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Eine mutige Entscheidung: 15. Januar 1906
Von Eichstätt nach Wien: 1926-1932
Unter der Nazi-Diktatur: 1933-1945
Neuanfang und Aufschwung: 1946-1956
Zeit der Umbrüche: 1957-1969
Alles neu: 1970-1982
Verstärkt salesianisch: 1983-1999
Das neue Jahrtausend: seit 2000
 

Das neue Jahrtausend
(Seit 2000)


Der Beginn des neuen Jahrtausends brachte auch in der Geschichte der Zeitschrift LICHT eine Weiterentwicklung. Die 90-er Jahre des letzen Jahrhunderts waren in der Medienbranche vor allem durch den rasanten Siegeszug des Computers geprägt. Ein journalistischer Schreibtisch ohne PC gehörte der Vergangenheit an. E-Mail-Nachrichten und Internet zogen in die Redaktionen ein. Davor konnte auch die Redaktion der Zeitschrift LICHT ihre Augen nicht verschließen.
Seit dem Jahr 2000 ist LICHT daher auch online im Internet präsent. Zunächst fanden sich die Online-Ausgaben der Zeitschrift unter der Adresse des Franz Sales Verlages
www.franz-sales-verlag.de.
Zum 100. Geburtstags der Zeitschrift 2006 erhielt LICHT dann eine eigene Adresse: www.zeitschrift-licht.de. Dieses Angebot ermöglicht es den Internetnutzern in aller Welt, einfach und schnell – nur per Mausklick – Zugang zu den Themen und salesianischen Inhalten der Zeitschrift zu erhalten.
Eine weitere Erneuerung zur Jahrtausendwende stellte die Umstellung auf den Vierfarbdruck dar. Seit 2000 erscheint also das LICHT von der ersten bis zur letzten Seite vierfarbig.
2001 wurde zusammen mit dem Wiener Künstlerehepaar Ingrid und Christian Mitterecker die LICHT-Aktion eingeführt. LICHT-Leserinnen und –Leser werden gebeten, für ein sozial-pastorales Projekt zu Spenden, in dem Kinder aus der sogenannten Dritten Welt unterstützt werden. Bis heute wurden dafür über 80.000.- EUR Spendengelder für Kinder in Guinea, Indien, Brasilien, Kenia oder Namibia gesammelt.
Im Jahr 2003 wurde der Untertitel der Zeitschrift erneut geändert. Sie ist nun "Die salesianische Zeitschrift".

Wohin wollen wir?

Nicht die Themen sind das Problem der Zeitschrift LICHT. Stoff gibt es genug, über die man berichten kann. Auch die salesianische Spiritualität behält weiterhin ihren Wert innerhalb der christlichen Welt. Gerade im neuen Jahrtausend lässt sich sogar eine Art Renaissance der salesianischen Spiritualität feststellen. Immer mehr Menschen entdecken in dieser Spiritualität einen für sie geeigneten Weg, ihr Christsein in der Welt von heute zu leben. Das Interesse für Franz von Sales hat zugenommen. Seine Art und Weise der geistlichen Begleitung findet bei vielen Menschen Anklang. LICHT leidet jedoch wie die meisten anderen religiösen Zeitschriften am Schwund der Abonnentinnen und Abonnenten. Die Lust am Lesen nimmt genauso ab, wie die Bereitschaft, eine Zeitschrift zu abonnieren, vor allem eine religiös-kirchlich geprägte.
Betrachtet man die Auflagen von LICHT der letzen 100 Jahre, so stellt man fest, dass die höchste Auflagen in den 1930-Jahren erzielt wurden, also in der Zeit des Nationalsozialismus, in der es ein großes Wagnis darstellte, christliche Zeitschriften überhaupt zu veröffentlichen. Diese hohen Auflagen von 30.000 Stück konnten nach Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr erreicht werden. Bis 1970 sank die Auflage stetig auf 20.000 Stück. 1990 waren es nur noch etwa 12.000 Stück und heute stehen wir bei genau der Hälfte, also 6.000 Stück. Die Tendenz weist darauf hin, dass LICHT in wenigen Jahren wieder jene Auflage erreichen wird, mit der sie 1906 begonnen hat, nämlich mit 3.000 Stück.
Die Frage steht also im Raum: Wie lange soll oder kann LICHT noch erscheinen? Gibt es durch die technischen Möglichkeiten, die das Internet bietet, nicht kostengünstigere, einfachere, schnellere und weitreichendere Möglichkeiten, das Leben, die Lehre, das Werk und die Spiritualität des hl. Franz von Sales zu verbreiten? Ist der finanzielle, zeitliche und personelle Aufwand, der zur Veröffentlichung einer gedruckten LICHT-Ausgabe notwendig ist, nicht viel zu groß? Gibt es heute im deutschen Sprachraum überhaupt noch geeignete Sales-Oblaten, die sich für eine solche Aufgabe der Leitung einer Redaktion interessieren? Sind wir dem hl. Franz von Sales, dem Patron der Journalisten und Schriftsteller, nicht verpflichtet, seine Lehre auch via Medien aller Art, also auch mit Hilfe des gedruckten Wortes zu verbreiten? All diese Fragen stehen heute im Raum und zeigen, dass die turbulente Geschichte der letzten 100 Jahre sicher in Zukunft nicht weniger turbulent werden wird.

Mit Vertrauen in die Zukunft

Beim Provinzkapitel der Sales-Oblaten der österreichisch-süddeutschen Provinz, das Ende des Jahres 2006 tagte, entschloss sich die die Ordensgemeinschaft, trotz sinkender Mitbrüderzahlen, am Schwerpunkt „salesianische Bildung, Fortbildung und Verbreitung“ weiterhin festhalten zu wollen. Genau in diesem Schwerpunkt hat die Zeitschrift LICHT auch in Zukunft seinen Platz. Ob und in welcher Form sie erscheinen wird, lässt sich heute nicht sagen. Der heilige Franz von Sales, dessen Namen sich die Zeitschrift seit ihrer Gründung verpflichtet weiß, gilt auch als Heiliger des Optimismus. Dieser Optimismus gründete in dessen Überzeugung, dass alles, vor allem die Zukunft, in Gottes Händen geborgen ist. Mag es auch drunter und drüber gehen, letztendlich wird alles gut. In dieser vertrauensvollen Haltung wollen wir auch die Zukunft der Zeitschrift LICHT in die gütigen Hände der göttlichen Vorsehung legen.
Papst Benedikt XVI. machte jedenfalls dazu Mut, wenn er in seinem Grußwort zum 100-jährigen Jubiläum an die Zeitschrift LICHT schrieb: "Die Veränderungen der Zeit, das Abhandenkommen vertrauter Sicherheiten und die Ungewissheit der Zukunft werfen Fragen auf und lassen vieles dunkel erscheinen. Der Herr aber schenkt Licht und Orientierung. Er allein macht unser Leben hell. Gott ruft uns in sein Licht und will, dass wir selbst als seine Jünger "Licht der Welt" werden (vgl. Mt 5, 14). Möge die Zeitschrift "Licht" auch in unseren Tagen ein geeignetes Mittel sein, den Menschen im Geiste des hl. Franz von Sales Wege zu einer christlichen Lebensgestaltung im Alltag aufzuzeigen, die vom Licht des Glaubens und der Liebe Gottes erfüllt ist."

P. Herbert Winklehner ist Oblate des hl. Franz von Sales, Leiter des Franz Sales Verlages und Chefredakteur der Zeitschrift LICHT


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