz von Sales bietet uns herrliche, ewig gültige Gedankengänge, die den echten Christen geradezu anleiten, immer noch besser, noch heiliger zu werden: Ich bin als lebendig gewordener Gottesgedanke berufen zur Heiligkeit – heilig werden kann ich in der Welt ebenso wie im Kloster – echte Frömmigkeit ist nicht eine Summe religiöser Übungen, sondern gelebte Liebe – diese Liebe ist aber mehr als die leidige Erfüllung der Gottesgebote – wohl verstandene Gotteskindschaft treibt naturgemäß zu einem Lebensoptimismus und wird zu „froher Gottesliebe“ – Fundament hierfür sind die Gnadenquellen der Sakramente und ein dem Lebensrhythmus angepasstes Gebetsleben – daraus gedeiht das Tugendleben und rüstet für die „Gezeiten des Alltages“ – Gottgeborgenheit aber ist schließlich das beseligende Glück, der so in Gott verankerten Seele.“ P. Hanold beschreibt seine Aufgabe in LICHT als Hilfe, „jeden Monat eine weitere Stufe zu Gott“ zu gelangen.
Selbstverständlich spielten in den 1960er-Jahren die Ereignisse um das Zweite Vatikanische Konzil auch im LICHT eine wesentliche Rolle. Dies geschah vor allem deshalb, da der Initiator dieses Konzils, der selige Papst Johannes XXIII., ein besonderer Verehrer des heiligen Franz von Sales war und viele Themen der Konzilsdokumente auf die salesianische Lehre hinwiesen, wie etwa die allgemeine Berufung aller Gläubigen zur Heiligkeit oder das Zusammenspiel von Kirche und Welt von Heute.

Leserbriefe

Hildegard WaachBesonders spannend sind immer wieder die Leserbriefe, die an die Zeitschrift LICHT gerichtet werden und in denen sich das Für und Wider an der Zeitschrift spiegelt. Die einen schreiben: „Ich habe jetzt mal länger nachgedacht, woran es eigentlich liegt, dass man die meisten Artikel langweilig findet. Es hängt wohl mit dem Heiligen ihres Ordens zusammen. Er war ein großer Denker, aber ihn in die heutige Zeit zu bringen … ist mit Schwierigkeiten verbunden … Wenn ich nur an diese Artikel der Hildegard Waach denke! Man braucht jedes Mal einen Kompass um durchzufinden!“ … Dagegen schreibt ein anderer Leser: „Besondere Anerkennung schulde ich den Artikeln von Hildegard Waach. Ermuntern Sie bitte die Verfasserin, diese Serie fortzusetzen. Der Geist des hl. Franz von Sales kann kaum treffender für die heutige Zeit interpretiert werden.“
Hildegard Waach (1917-1987), Verfasserin einiger Biografien verschiedener salesianischer Heiliger zählt noch heute zu den großen Expertinnen der salesianischen Spiritualität und war Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft für salesianische Studien. Über 20 Jahre lang arbeitete sie als Autorin bei LICHT mit.
Ende der 1960-er Jahre kam es dann zu einem weiteren großen Umbruch in der Geschichte der Zeitschrift Licht und des Franz Sales Verlages. P. Friedrich Hanold beendete seine Aufgabe als Redaktionsleiter und P. Anton Nobis zog sich aus der Leitung des Franz Sales Verlages zurück. An ihre Stelle traten P. Peter Lüftenegger, der mit dem Jahrgang 1970 zum Chefredakteur der Zeitschrift wurde, und P. Herbert Krämer als Leiter des Franz Sales Verlages.


P. Herbert Winklehner ist Oblate des hl. Franz von Sales, Leiter des Franz Sales Verlages und Chefredakteur der Zeitschrift LICHT


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