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Eine mutige Entscheidung: 15. Januar 1906
Von Eichstätt nach Wien: 1926-1932
Unter der Nazi-Diktatur: 1933-1945
Neuanfang und Aufschwung: 1946-1956
Zeit der Umbrüche: 1957-1969
Alles neu: 1970-1982
Verstärkt salesianisch: 1983-1999
Das neue Jahrtausend: seit 2000
 

Alles neu
1970-1983


Mit dem Jahrgang 1970 begann in der ereignisreichen Geschichte der Zeitschrift LICHT ein völlig neuer Abschnitt, sowohl personell als auch in der äußeren wie inhaltlichen Gestaltung.

P. Herbert KrämerEin anderer Stil

P. Peter LüfteneggerP. Anton Nobis (1913-1987), der seit 1945 die Geschicke der Zeitschrift und des Franz Sales Verlages wesentlich beeinflusste und leitete, wurde von P. Peter Lüftenegger (* 1925) als Chefredakteur und von P. Herbert Krämer (* 1938) als Verlagsleiter abgelöst. In seinem Grußwort zu diesem Leitungswechsel schrieb der damalige Provinzial P. Franz Schauer (1915-1978):
„Sicher wird mit einem neuen Mann die Zeitschrift auch einen anderen Stil bekommen. Geist und Anliegen aber werden gleich bleiben.“
Dieser „neue Stil“ machte sich in mehrfacher Hinsicht bemerkbar. P. Peter Lüftenegger, gelernter Grafiker, der als „Spätberuf“ mit 40 Jahren zum Priester geweiht wurde, änderte das Format der Zeitschrift, ebenso den Satzspiegel. „Weniger ist mehr!“ lautete seine Devise. Dem Text soll mehr Raum gegeben, nicht jede weiße Fläche Papier mit Text angefüllt werden. Aufgrund der Vielzahl anderer religiöser Zeitschriften entschloss man sich, aus der früher monatlich erscheinenden Zeitschrift eine Zweimonatsschrift zu machen, den Seitenumfang jedoch von 16 auf 32 Seiten zu verdoppeln. Statt zwölf Mal erscheint LICHT seit 1970 im zweimonatlichen Rhythmus sechs Mal im Jahr. Der Titel wurde von „Das Licht“ auf „Licht“ gekürzt. Der Untertitel auf „Salesianische Zweimonatsschrift“ geändert. Jedes LICHT soll einem bestimmten Thema gewidmet sein, das auf der Titelseite präsentiert wird. Das Thema der ersten Ausgabe 1970 lautete „Im Himmel und auf Erden ist der Vater unersetzlich!“
LICHT 1-1970P. Lüftenegger gab in seinem ersten Vorwort (1/1970) die inhaltliche Richtung seiner Arbeit an:
„LICHT steht im Dienste des Glaubens. Es will helfen, das Mysterium Gottes aufzuhellen und von daher in die Probleme unserer Zeit hineinzuleuchten. Der Glaube ist nach der Heiligen Schrift ein überhelles Licht und eine Kraft, die Berge versetzt. Er greift heilsam ins Leben ein und ordnet alles. Glaube bedeutet Bestand, Unglaube Verfall – ‚Ohne Mich könnt ihr nichts tun’, sagt der Herr. Nur das Mysterium tröstet“ (Seite 2). Und etwas später schrieb er: „Meine Aufgabe sehe ich als Glaubensverkündigung. Ich meine, wir haben vom heiligen Franz von Sales her den Menschen etwas zu bieten. Anders wüsste ich mich fehl am Platz. Vom Glauben allein ist der Sieg zu erwarten. Er überwindet die Welt, er versetzt Berge. Ich höre für mich die Worte des Herrn an Petrus: Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht wanke. Nun geh und stärke deine Brüder“ (Seite 5).
Mit Lüfteneggers neuem LICHT startet auch eine Serie, die bis heute Bestand hat und unverwechselbar mit seiner Person in Verbindung gebracht wird: „Wunderbarer Gott“. Seit über 25 Jahren erforscht P. Lüftenegger unter diesem Titel die unergründliche Weite unseres Gottes, dem er sich mit den unterschiedlichsten Themen annähert, immer mit der nötigen salesianischen Achtung, Gott seine Größe zu belassen.

Viel drinnen

So grundlegende Veränderungen einer Zeitschrift provozieren natürlich Leserstimmen. Diese fielen durchaus positiv aus. Eine unter vielen: „LICHT gefällt mir ausgezeichnet. Das Heft ist dünn und trotzdem steht so viel drinnen … auch mein Mann hat das LICHT gelesen und gesagt: ‚Gar nicht schlecht.’ Das heißt bei ihm übersetzt: Sehr gut! Sehr gut finde ich die schmalen Spalten. Das liest sich so leicht.“ Klarerweise gab es auch Reaktionen, die mit den Erneuerungen nicht zufrieden waren: „Es ist mir sehr leid, dass die Zeitschrift Das Licht geändert – modernisiert wurde und nicht mehr vom bisherigen Redakteur geleitet wird, der es so schön und obwohl klein, so vielseitig und mit so lehrreichen Abschnitten vom Franz von Sales gestaltet hatte! Schade!“

Titel 1-1972Ausverkauft

Auch wenn trotz all dieser Erneuerungen die Zahl der Abonnenten insgesamt weiter Jahr für Jahr stetig sank, so hat es P. Peter Lüftenegger in der 100-jährigen LICHT-Geschichte geschafft, eine LICHT-Ausgabe zu veröffentlichen, deren Nachfrage so groß war, dass davon sogar ein zweite Auflage gedruckt werden musste. Es war die Nummer 1 des Jahres 1972 und hatte das Thema „Gloria in excelsis Deo – Das Lichtreich der Engel“. Es kommt gelegentlich sogar 35 Jahre nach dessen ersten Erscheinen noch vor, dass Leserinnen oder Leser nach diese Ausgabe verlangen. Leider ist sie vollständig vergriffen.

Großbrand

Eine LICHT-Ausgabe konnte nicht erscheinen. Die Ausgabe 1/1982 fiel einem Großbrand der Druckerei zum Opfer. In der „Notausgabe“ schrieb P. Lüftenegger dazu: „Am Sonntagabend, den 6. Dezember 81 (am Vorabend meines Geburtstags) saß ich im Zimmer und las Post – als um 20 Uhr 15 eilig ein junger Mitbruder hereinkam und sagte:  ‚Brand in der Druckerei. Schnell runter und raus! Das Haus ist schon voller Rauch.‘ Wir hatten Not, noch das Freie zu erreichen. Bis Mitternacht war ich ziemlich erschöpft und verweint von dem vielen beißenden Rauch – ein unvergesslicher Geburtstagsbeginn.“

Peter Lüftenegger leitete die LICHT-Redaktion bis Ende des Jahrganges 1982. Mit seiner Artikelserie „Wunderbarer Gott“ ist er jedoch weiter in jeder LICHT-Ausgabe als Autor vertreten. 1983 wurde P. Gottfried Prinz (* 1924) sein Nachfolger in der Schriftleitung.

P. Herbert Winklehner ist Oblate des hl. Franz von Sales, Leiter des Franz Sales Verlages und Chefredakteur der Zeitschrift LICHT


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